Vorsicht, heiß!
außen gekehrt war und sie sich Paulo vollends hingab.
Atemlos schob sie ihm die Finger ins Haar und sagte ihm genau, was sie wollte: mehr Druck, weniger Druck, schneller, langsamer …
Seine Liebkosungen waren so erregend, dass sie vor Lust zu vergehen glaubte. Immer weiter spreizte sie die Beine und presste sich stärker an ihn, immer ungehemmter und zügelloser wurden ihre Worte. Und Paulo tat, wozu sie ihn aufforderte – und erfüllte ihre wildesten Fantasien.
Als er wieder die Zunge über sie gleiten ließ, stöhnte Alyssa laut auf. Vor ihren Augen schienen Funken zu sprühen, und sie umklammerte fest seinen Kopf, sobald ein alles überwältigender Orgasmus sie erschauern ließ und in einen lustvollen Taumel zog.
Eine Dreiviertelstunde später stieg Paulo vor dem Samba Hotel von seiner Ducati. Er fühlte sich angespannt. Doch eigentlich beschrieb dieses Wort seinen inneren Tumult nur unzureichend. Wer hatte hier eigentlich die Oberhand – er oder seine Hormone?
Nach dem erotischen Stelldichein in Alyssas Büro und den ersten Anzeichen dafür, dass sie ihre Sexualität ganz neu entdeckte, war er unter einem Vorwand hinausgeeilt, um eiskalt zu duschen. Doch sein heißes Begehren hatte er damit keinesfalls abkühlen können. Also hatte er versucht, sich durch eine kleine Motorradtour abzulenken.
Aber das Herumzuckeln bei Tempo fünfzig war nicht gerade befriedigend gewesen. Hoffentlich würden ihn ein paar Runden auf der Rennpiste etwas ablenken.
Was ist eigentlich los mit mir, fragte er sich stirnrunzelnd. Noch nie hatte sich eine Affäre so stark auf sein Leben ausgewirkt. Wahrscheinlich musste er sich nun, da Alyssas sinnliche Seite zutage trat, einfach besser beherrschen.
Eine BMW-Limousine hielt hinter ihm, und eine vertraute Gestalt stieg aus. Ungläubig beobachtete Paulo, wie sein Bruder sich näherte. Marcos trug einen italienischen Designeranzug und teure Lederschuhe, mit denen er wohl beeindrucken wollte. Selbstbewusst schlenderte er auf ihn zu, als würde das Hotel ihm gehören.
Einen Meter vor ihm blieb er stehen. Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen war sein kurzes dunkles Haar an den Schläfen ein wenig grau geworden. Mit den streng wirkenden Gesichtszügen und dem missbilligenden Ausdruck in den Augen sah er ihrem Vater sehr ähnlich. Doch was Marcos von ihm hielt, hatte Paulo nie gekümmert – im Gegensatz zu seinem Vater.
Wie konnte sein Bruder es wagen, einfach hier vor seinem Hotel aufzutauchen? Paulo nahm seinen Helm ab und versuchte mühsam, die Wut zu unterdrücken, die ihn erfasste. „Was willst du hier?“
„Wenn du mich zurückgerufen hättest, wüsstest du es.“
„Ich habe dir nichts zu sagen“, entgegnete Paulo nur und ging auf den Eingang des Hotels zu. Als er schon auf der Granittreppe war, hörte er Marcos hinter sich rufen: „Ob du es glaubst oder nicht, es geht nicht nur um dich, Paulo, sondern um Dads Letzten Willen.“
Sein scharfer Ton ließ Paulo innehalten. Er drehte sich zu seinem Bruder um, der ihm gefolgt war. „Das Thema hat sich doch schon vor zehn Jahren erledigt. Dad hat dir das Unternehmen vererbt. Die Anteile an Domingues International , die er mir vermacht hat, kannst du nicht auch noch bekommen. Ich habe sie verkauft, um mein erstes Hotel zu erwerben.“
„Mach doch nicht immer alles so schwierig.“
„ Ich soll es nicht schwierig machen?“, wiederholte Paulo ironisch und lächelte kalt. „Mein lieber großer Bruder, wenn dir meine Einstellung nicht gefällt, kannst du gern verschwinden.“
Er wandte sich ab und ging durch die Tür, die ihm der Portier offen hielt. Durchs Foyer eilte er in sein Büro.
Dann hörte er, wie die Tür sich wieder öffnete. Marcos ließ sich einfach nicht abschütteln! Um sich irgendwie zu beschäftigen, nahm Paulo seinen Baseball mit den Autogrammen, setzte sich in seinen Lederstuhl und legte die Füße auf den Schreibtisch.
„Hör auf, vor mir wegzurennen!“, sagte sein Bruder.
Seine altvertraute arrogante Art ärgerte Paulo wie eh und je. Er fing an, den Ball hochzuwerfen und wieder aufzufangen. „In meinem Hotel gelten meine Regeln.“
„Wie ich sehe, ziehst du dich auch immer noch schlampig an.“ Marcos schob sich den Ärmel seines Armani-Jacketts hoch und sah auf seine Rolex. „Aber ich habe keine Zeit, mit dir über deine Umgangsformen zu reden. Wir müssen über Dads Letzten Willen sprechen.“
„Da gibt es nichts zu besprechen.“
„Dad hat mir eine Aufgabe übertragen. Ich bin für
Weitere Kostenlose Bücher