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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht interessierten. Die Kinder stritten miteinander, Connor zupfte an seinem Ohr, und ihre Knöchel waren geschwollen, was hieß, dass sie von jetzt an salzlos essen müsste. Und was hatte das Leben ohne Salz überhaupt noch für einen Sinn? Bereits der Gedanke daran weckte in ihr das unstillbare Verlangen nach einer Riesentüte Chips.
    Schließlich gelang es ihr, Connor für einen Mittagsschlaf ins Bett zu verfrachten, der Regen hörte auf, und die anderen Kinder rannten zum Spielen in den Garten. Am liebsten hätte sie vor lauter Dankbarkeit geweint, nur dass es sie fertig machte, mit ansehen zu müssen, dass Harry immer noch telefonierte. Sie dachte an Isabels Vorschlag - an die Frage, die sie ihm stellen sollte - nach den drei Dingen, die sie tun könnte, damit er glücklich war. Aber wie stand es mit den Dingen, die er tun könnte, damit auch sie wieder mit ihm glücklich wäre? In diesem Augenblick hasste sie Isabel Favor beinahe so wie ihren Mann.
    Dummerweise lief er genau in dem Moment an ihr vorbei, als sie über die Tasche seines Laptops stolperte, die Connor durch die Gegend geschleift hatte, sodass sie sich danach bückte und sie ihm rüde an den Kopf schmiss. Er sagte keinen Ton, aber Harry hatte immer schon eine erstaunliche Gelassenheit besessen. Sie war diejenige, die brüllte. Er führte sein Gespräch zu Ende und bedachte sie mit demselben missbilligenden Blick wie eines der Kinder, wenn es sich schlecht benahm. »Ich bin sicher, du hattest einen Grund, um mit der Tasche nach mir zu werfen.«
    »Es tut mir nur Leid, dass es kein Stuhl war. Es hat den ganzen Morgen Bindfäden geregnet, und du hast mir nicht einmal mit den Kindern geholfen.«
    »Ich hatte eine wichtige Konferenzschaltung. Das hatte ich dir doch gesagt. Ich habe sämtliche Besprechungen und zwei Präsentationen abgesagt oder verlegt, aber um das hier kam ich halt nicht herum.«
    Sie wusste, dass sich das Projekt, dessentwegen er in Zürich war, in einem kritischen Stadium befand. Und er war bereits länger hier bei ihr, als sie sich je hätte erträumen können. Außerdem hatte er seit seiner Ankunft mehr Zeit mit den Kindern zugebracht als sie, doch um Fairness walten lassen zu können, war sie zu verletzt. »Ich wünschte, ich könnte es mir leisten zu telefonieren, wann immer ich es will.« Seit wann war sie eine solche Xanthippe?
    Seit ihr Mann sie nicht mehr liebte.
    »Beruhig dich, ja? Könntest du eventuell einmal in deinem Leben wenigstens so tun, als wärst du ein halbwegs vernünftiger Mensch?«
    Er hielt sie auf Distanz ... hielt sie ewig auf Distanz. Tat, als wären ihre Gefühle vollkommen egal, nur, um sich nicht mit ihnen zu befassen. »Wozu, Harry? Weshalb sollte ich so tun? Ich bin wieder einmal schwanger, du hältst es nicht mehr mit mir aus, ja, du magst mich nicht mal mehr. Gott, ich bin dich so leid.«
    »Hör auf mit dieser Melodramatik. Ich werde mich bestimmt daran gewöhnen, noch ein Kind zu haben. Du bauschst die Dinge nur deshalb unnötig auf, weil du dich langweilst und nichts anderes hast, um dich zu unterhalten.«
    Er demütigte sie, und sie hielt seine kühle Distanziertheit und das Wissen, wie wenig ihrer beider Liebe ihm noch bedeutete, nicht mehr aus.
    »Deine Schwangerschaft ist schuld an deiner Überreaktion«, fuhr er mit ruhiger Stimme fort. »Es liegt an den Hormonen, dass du dich völlig irrational gebärdest.«
    »Vor einem Jahr war ich noch nicht schwanger. War ich irrational, als wir nach Newport fuhren und du die ganze Zeit am Telefon herumgehangen hast?«
    »Das war ein Notfall.«
    »Es gibt immer irgendeinen Notfall!«
    »Was soll ich tun? Sag es mir, Tracy. Was kann ich tun, um dich glücklich zu machen?«
    »Sei einfach nur mal da!«
    Seine Miene verriet keinerlei Emotion. »Bitte, versuch du endlich mal, dich zu beherrschen.«
    »Soll ich so ein Roboter werden, wie du inzwischen einer bist? Nein danke.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das alles ist reine Zeitverschwendung. Was habe ich hier überhaupt verloren? Ich vergeude ja doch nur meine Zeit.«
    »Dann hau doch ab! Du willst doch sowieso die ganze Zeit verschwinden. Hau ab, damit du dich nicht länger mit einem fetten, hysterischen Weibsbild wie mir abgeben musst.«
    »Vielleicht sollte ich tatsächlich fahren.«
    »Verschwinde!«
    »Jetzt reicht‘s! Sobald ich mich von den Kindern verabschiedet habe, bin ich endgültig weg.« Er trat gegen die Tasche seines Laptops und stapfte aus dem Raum.
    Tracy warf sich in einen Sessel und

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