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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Hals, und die Leute aus den Studios betteln ihn praktisch an, dass er ihr Geld nimmt. Die Menschen können ihm nicht schnell genug zu Gefallen sein, und das gibt ihm eine falsche Vorstellung von seinem Platz in dieser Welt«
    Isabel wollte erwidern, dass sie Rens Einschätzung von seinem Platz in dieser Welt, wenn auch eventuell als etwas zu zynisch, so doch als durchaus klarsichtig empfand, aber Tracy hatte ihre Rede noch nicht beendet.
    »Er tut Frauen nicht gern und sicher nicht absichtlich weh, aber irgendwie schafft er am Ende immer genau das. Bitte, Isabel... gehen Sie ihm nicht wie alle anderen auf den Leim.«
    Bestimmt ein guter Rat, doch kam er eindeutig zu spät.
    Isabel versuchte, sich so weit wie möglich abzulenken, doch pausenlos starrte sie reglos aus dem Fenster oder spülte ein und denselben Teller fünfmal nacheinander. Als sie merkte, dass sie ihr Häuschen nicht verlassen wollte, weil er ja eventuell anrufen könnte, schnappte sie sich wütend den Kalender und verplante jede Minute der Tage bis zum Fest. Sie besuchte Tracy, spielte mit den Kindern und verbrachte Stunden oben in der Villa, wo sie Anna Vesto bei den Vorbereitungen für das Erntedankfest half und sich von ihr mit Erzählungen über die Geschichte des Anwesens und die Menschen in Casalleone unterhalten ließ. Allmählich hatte sie Anna richtig gern.
    Drei Tage vergingen - ohne ein Wort von Ren. Orientierungslos und liebeskrank, war sie der Verzweiflung nahe. Nicht nur, dass sie ihrem Leben keine neue Richtung hatte geben können, fiele ihr die Fortführung des alten Lebens nach allem, was passiert war, noch schwerer als zuvor.
    Vittorio und Giulia fuhren mit ihr nach Siena, aber trotz der Schönheit dieser berühmten alten Stadt war der Ausflug kein Erfolg. Wann immer sie an einem Kind vorübergingen, wurde Giulias Trauer beinahe mit Händen greifbar. Obgleich sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, hatte das vergebliche Bemühen, die Statue zu finden, sie vollends unglücklich gemacht. Vittorio gab sich die größte Mühe, die Frauen zu unterhalten, doch sah man auch ihm die wochenlange Anspannung inzwischen deutlich an.
    Am nächsten Tag nahm sie den kleinen Connor. Tracy hatte einen Arzttermin, und Marta ging hinüber in die Villa, um Anna beim Kochen behilflich zu sein, und so war sie mit dem Kleinen ganz allein. Zusammen mit ihm spazierte sie durch den Olivenhain und konzentrierte sich statt auf den Schmerz in ihrem Herzen auf sein fröhliches Geplapper. Dann spielten sie mit den Katzen, und als es schließlich kühler wurde, nahm sie ihn mit ins Haus und ließ ihn mit den extra für ihn gekauften neuen Stiften in der Küche malen.
    »Das hier ist ein Hund!« Stolz hielt Connor ihr das Gekritzel hin.
    »Perfekt.«
    »Noch Papier!«
    Lächelnd gab sie ihm ein leeres Notizbuch. Connor, musste sie entdecken, ging sehr großzügig mit den Papierreserven um. Was für ein wunderbares Kind. Sie hatte sich nie groß Gedanken über eigene Nachkommen gemacht, hatte sie stets als Bestandteil einer fernen, nicht genauer definierten Zukunft angesehen. Wie nachlässig sie mit einem so wichtigen Thema umgegangen war. Bei diesem Gedanken stiegen Tränen hinter ihren Augen auf, doch sie blinzelte sie fort.
    Gerade als der Kleine quengelig wurde, erschien Tracy, nahm ihn auf den Arm und pustete ihm in den Nacken, was er fröhlich glucksend quittierte. Dann setzte sie sich, um noch eine Tasse Tee zu trinken, mit ihm zusammen auf die Couch. »Dr. Andrea ist eindeutig eine Zierde von einem Mann. Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob mir die Untersuchung durch einen so attraktiven Arzt angenehm ist oder nicht. Er hat nach Ihnen gefragt.«
    »Er ist ein notorischer Schwerenöter.«
    »Stimmt. Hat Ren inzwischen angerufen?«
    Isabel starrte in den kalten Kamin und schüttelte den Kopf.
    »Das tut mir Leid.«
    Neben ihrem Schmerz empfand sie plötzlich Ärger. »Ich bin ihm einfach zu viel. Alles an mir ist ihm zu viel. Tja, Pech. Ich wünschte, er käme vor meiner Abreise überhaupt nicht noch mal hierher zurück.«
    Tracy runzelte besorgt die Stirn. »Ich glaube nicht, dass Sie ihm zu viel sind. Er ist schlichtweg ein blöder Esel.«
    »Pferd!«, verbesserte Connor, der inzwischen wieder in der Küche hockte, und hielt eine weitere Zeichnung in die Höhe.
    Tracy bewunderte das Bild, suchte nun Connors Habseligkeiten zusammen und nahm Isabel zum Abschied tröstend in den Arm. »Er ist derjenige, der bei dieser Geschichte verliert. Eine bessere

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