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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hast?«
    Carter, der benommen sitzengeblieben war, fuhr zornig hoch.
    »Oh, sei doch nicht so ein Dummkopf!« Er wandte sich mit einem Ruck von ihnen ab, überquerte den Innenhof und gewann die Schatten unter den Obstbäumen, wo der Patio in den Garten überleitete.
    Nach einigen Minuten sank die Lautstärke der Stimmen auf ein weniger aufgeregtes Niveau ab, und dann hörte er die Schritte einer Frau im Dunkeln näherkommen.
    »Cart?« sagte die Stimme seiner Frau zögernd.
    »Was?« Carter rührte sich nicht.
    »Kommst du nicht zurück?«
    »In einer Weile.«
    Es gab eine Pause.
    »Cart?«
    »Was?«
    »Glaubst du nicht ...«
    »Nein, ich glaube nicht!« knurrte Carter. »Sie soll sich zum Teufel scheren!«
    »Aber du kannst sie doch nicht einfach einen Dummkopf nennen ...«
    »Sie ist ein Dummkopf! Sie sind alle Dummköpfe – jeder einzelne von ihnen! Ich bin auch ein Dummkopf, aber nicht so stupide und hirnlos und eingebildet wie diese ganze Bande!«
    »Nur wegen eines albernen Eingeborenentanzes!« sagte Ona, den Tränen nahe.
    »Albern?« sagte Carter. »Wenigstens ist es etwas. Er hat einen Tanz aufgeführt. Das ist mehr, als sie alle miteinander getan haben. Und zufällig ist ihm dieser Tanz sehr wichtig. Man sollte meinen, sie hätten etwas darüber lernen können, statt sich bequem zurückzulehnen und ihre dummen Witze zu machen!«
    Seine kleine Explosion verpuffte in der Dunkelheit und blieb unbeantwortet.
    »Bitte komm zurück, Cart«, sagte Ona nach einer langen Pause.
    »Er hat wenigstens etwas«, sagte Carter. »Er hat eine eindrucksvolle und disziplinierte Pantomime getanzt, und die Gedanken dahinter sind intelligenter als alles, was ich heute abend von unseren Gästen gehört habe. Wenigstens das sollte man anerkennen.«
    »Ich kann ihnen einfach nicht vor die Augen treten, wenn du nicht zurückkommst.«
    »Also meinetwegen, verdammt noch mal«, sagte Carter. »Gehen wir.«
     
    Sie kehrten grimmig in den Patio zurück. Die Stühle waren umgestellt und in einem kleinen Kreis angeordnet. Ramy sang ein Lied, und sie hörten alle höflich zu.
    »Nun, Cart, setz dich zu mir!« sagte der Doktor herzlich, als Carter und Ona herankamen. Dabei zeigte er auf einen freien Stuhl zwischen sich selbst und Totsa. Nach kurzem Zögern ließ Carter sich darauf nieder.
    »Dies ist eine von diesen alten Seemannsballaden, Cart«, sagte Totsa.
    »Oh?« murmelte Carter, räusperte sich. »Wirklich?«
    Er lehnte sich zurück, füllte ein Glas mit Cognac und trank, während er zuhörte. Ramys Stimme dröhnte rauh und herzhaft durch den Innenhof, aber Carter mochte das Lied nicht.
    Ramy endete und fing mit einem neuen Shanty an. Lidi, die sich von ihrem Schreck erholt hatte, entschuldigte sich für einen Moment und ging ins Haus.
    »Denkst du wirklich daran, eine Reise zur Erde zu machen?« begann der Doktor, sich vertraulich zu Carter beugend. »Ich würde dir ...« Ein ohrenzerreißender Schrei aus dem Haus schnitt ihm das Wort ab.
    Ramy verstummte. Die Schreie dauerten an, und alle sprangen von ihren Stühlen hoch und drängten durcheinander zum Haus.
    Drinnen sahen sie Lidi vor dem dunklen Eingang zur Empfangshalle stehen – klein und fett und steif, mit gespreizten Beinen, die kurzen, dicken Arme von sich gestreckt, den Kopf zurückgeworfen, und wieder und wieder kreischen. Fast zu ihren Füßen lag der Häuptling, und der schlanke Schaft des Speeres ragte aus seinem Körper.
    Die anderen umfluteten Lidi, und der Doktor führte die noch immer Kreischende fort. Alle übrigen versammelten sich in entsetzter Faszination um den Leichnam des Eingeborenen. Der lange Kopf war auf die Seite gedreht, und Carter konnte ein totes Auge schräg aufwärts starren sehen, scheinbar zu ihm allein, und er glaubte einen Schimmer von wildem Triumph darin zu sehen.
    »Gräßlich!« hauchte Totsa, die Lippen geöffnet. »Scheußlich!«
    Aber Carter starrte noch immer in das gebrochene Auge. Vielleicht, dachte er, hatten die Ereignisse dieses Tages seine Sinne zu einer ungewöhnlich mißtrauischen Wachsamkeit geschliffen. Aber nur vielleicht ...
    Still und ohne unnötige Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen, schlüpfte er an der Gruppe vorbei und in die Dunkelheit der Empfangshalle. Er bewegte sich leise die Wand entlang, bis er zu den Fenstern kam, die auf den Innenhof hinausgingen. Dann spähte er hinaus.
     
    Eine beträchtliche Zahl der tintigen Eingeborenengestalten kam zwischen den Büschen und Bäumen des Gartens zum Vorschein

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