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Vorsicht - Mensch!

Vorsicht - Mensch!

Titel: Vorsicht - Mensch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zum Mittagessen einkehren? Gibt es keine Siedlungen hier?«
    »Doch, Herr«, sagte Kyle. »Wir haben mehrere passiert.«
    »Mehrere?« Der Prinz starrte ihn an. »Warum sind wir durch keine gekommen? Wohin führst du mich?«
    »Nirgendwohin, Herr«, sagte Kyle. »Ihr bestimmt den Weg. Ich folge nur.«
    »Ich?« sagte der Prinz. Zum ersten Mal schien ihm bewußt zu werden, daß er den Grauen immer eine halbe Pferdelänge vorn gehalten hatte. »Richtig«, sagte er. »Aber nun ist es Zeit zum Essen.«
    »Ja, Herr«, sagte Kyle. »Hier entlang.«
    Er bog ab, und der Prinz folgte seinem Manöver. Als er Kyle eingeholt hatte, sagte er: »Paß auf, guter Kyle. Sag mir, ob ich alles richtig behalten habe.« Und zu Kyles Verblüffung begann er alles, was Kyle ihm erklärt hatte, beinahe Wort für Wort zu wiederholen. »Ist das alles richtig? Habe ich alles behalten?«
    »Vollkommen, Herr«, sagte Kyle. Der Prinz warf ihm einen schlauen Blick zu. »Könntest du das, Kyle?«
    »Ja«, sagte Kyle. »Aber dies sind Dinge, die ich mein ganzes Leben gekannt habe.«
    »Siehst du?« Der Prinz lächelte. »Das ist der Unterschied zwischen uns, guter Kyle. Du verbringst dein Leben damit, etwas zu lernen; ich beschäftige mich ein paar Stunden damit, und danach weiß ich so viel darüber wie du.«
    »Nicht so viel, Herr«, sagte Kyle zögernd.
    Der Prinz schaute ihn verdutzt an, dann machte er eine halb ärgerliche, wegwerfende Handbewegung.
    »Den Rest könnte ich in ebenso kurzer Zeit lernen, aber wahrscheinlich ist es entbehrliches Wissen«, sagte er. Sie ritten einen bewaldeten Hang hinunter und durch ein gewundenes Tal, und schließlich erreichten sie ein kleines Dorf. Als sie die umgebenden Obstgärten durchquert hatten, wehte ihnen Musik entgegen.
    Der Prinz richtete sich in den Steigbügeln auf. »Was ist das? Dort drüben wird getanzt.«
    »Ein Biergarten, Herr. Und es ist Samstag – ein arbeitsfreier Tag.«
    »Gut. Wir gehen hin und essen etwas.«
    Sie ritten zum Biergarten und setzten sich abseits der Tanzfläche an einen Tisch. Eine hübsche junge Kellnerin kam, und während sie bestellten, lächelte der Prinz sie so sonnig an, daß sie endlich zurücklächelte – um dann wie in leichter Verwirrung davonzueilen. Der Prinz aß hungrig, als das Essen kam, und trank zwei Krüge dunkles Bier, während Kyle leichter aß und Kaffee trank.
    »Das ist besser«, sagte der Prinz endlich, als er sich behaglich zurücklehnte. »Ich hatte einen Appetit ... Sieh mal, Kyle! Da sind fünf, sechs ... sieben Flugplattformen abgestellt. Dann reitet ihr also nicht alle Pferde?«
    »Nein«, sagte Kyle. »Das macht jeder, wie er will.«
    »Aber wenn ihr Flugplattformen habt, warum dann nicht andere Zivilisationsgüter?«
    »Einige Dinge passen, andere nicht, Herr«, antwortete Kyle. Der Prinz lachte.
    »Du meinst, ihr versucht die Zivilisation diesem altmodischen Leben von euch anzupassen?« sagte er. »Ist das nicht verkehrt herum ...« Er brach ab. »Was ist das, was sie jetzt spielen? Es gefällt mir. Ich wette, ich könnte dazu tanzen.« Er stand auf. »Ja. Ich werde es probieren.«
    Er zögerte mit einem Blick zu Kyle.
    »He, was ist? Willst du mich nicht davor warnen?«
    »Nein, Herr«, sagte Kyle. »Was Ihr tut, ist Eure Sache.«
     
    Der junge Mann wandte sich abrupt weg. Die Kellnerin, die sie bedient hatte, war nur wenige Tische entfernt. Der Prinz ging zu ihr und sagte etwas, und Kyle sah das Mädchen protestieren, aber der Prinz stand in seiner stattlichen Größe vor ihr und lächelte jungenhaft, während er auf sie einredete. Kurz darauf hatte sie ihre Schürze abgenommen und war mit ihm auf der Tanzfläche, wo sie ihm Tanzschritte zur Polka zeigte.
    Der Prinz lernte mit phantastischer Schnelligkeit. Bald schwang er seine Partnerin herum wie die anderen Tänzer, stampfte mit den Füßen und ließ seine weißen Zähne blitzen. Schließlich endete das Stück, und die Musiker legten ihre Instrumente weg und begannen ihre Empore zu verlassen.
    Der Prinz ging zum Kapellmeister, obwohl das Mädchen ihn zurückzuhalten suchte. Kyle stand schnell vom Tisch auf und ging zur Tanzfläche.
    Der Kapellmeister schüttelte gerade seinen Kopf. Er drehte um und verließ das Podium. Der Prinz wollte ihm nach, aber das Mädchen hielt ihn am Arm zurück und flüsterte ihm etwas zu.
    Er schob sie heftig beiseite, und sie strauchelte ein wenig, ohne jedoch zu fallen. Ein Kollege von ihr auf der anderen Seite der Tanzfläche, nicht viel älter als der

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