Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
fiel gerade weit genug zur Seite, als dass man die Schwellung ihrer Brust erahnte, und er erklärte lächelnd: »Jetzt siehst du aus wie eine Frau, für die zu kochen Spaß macht.«
    Sie erwog, die Bluse wieder zuzuknöpfen, doch war es irgendwie berauschend, ein Weinglas in der Hand, mit zerzausten Haaren, barfuß, aufgeknöpfter Bluse sowie umgeben von köstlichem Gemüse und einem noch köstlicherem Mann in einer duftenden toskanischen cucina zu stehen. Und so machte sie sich stattdessen fröhlich an die Arbeit.
    Während sie das Gemüse wusch und klein schnitt, spürte sie die abgetretenen, kühlen Fliesen unter ihren Füßen sowie die milde abendliche Brise, die durch das offene Fenster über ihre Brust strich. Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, ab und zu ein wenig schlampig auszusehen, denn sie liebte die Art, in der er sie immer wieder ansah. Ihres Körpers und nicht ihres Hirns wegen geschätzt zu werden, war seltsam befriedigend für sie.
    Sie vertauschten versehentlich die Gläser, und als er gerade mal nicht hinsah, drehte sie sein Glas diskret herum, um von der Stelle zu trinken, die von seinen Lippen befeuchtet worden war. Es war ein kleiner, herrlich mädchenhafter Spaß.
    Draußen tauchte der Abend die Hügel in ein lavendelfarbenes Licht. »Hast du schon einen Vertrag für einen neuen Film?«
    Er nickte. »Unter der Regie von Howard Jenks. Die Dreharbeiten beginnen in Rom, und dann geht es weiter erst nach New Orleans und schließlich nach L. A.«
    Sie überlegte, wann die Arbeit wohl anfing, doch missfiel ihr der Gedanke, eine unsichtbare Uhr über ihrem Kopf hängen zu haben, und so verschluckte sie die Frage. »Sogar ich habe schon mal was von Howard Jenks gehört. Ich nehme an, dies wird keiner der normalen Action-Filme, wie du sie bisher immer gedreht hast.«
    »Stimmt. Das ist die Rolle, auf die ich schon seit Jahren warte.«
    »Erzähl mir mehr.«
    »Es wird dir nicht gefallen.«
    »Wahrscheinlich nicht, aber ich will es trotzdem hören.«
    »Dieses Mal spiele ich keinen normalen Psychopathen.« Er beschrieb die Rolle des kranken Kaspar Street, und sie begann zu frösteln. Trotzdem konnte sie seine Aufregung verstehen. Dies war eine der komplexen Rollen, um die sich die Schauspieler zu Hunderten bewarben. »Aber das endgültige Drehbuch hast du noch nicht gesehen?«
    »Es müsste jeden Tag kommen. Es ist noch untertrieben, wenn ich sage, dass ich es kaum erwarten kann zu sehen, was Jenks aus Street gemacht hat.«
    Er schob das Hühnchen in den Ofen und verteilte das Gemüse in einer separaten Pfanne. »So schrecklich Street auch ist, ist er ein beinahe trauriger Charakter. Er liebt die Frauen, die er umbringt, wirklich.«
    Dies entsprach nicht unbedingt ihrer Vorstellung von einem traurigen Charakter, doch sie enthielt sich - fast - eines Kommentars. »Ich denke, es ist nicht gut für dich, dass du immer so grauenhafte Menschen spielt.«
    »Das hast du, glaube ich, schon mal gesagt. Und jetzt schneide die Tomaten für die Bruschetta in möglichst kleine Würfel.« Er sprach das Wort mit dem harten k der Italiener statt mit dem weichen sh der meisten Amerikaner aus.
    »Also gut, aber falls du jemals darüber reden möchtest -«
    »Jetzt schnippel endlich los!«
    Während sie die Tomaten teilte, schnitt er dünne Scheiben Brots vom Vortag, träufelte großzügig Olivenöl darauf, rieb sie mit einer Knoblauchzehe ein und zeigte ihr, wie man sie über der offenen Flamme des Herdes röstete, ohne sich dabei zu verbrennen. Sobald sie goldbraun getoastet waren, gab er Stücke reifer Oliven und frischen Basilikum an die von ihr gewürfelten Tomaten und häufte diese Mischung mit einem kleinen Löffel auf die von ihr auf einem großen Teller arrangierten Scheiben knusprig braunen Brots.
    Während der Rest des Abendessens im Ofen vor sich hin briet, trugen sie alles samt dem Tonkrug mit den von ihr gekauften Blumen hinaus in den Garten. Der Kies bohrte sich in ihre nackten Füße, doch sie machte sich nicht die Mühe, ihre Sandalen von ihrem Platz unter dem Küchentisch zu holen, sondern setzte sich zufrieden an den Tisch.
    Sofort kamen die Katzen, um zu prüfen, ob es etwas Interessantes für sie gab, und Isabel lehnte sich mit einem Seufzer auf ihrem Stuhl zurück. Die letzten Strahlen Sonnenlicht fielen auf die Hügel und tauchten sowohl den Olivenhain als auch den Weinberg in ein purpurrotes Licht. Sie dachte an den Abendschatten, die etruskische Statue aus dem Museum in Volterra, und

Weitere Kostenlose Bücher