Vorsicht, leicht entflammbar!
beherrscht sämtliche Spielregeln des Flirts.â
âWir sind viel zu verschiedenâ, sagte Dana gekränkt. âAuÃerdem ist sie ein paar Jahre älter als ich.â
âUnd wenn schonâ, wandte Charles ein. Seine Miene war auf einmal triumphierend. âJunge ⦠ich meine, sehr junge Mädchen haben etwas Rührendes.â
Bestimmt nicht für Mark Sanders, dachte Dana. Sie erinnerte sich an die gleichgültigen Blicke, mit denen er sie angesehen hatte, und an die Fragen, die er gestellt hatte â Fragen eines Erwachsenen an ein Schulmädchen, fast onkelhaft gütig und nachsichtig.
Dana fand nicht den Mut, ihren Vater während der folgenden Tage zu fragen, ob er einen Ausweg gefunden habe. Sein Benehmen war normal, er war nicht der Mann, Gefühle zu zeigen, ob es nun Verzweiflung oder Hoffnung war.
Ein paar Tage später rief Mark an, und Dana war einigermaÃen schockiert, seine Stimme am Telefon zu hören.
âEs ist reichlich spät für meine Frageâ, sagte er. âSind Sie heute Abend zufällig noch frei?â
âHeute Abend?â, wiederholte Dana, viel zu benommen, um etwas anderes zu erwidern. âIch ⦠ja.â
âGutâ, antwortete Mark kurz. âWürden Sie dann mit mir essen gehen?â
âMit Ihnen?â Dana flüsterte nur. âIch weià nicht. Ich bin nicht sicher, ob â¦â
âSie brauchen nur ja zu sagenâ, meinte Mark Sanders, nachdem sie verlegen verstummte. âNatürlich nicht, wenn Sie keine Lust haben, mit mir auszugehen?â
âKeine Lust? Aber ja!â Ihre Stimme klang plötzlich aufgeregt. Dana bemühte sich, ein wenig gemäÃigter fortzufahren: âIch finde Ihre Einladung sehr nett. Ich muss aber ⦠ich meine, wenn â¦â
âWenn Sie daran denken, ob Ihr Vater damit einverstanden ist, kann ich Sie beruhigen.â Mark Sandersâ Ton war eine Spur zu ironisch. âIch habe ihn bereits gefragt.â
Dana holte hörbar Luft. âSoll das heiÃen, dass Sie sein Darlehen verlängert haben?â, platzte sie heraus, ehe sie nachdenken konnte. Sie hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen! âVerzeihen Sieâ, meinte sie kleinlaut. âDas geht mich gar nichts an.â
âAuch wenn Sie damit recht habenâ, erwiderte er nach einem kleinen Zögern, âwill ich Ihnen doch Ihre Frage beantworten â mit einem Ja.â
âAch, ich bin so froh.â Dana verbarg ihre Erleichterung nicht. âEr wird Ihre Hilfsbereitschaft nicht enttäuschen, bestimmt nicht. Das weià ich.â
âIch habe mit Ihrem Vater eine klare Abmachung getroffenâ, erwiderte Mark ausdruckslos. âIch hole Sie heute Abend um acht Uhr ab.â Er hatte den Hörer aufgelegt, ehe Dana etwas sagen konnte.
Sie grübelte darüber nach, warum Mark Sanders sie eingeladen hatte. Fand er sie attraktiv? Wollte er sie näher kennen lernen? Vielleicht hatte sie doch einen besseren Eindruck auf ihn gemacht, als sie es an jenem Abend befürchtet hatte. Mehr interessierte sie eigentlich nicht â¦
Es war erst kurz nach zehn Uhr, stellte Dana mit einem Blick auf ihre Armbanduhr fest. Es blieben ihr noch viele Stunden, um sich vorteilhaft zurechtzumachen. Ein Frisör konnte ihr die Haare schneiden und so frisieren, dass die Veränderung nicht allzu sehr auffallen würde. Sie meldete sich telefonisch in einem bekannten Salon in der Innenstadt an.
Um zwölf Uhr lieà sie sich bereits von einem gewandten, jungen Mann beraten. Als er fertig war mit seinem Werk, betrachtete sich Dana im Spiegel und war sehr zufrieden: Der neue Schnitt lieà sie ein paar Jahre älter aussehen.
Das passende Kleid zu finden war schwieriger. Sie entschied sich schlieÃlich für ein knielanges, schlichtes, schwarzes Seidenkleid, das ihr gut stand. Mit hochhackigen Schuhen, einer goldenen Halskette und dem dazu passenden Armband würde es bestimmt elegant wirken. Jedenfalls würde Mark sie nicht mehr für ein naives Schulmädchen halten können.
Ihr Vater war noch nicht nach Hause gekommen, als es pünktlich um acht Uhr läutete. Dana strich mit einer nervösen Bewegung über den weichfallenden Rock des Kleides, ehe sie in die Diele ging. Sie zögerte sekundenlang vor dem hohen Garderobenspiegel. Nein, sie wollte sich lieber nicht noch einmal kritisch anschauen. Wenn sie ihm nicht sofort
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