Vorsicht, heiß!
Bestimmtes, das ich wissen sollte?“
„Ah, eine sehr scharfsinnige Frau.“ Nick beugte sich zu ihr herüber und lächelte jungenhaft. „Aber ich möchte ihm natürlich seine geheimnisvolle Aura nehmen.“
„Bist du fertig mit Flirten?“ Paulo näherte sich mit zwei Hotdogs. Sein Blick war so streng, dass plötzlich eine angespannte Atmosphäre herrschte.
„Ganz ruhig, Kumpel“, beschwichtigte Nick ihn amüsiert und richtete sich auf. „Ich komme dir ganz sicher nicht ins Gehege.“
„Das habe ich auch nicht behauptet.“ Paulo reichte Alyssa einen Hotdog und setzte sich genau dorthin, wo Nick sich bis eben mit dem Fuß aufgestützt hatte.
Sein Verhalten amüsierte sie. Doch sie riss sich zusammen und tat, als sei sie pikiert. „‚Ins Gehege kommen‘ … Benutzt ihr solche Ausdrücke wirklich?“
„Natürlich nicht“, versicherte Paulo.
„Zumindest nicht, wenn Frauen dabei sind“, ergänzte Nick. „Da unser an einen Neandertaler erinnernder Freund aber gerade deutlich mehr Testosteron versprüht als normalerweise, schien mir diese Wortwahl angemessen.“ Grinsend klopfte er dem düster dreinblickenden Paulo auf die Schulter. „Keine Sorge, ich wollte nur Alyssa kennenlernen und herausfinden, warum du heute fast dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, um das Rennen zu gewinnen.“
„Willst du eigentlich den ganzen Abend hier stehen und Liebenswürdigkeiten austeilen?“, fragte Paulo gereizt.
Nick lächelte gutmütig und bemerkte mit einem Blick auf Alyssas Hotdog: „Übrigens, der Kerl ist stinkreich. Du kannst also durchaus eine richtige Mahlzeit einfordern. Und jetzt gehört sie wieder ganz dir“, sagte er zu seinem Freund und salutierte mit freundlichem Spott. Dann zwinkerte er Alyssa noch einmal zu und ging die Stufen hinunter.
Nachdenklich aß sie ihren Hotdog. „Warum gehst du dieses Risiko ein?“, fragte sie. „Diese wahnsinnige Geschwindigkeit, die lebensgefährlichen Kurven … Das ist doch verrückt!“
Paulo zuckte nur die Schultern. „Man muss einfach nur das Motorrad unter Kontrolle behalten.“
Sie musste an ihre heißen Liebesstunden denken. „Du möchtest immer die Kontrolle haben, stimmt’s?“
„Bitte keine Psychoanalyse“, meinte er amüsiert. „Und jetzt iss auf, damit ich dich nach Hause bringen kann“, fügte er vielsagend hinzu.
Sofort schlug ihr Herz heftig. Doch ihr war nicht entgangen, dass Paulo seinen Charme eingesetzt hatte, um vom Thema abzulenken. „Mit dieser Adrenalinjunkie-Tour wirst du mich übrigens nicht verführen können.“
Er neigte sich näher zu ihr. „Und wie schaffe ich es dann?“
Ihre Sehnsucht nach ihm war so stark, dass Alyssa fast nachgegeben hätte. Ich muss wirklich üben, mich ein bisschen zu zieren, dachte sie. „Ich fürchte, du wirst noch eine Weile leiden müssen.“
Paulo ließ den Blick zu ihrem Mund gleiten. „Das habe ich doch schon. Die Alyssa, die sich heute endlich hervorgewagt hat, war äußerst … inspirierend. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so erregt“, sagte er rau.
Sie biss sich auf die Lippe. „Ich war wohl ziemlich … explizit.“
„Allerdings. Ich würde das gern noch öfter erleben. Und ich freue mich schon darauf, dass du mich verführst.“ Er stand auf und zog sie hoch. „Wir können meinen Sieg mit einem Drink bei dir zu Hause feiern“, schlug er vor und führte sie die Stufen hinunter.
Seine Worte, sein Ton und seine Berührung erfüllten sie mit so starker Sehnsucht, dass es Alyssa dringend notwendig schien, die Kontrolle nicht gänzlich abzugeben. „Du lädst dich also zu mir nach Hause ein?“, fragte sie, als sie bei der Ducati ankamen. „Es war deine Idee und deine Einladung. Dann sollten wir auch in deinem Haus feiern.“
Paulo merkte, wie sich alles in ihm gegen diesen Vorschlag sträubte. Er nahm seine Freundinnen nie mit nach Hause, damit es ihm leichter fiel, sie aus seinem Leben zu verbannen, wenn es vorbei war. Und Alyssa mit zu sich zu nehmen war, als würde er in eine besonders gefährliche Kurve fahren: Eine falsche Bewegung und sie würden beide durch die Luft wirbeln, bis es zu einem schmerzhaften Aufprall kam.
Er wollte nicht, dass sie sich falsche Vorstellungen machte. Und erst recht wollte er nicht darüber nachdenken, warum Alyssa ohnehin seinen Seelenfrieden gefährdete. Er wollte einfach nur diese außergewöhnliche sinnliche Anziehung zwischen ihnen auskosten. Und dabei zusehen, wie Alyssa diese ebenfalls genoss …
Der Tag war sehr ereignisreich
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