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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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und bringe Sie zu dem Haus, das ich im Ort für Sie gefunden habe.«
    Isabel hatte Mitleid und enthielt sich deshalb jedes weiteren Kommentars. Das, was sie zu sagen hatte, würde sie sich besser für Signora Anna Vesto aufheben.
    Sie folgte dem Pfad von dem kleinen Bauernhaus bis zu einer langen, zypressenbestandenen Einfahrt, an deren Ende die Engelsvilla lag, und sobald sie sie erblickte, hatte sie das Gefühl, als hätte jemand sie mitten in den Film Zimmer mit Aussicht katapultiert.
    Die lachsfarbenen, stuckverzierten Mauern waren ebenso wie die diversen Flügel typisch für Herrenhäuser in der Toskana. Die Fenster im Erdgeschoss lagen hinter eleganten schwarzen schmiedeeisernen Gittern, und die Fenster in der oberen Etage waren zum Schutz vor der Hitze des Tages hinter langen Holzläden versteckt. In der Nähe des Hauses wurden die Zypressen durch streng gestutzte Buchsbaumhecken und klassische Statuen ersetzt. Prunkstück des Vorgartens war ein achteckiger Brunnen, und eine breite, balustradenbewehrte Steintreppe führte zu einer ausladenden Flügeltür aus blank poliertem Holz.
    Isabel erklomm die Stufen, betätigte den Messingklopfer und schaute, während sie wartete, auf ein staubiges, schwarzes Maserati-Cabriolet, das in der Nähe des Brunnens geparkt war. Signora Vesto hatte eindeutig einen teuren Geschmack.
    Niemand reagierte, und so klopfte sie noch einmal, ehe eine üppige Frau mittleren Alters mit dezent rot gefärbtem Haar und schräg stehenden Augen wie Sophia Loren freundlich lächelnd an die Tür kam. »Si?«
    »Buon giorno, signora. Ich bin Isabel Favor. Ich möchte zu Signora Vesto.«
    Das Lächeln der Frau verflog. »Ich bin Signora Vesto.« In ihrem schlichten, marineblauen Kleid und den vernünftigen Schuhen wirkte sie eher wie eine Hausangestellte als die Besitzerin des Maserati.
    »Ich habe das Bauernhaus gemietet«, erklärte Isabel. »Aber anscheinend gibt es ein Problem.«
    »Kein Problem«, kam die brüske Antwort. »Giulia hat im Ort ein Haus für Sie gefunden. Sie wird sich um alles kümmern.«
    Immer noch hatte sie die Tür nur einen Spaltbreit geöffnet, da sie offensichtlich wollte, dass Isabel möglichst umgehend wieder verschwand. Hinter ihr in der Eingangshalle waren einige große, offensichtlich teure Koffer aufgetürmt.
    Also war der Eigentümer der Villa entweder gerade eingetroffen - oder seine Abreise stand unmittelbar bevor.
    »Ich habe einen Mietvertrag«, erklärte sie Signora Vesto freundlich, doch bestimmt. »Und ich werde bleiben.«
    »Nein, signora, Sie müssen leider umziehen. Jemand wird heute Nachmittag zu Ihnen rüberkommen und Ihnen dabei helfen.«
    »Ich bleibe.«
    »Es tut mir wirklich Leid, signora, aber es gibt nichts, was ich für Sie tun kann.«
    Isabel erkannte, dass es an der Zeit war, dass sie die Führung übernahm. »Ich würde gern mit dem Besitzer sprechen.«
    »Der Besitzer ist nicht da.«
    »Und was ist mit den Koffern?«
    Signora Vesto schien es bei dieser Frage eindeutig unbehaglich zu sein. »Sie müssen jetzt wirklich gehen, signora.«
    Die vier Ecksteine waren auch für Situationen wie diese gemacht. Seien Sie höflich, doch bestimmt. »Ich fürchte, ich kann nicht eher gehen, bis ich mit dem Besitzer gesprochen habe.« Isabel drängelte sich entschlossen durch die Tür und bekam einen flüchtigen Eindruck von hohen Decken, einem großen, vergoldeten Kandelaber und einer ausladenden Treppe, ehe ihr die Frau den Weg abschnitt.
    »Ferma! Sie können nicht einfach hier eindringen!«
    Menschen, die versuchen, sich hinter ihrer Autorität zu verstecken, tun dies meistens aus Angst, und sie haben unser Mitgefühl verdient. Allerdings dürfen wir nicht zulassen, dass ihre Ängste auch die unseren werden.
    »Tut mir Leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten mache, signora«, sagte sie so mitfühlend wie möglich. »Aber trotzdem muss ich mit dem Besitzer sprechen.«
    »Wer hat Ihnen gesagt, dass er hier ist? Niemand soll etwas davon erfahren.«
    Dann war der Besitzer also ein Mann. »Ich werde kein Wort sagen.«
    »Sie müssen sofort gehen.«
    Aus dem hinteren Teil des Hauses hörte Isabel italienischen Rock, und so strebte sie ungerührt in Richtung eines reich mit grünen und roten Marmoreinlegearbeiten verzierten Rundbogens, durch den man aus der Eingangshalle in die angrenzenden Räumlichkeiten kam.
    »Signora!«
    Isabel hatte die Nase voll davon, dass andere über sie bestimmten - ein betrügerischer Buchhalter, ein treuloser Verlobter, ein

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