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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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meinen Cousin kühl an. »Nein, wie ich bereits sagte, ich habe keine Zeit.«
    »Ruben, das Leben muss auch ab und zu mal Spaß machen«, klärt mich Torben altklug auf. »Du kannst doch nicht immer nur studieren und arbeiten!«
    »Wie du siehst, schon«, knurre ich angepisst und lasse ihn da sitzen.
    Scheiße, meine Füße brennen wie die Hölle. Für einen Augenblick verziehe ich mich nach unten in die Küche und setze mich hin. Aber dadurch wird es nur noch schlimmer. Jetzt schwellen sie erst so richtig an und drücken um so mehr an der wunden Stelle. Außerdem habe ich verdammten Durst und ich hatte noch keine Zeit zum Essen. Mein ganzer Körper rebelliert und ich kann aus vollster Überzeugung sagen, dass ich noch nie in meinem Leben so kaputt war wie nach dieser Woche. Allmählich kommen mir Zweifel, ob ich mich nicht doch übernommen habe. Kilian hat schon recht, so entsetzt zu sein. Und Torben auch. Es ist krank. Das sehe ich doch selbst. Aber ich habe einfach keine Wahl.
    »Na, Ruben, pennst du schon?«, erkundigt sich der Manager streng.
    Ich blicke ihn träge an. »Fünf Minuten Pause.«
    »Der Laden ist gerammelt voll!«, erinnert er mich und wirft in einer übertriebenen Geste die Hände in die Höhe. »Du wirst nicht fürs Rumsitzen bezahlt.«
    Mein Stolz hindert mich daran, auf meine Pause zu bestehen. Außerdem bringt sie ja eh nichts als geschwollene Füße. Seufzend erhebe ich mich, schnappe mir das Fingerfood, für das ich runter gekommen bin, und laufe dann wieder nach oben. Ich war noch nie so kurz davor, mir etwas von einem der Teller zu stibitzen wie jetzt.
    Die Treppe ist mein Tod. Auf den letzten Stufen beginne ich plötzlich, Sterne zu sehen. Ich kneife die Augen zusammen, reiße mich zusammen und taumle auch noch die restlichen Stufen hoch, ohne viel dabei zu sehen. Der Teller in meiner Hand zittert. Meine Knie werden weich. Kacke. Ich beuge mich etwas nach vorn und blicke zur Bar, aber irgendwie ist mir schwarz vor Augen und ich sehe plötzlich gar nichts mehr. Dann klirrt der Teller. Als letzten Versuch, auf den Beinen zu bleiben, kralle ich mich an irgendetwas fest. Anscheinend sinnlos.
    Verwirrt schlage ich die Augen auf und sehe mich um. Unter mir spüre ich nur den klebrigen Boden. Mein Kopf dröhnt. Alles redet durcheinander. Ich verstehe kein Wort. Plötzlich blicke ich in ein Paar eisblauer Augen. Irgendwoher kenne ich die. Auch die Stimme, die sanft auf mich einredet. Ein Traum? Jemand will meine Beine hochlegen, doch die Stimme wehrt es ab.
    »Er ist wieder bei Bewusstsein. Ich bringe ihn besser gleich zu einem Arzt.«
    »Kein Arzt«, brumme ich entrüstet und versuche, mich aufzurichten. Sofort helfen mir zwei starke Arme, die ich endlich als Kilians identifiziere.
    Dann erklingt Torbens Stimme von der anderen Seite. »Soll ich dich heimbringen, Ruben?«
    »Ich muss weiterarbeiten.«
    »Nicht im Ernst!«, blafft mein Cousin und kneift mich in den Arm. Das hat er schon als Fünfjähriger getan, wenn er wütend war und sich nicht anders wehren konnte. Allerdings schmerzt mein Körper auch ohne seine Mithilfe schon genug, weshalb ich ihn böse anblitze. Wenigstens bin ich jetzt wieder voll da.
    »Du kannst heimgehen«, erlaubt mein Chef, der sich jetzt ebenfalls über mich beugt. »Ich hab’ Lisa schon angerufen. Sie kommt gleich, um dich zu vertreten. Morgen will ich dich hier auch nicht sehen. Ruh dich aus.«
    »Aber …« Ich versuche, etwas einzuwenden. Sinnlos. Der Chef ist schon wieder weg und wird vor Publikum kaum den Ausbeuter raushängen lassen. Am besten rufe ich ihn morgen an und frage, ob ich wenigstens die Nachmittagsschicht übernehmen kann.
    »Kannst du aufstehen?«, erkundigt sich Kilian behutsam.
    »Klar«, behaupte ich. Allerdings bin ich für die Hilfe der beiden dann doch ganz dankbar. Meine Knie fühlen sich noch ganz weich an. Ergeben lasse ich mich nach unten führen. Doch dann mache ich mich los.
    »Mir geht’s gut. Ich komme schon allein nach Hause. Ihr könnt zurückgehen.«
    »Du willst jetzt mit dem Fahrrad fahren?«, fragt Torben empört. Kilian hält sich im Hintergrund. Wenigstens werden meine Nerven so nicht noch mehr beansprucht.
    »Ich kann es auch hier stehen lassen und mit dem Bus fahren.«
    »Das glaube ich nicht eher, bis ich dich persönlich in einen gesetzt habe«, knurrt Torben. »Du Dickkopf.«
    »Ich könnte dich samt Rad nach Hause fahren«, schlägt Kilian sachlich vor. »Ich hab‘ mein Auto in der Nähe geparkt.«
    »Das wäre

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