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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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mitkommen, weil ich meine Oma im Krankenhaus in Dundee besuchen müsse. Aber dann fuhr Stella doch nicht in dieses Wellnesszentrum, und ich musste mich das ganze Wochenende im Haus verstecken, weil ich nicht riskieren wollte, dass mein Schwindel auffliegt.«
    »Ein Albtraum«, stimmte ihr die Brünette zu.
    »Wem sagst du das. Hinterher wollte Stella wissen, wie es meiner Oma ging, und ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, ob ich ihr einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt angedichtet hatte, darum tat ich so, als hätte sie beides. Ehrlich, kannst du dir das vorstellen? Die Lügen, die ich erzählt habe! Und was, wenn ich damit das Schicksal herausgefordert hätte? Wie hätte ich mich gefühlt, wenn meine Oma tatsächlich einen Schlaganfall bekommen hätte?«
    »Schrecklich.« Die Brünette schüttelte mitfühlend den Kopf. »Aber vermutlich war es ganz nett von Stella, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen.« Plötzlich strahlte sie auf. »O schau, Declan tischt noch mehr von diesen Räucherlachs-Dingern auf. Lass uns welche holen, bevor es keine mehr gibt.«
    Sie preschten davon. Tilly runzelte die Stirn, wie jemand, der mitten im Supermarkt stehen bleibt, weil er irgendetwas Wichtiges vergessen hat. Sie ging in sich, suchte nach einem Hinweis, um ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen …
    »Was ist los?«, fragte Erin.
    »Ich weiß nicht.« Es war, wie wenn man aufwachte und versuchte, sich an einen Traum zu erinnern, der einem zu entgleiten drohte. Sie musste sich nur konzentrieren, dann bekam sie ihn vielleicht zu fassen, bevor er sich gänzlich in Luft auflöste … beinahe, beinahe,
beinahe
hatte sie ihn …
    Und dann fiel es ihr ein. Die Verbindung, die sie hatte machen wollen. Keine wirkliche Antwort auf ihre Frage, aber eine mögliche Erklärung, so bizarr und doch so plausibel. Es konnte …
konnte
 … möglicherweise wirklich wahr sein.
    Mein Gott. War es wirklich möglich?
    Erin starrte sie an. »Tilly? Was ist denn los?«
    »Hör zu, du musst mir einen Gefallen tun.« Der Beginn eines Planes summte wie eine gefangene Fliege in Tillys Kopf. Sie sah sich unter den Trauernden um – ja, da war Deedee, da war Kirsten, da war diese Dingens mit den roten Haaren. »Wenn ich dich gleich um etwas bitte, dann stell keine Fragen, folge mir einfach und spiele mit.«
    »Warum?«
    »Weil ich da eine Idee habe.«
    »Worum geht es?«
    »Wart’s ab.« Tilly kippte ihren Drink, um sich Mut anzutrinken. »Aber wenn es nicht funktioniert, werde ich wie ein Volltrottel dastehen.«
    »Ist gut. Solange wir uns nur nicht ausziehen müssen«, sagte Erin.

52. Kapitel
    Sie mussten nicht lange warten. Nach zwanzig Minuten suchten Deedee und ihre rothaarige Freundin gemeinsam die Toilette auf.
    »Und los geht’s«, flüsterte Tilly und schob Erin in dieselbe Richtung. Sie sah ganz bewusst nicht zu Jack und Max, die an der Bar standen. Wenn sie sich irrte, würde man sie aus der Stadt lachen.
    Die Zellen waren beide belegt, als Tilly und Erin die Damentoilette betraten. Tilly öffnete ihre Handtasche und nahm ihre Schminkutensilien heraus. Dann sagte sie laut: »Die Sache ist die, ich muss dir etwas beichten. Ich weiß nicht, warum ich dich angelogen habe. Es war mir nur so peinlich.«
    Das war das Großartige an Erin, dass sie Tilly so gut kannte: Wenn man ihr einen Ball zuwarf, dann fing sie ihn auf. »Dann willst du mir jetzt also die Wahrheit sagen? Nur zu. Ich höre.«
    Tilly ging ihre Make-up-Tasche durch, wählte einen Lippenstift aus und drehte die Verschlusskappe ab. »Du weißt doch, dass ich letzte Woche mit Jack ausgegangen bin.« Sie schüttelte den Kopf, während sie das sagte.
    Erin grinste sie im Spiegel an und spielte mit. »Ja-a.«
    »Und du weiß noch, wie ich sagte, der Sex sei phantastisch gewesen.«
    Erin zog ein O-mein-Gott-Gesicht. »Ja-a.«
    »Tja, ich habe gelogen.«
    »
Wie bitte?
Du meinst, der Sex war furchtbar?«
    »Nein, nein. Ich meine, es gab gar keinen Sex. Wir haben nicht miteinander geschlafen. Es tut mir leid.« Tilly täuschte mimisch Unglauben vor und formte mit den Lippen auffordernd ein
Warum?
.
    »Das verstehe ich nicht!« Erin war dem Ganzen mühelos gewachsen. »Warum
lügst
du deswegen?«
    »O Gott, was glaubst du denn? Jack ist so umwerfend, er war mit Hunderten von Frauen aus, und er schläft mit allen! Die Sache ist die, wir hatten einen echt schönen Abend, und ich dachte, es würde passieren.« Tilly fuhr jammernd fort: »Aber es geschah nicht!

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