Vorsicht, Casanova!
traten in ihre Augen, während alles um sie herum verschwamm. Sie hatte nur zu wenig Schlaf bekommen und einen harten Morgen überstehen müssen – das war alles. Das. War. Alles.
Sie streckte den Arm aus und drückte auf den Schwesternknopf, ehe sie das Bewusstsein verlor.
14. KAPITEL
Dane marschierte ungestüm durch das Krankenhausfoyer, wobei seine Turnschuhe auf dem Linoleumboden quietschten. Die Luft war erfüllt von dem Geruch nach Desinfektionsmitteln. Er konnte seine Frustration kaum im Zaum halten. Mariel hatte nicht zurückgerufen – eine Situation, die nichts Gutes verhieß.
Bei jenem Anruf hatte er sein Herz aufs Spiel gesetzt. Doch das war offensichtlich nicht genug. Sie erwartete, dass er zu Kreuze kroch. Und im Augenblick war er verzweifelt genug, um genau das zu tun. Er hoffte. Mein Gott, wie sehr er hoffte, dass …
Während er auf den Lift wartete, gab er eine telefonische Blumenbestellung auf und buchte einen Tisch in einem von Mariels Lieblingsrestaurants. Dann fuhr er mit dem Aufzug in den vierten Stock.
Eine junge Krankenschwester errötete, als er sich nach dem Zimmer seines Vaters erkundigte. Wenn alles nach Plan lief, würde es nicht mehr als zehn Minuten dauern, um sich davon zu überzeugen, dass es dem alten Sturkopf gut ging, und dann konnte er wieder gehen. Wer seinen Dad in den nächsten Tagen pflegen sollte, das konnte er morgen regeln …
„Sind Sie der Sohn von Mr. Daniel Huntington?“, fragte eine Stimme von hinten. Dane gelang es kaum, seine Ungeduld zu zügeln. Er drehte nur kurz den Kopf, ging dabei aber weiter. „Ja.“
„Dane?“ Es war dieselbe errötende Krankenschwester, nur dass sie diesmal eher nervös als geblendet wirkte. „Und Miss Mariel Davenport ist Ihre Partnerin?“ Bei dieser Frage schaute sie auf ein Klemmbrett.
Seine Augen verengten sich ein ganz klein wenig. „Ja zu beiden Fragen“, versetzte er knapp.
Sie nickte, jetzt ganz Miss Cool und sehr professionell. „Würden Sie mir bitte folgen?“
„Ist Mariel hier?“ Er blieb abrupt stehen und wirbelte zu ihr herum.
Die Schwester schaute ihn nicht an. Ihr Blick war wieder auf das Klemmbrett in ihrer Hand gerichtet. „Wenn Sie bitte mit mir kommen würden …“
„Wohin?“, fragte er, während er bereits gemeinsam mit ihr den Fahrstuhl betrat.
„In den ersten Stock.“ Sie beobachtete, wie die Zahlen aufblinkten, während sie nach unten fuhren. Als sich die Türen öffneten, spürte er ihre Erleichterung. „Sprechen Sie bitte mit einer der Schwestern hier. Sie erwarten Sie“, fügte sie hinzu und wies auf die Schwesternstation. „Sie werden all Ihre Fragen beantworten.“ Während Dane den Lift verließ, trat sie wieder hinein. Er sah nur noch, wie sich die Türen hinter ihr schlossen.
„Hey …“ Überrascht drehte er sich um und wandte seine Aufmerksamkeit in die Richtung, die sie angedeutet hatte. Einige Schwestern sahen zu ihm herüber. Sie steckten die Köpfe zusammen und sprachen leise miteinander.
Dane massierte seinen Nacken, um die Anspannung, die sich dort gesammelt hatte, zu vertreiben. Dabei ging er langsam auf die Schwestern zu. Er wollte Antworten, doch er hatte das ungute Gefühl, dass ihm nicht gefallen würde, was er gleich hörte.
Eine Schwester mittleren Alters kam ihm halb entgegen. „Mr. Huntington?“
Er nickte knapp. „Was ist hier los?“
„Miss Davenport wurde eingeliefert.“ Sie begleitete ihn. „Sie ist dort hinten.“
„Eingeliefert? Warum?“, fragte er. „Was ist passiert? Wie geht es ihr?“ Großer Gott, konnte ihm denn niemand hier eine klare Antwort geben?
„Sie kommt wieder in Ordnung“, versicherte ihm die Schwester, während ihm allmählich die Worte ausgingen. Kurz darauf blieb sie vor der Tür zu einem Privatzimmer stehen. „Sie ist wach. Sie kann Ihnen selbst sagen, was geschehen ist.“
Dane stand neben ihrem Bett. Mariel war eine starke Frau. Sie jetzt so blass und zerbrechlich in einem gestreiften Krankenhausnachthemd zu sehen, erschütterte ihn zutiefst.
Er ließ sich auf den Besucherstuhl fallen. Als er näher heranrückte, quietschte der Stuhl über den Boden. „Was ist geschehen – und warum zur Hölle hat niemand mich benachrichtigt?“
„Weil ich das Personal gebeten habe, es nicht zu tun.“ Sie schaute zur Seite, durchs Fenster auf den dunklen Himmel, der sich immer weiter zuzog. „Ich wollte dich nicht sehen. Ich wollte allein sein. Das will ich immer noch.“
Ihm wurde ganz eng ums Herz. „Nein, ich lasse
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