Vorsicht Nachsicht (German Edition)
Mein Sperma spritzt gegen meinen Schreibtisch und auf meinen Stuhl. Eine Sauerei, aber ich bin im nächsten Moment einfach nur total entspannt. Telefonsex… Oder so etwas in der Art. Dann höre ich auch Kilian leise grunzen. Ich weiß, dass er jetzt auch gekommen ist. Wir schweigen dennoch eine Weile.
»War’s schön?«, erkundigt er sich schließlich mit schelmischem Unterton.
»Ich hab‘ das noch nie gemacht«, gestehe ich und weiß selbst nicht, warum.
Er gluckst leise. »Nicht? Schön. Dann gehört mir ja dein erstes Mal.«
»Idiot«, kommentiere ich, obwohl ich auch leicht erheitert bin.
Er lacht jetzt deutlicher. Doch dann wird er wieder sanft. »Du wolltest ins Bett, nicht? Meinst du, du kannst jetzt gut schlafen?«
»Schon«, murmle ich leise. »Bleibst du noch länger wach?«
»Nein, ich gehe auch gleich. Und ich freue mich schon darauf, wieder mit dir zusammen einschlafen zu können. Musst du Mittwoch eigentlich vorher noch arbeiten? Oder wann kommst du?«
»Ja, ich muss arbeiten. Also erst um neun.«
»Dann duscht du wieder hier?«
»Wäre gut.«
»Schön. Und dann kuscheln wir?« Er klingt sehnsüchtig.
Ich muss lächeln. »Wahrscheinlich.«
»Ich verlass‘ mich drauf. Schlaf gut.«
»Schlaf du auch gut.«
»Danke. Bis bald.«
Wir legen auf. Dann suche ich mir schnell einen Lappen, um mein Sperma aufzuwischen. Ich gehe noch duschen und putze mir dann tatsächlich schon die Zähne, um schließlich ins Bett zu kriechen. Mir geht das Gespräch noch einmal durch den Kopf. Ganz automatisch suche ich nach neuen Peinlichkeiten, die ich mir geleistet habe, aber ich stoße auf keine besonders großen Patzer. Irgendwie fühle ich mich in Kilians Gegenwart nicht mehr so angreifbar. Zumal ihm Dinge, die ich normalerweise als unangenehm einstufen würde, sogar zu gefallen scheinen. Zufrieden schließe ich die Augen und hoffe auf einen Traum mit ihm.
Kapitel 11
Der Montag besteht nur aus Lernen und Arbeiten. Um neun komme ich heim und falle ziemlich erschöpft ins Bett. Kurz überlege ich, ob ich wieder bei Kilian anrufen soll, entscheide mich aber dagegen. Ich will ihn nicht nerven. Zwei Tage hintereinander mit mir telefonieren zu müssen, würde jeden nerven. Er könnte ja auch mich anrufen. Aber nein, wir haben uns schon bis Mittwochabend verabschiedet.
Ich lese mir noch einmal durch, was ich am Vormittag gelernt habe, und gehe dann wieder früh ins Bett. Am Dienstag lerne ich den ganzen Tag und habe am Abend eigentlich nichts zu tun. Ich warte auf die Sendung im Radio und gönne es mir, davor noch ein wenig zu lesen, was nichts mit der Uni zu tun hat. Um acht klingelt es an meiner Tür.
Ich mache mir erst gar nicht die Mühe zu raten, wer es ist, und warte einfach auf den schnaufenden Gast, der da meine Treppe emporgestiegen kommt. Torben. Na sowas. Ich runzle die Stirn und verschränke abweisend die Arme vor der Brust.
»Was willst du denn hier?«
»Essen?«, schlägt er leichthin vor und hält mir eine Tüte unter die Nase. Der Duft von frischen Croques steigt mir in die Nase. Der Laden, der sie verkauft, ist gleich hier um die Ecke. Tatsächlich hatte ich nur Mittagessen in der Mensa und mein Magen knurrt bei dem Geruch verräterisch.
Ich seufze. »Okay, komm rein.«
Mit triumphierendem Grinsen folgt mir mein Cousin in die Wohnung. Ich suche uns Teller und Besteck heraus. Als Servietten habe ich nur Klopapier. Schweigend decke ich alles auf dem Boden und setze mich abwartend vor meinen Teller.
»Wollen wir uns die beiden Croques teilen oder magst du ein Bestimmtes lieber? Das eine ist mit Schinken und Ananas, das andere ist mit Putenbrust und –«
»Teilen wir«, unterbreche ich ihn gleichgültig. »Oder nimm, was du lieber magst. Mir egal.«
»Bist du immer noch sauer? Ich wollte dir nur helfen.«
»Indem du meinen Freund von einem deiner Freunde aufs Klo zerren lässt?«
»Deinen Freund?«, echot Torben und schmeißt mir eines der überbackenen Baguettes auf den Teller.
Ich nicke nur und stelle fest, dass ich das Putending bekommen habe. Hungrig beiße ich hinein und kaue langsam.
Torben sieht mir abschätzend dabei zu. »Ihr seid jetzt wirklich zusammen?«
»Wir versuchen es.«
»Meine Güte. Erst bezahlt er dich, dann betrügt er dich und du glaubst immer noch, dass das funktionieren könnte?«, spottet Torben.
Ich blinzle ihn böse an. »Was auch immer… Bist du nur mit dem Essen vorbeigekommen, damit du meinen Hunger ausnutzen kannst, um unseren Streit
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