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Vorsicht Playboy

Vorsicht Playboy

Titel: Vorsicht Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Browning
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der letzte Zwischenfall liegt so weit zurück, dass ich einfach nicht mehr daran gedacht habe. Ich hätte es kommen sehen müssen.”
    Überrascht zog Kathryn die Brauen hoch. “Sie hatten damit gerechnet?”
    “Nicht direkt, aber auf etwas Ähnliches hätte ich gefasst sein müssen.
    Vielleicht sollte ich Ihnen erst mal von Magda erzählen. Ich habe sie vor etwa einem Monat kennen gelernt, als sie auf meinen Wagen auffuhr. Damals dachte ich, sie hätte das absichtlich herbeigeführt, um mit mir bekannt zu werden. So etwas passiert mir öfter”, setzte Joel abschätzig hinzu.
    Die Szene konnte Kathryn sich gut vorstellen. Blonde Schönheit mit Parkproblemen. Blendend aussehender Typ tröstet sie … man verabredet sich.
    “Sie halten den Unfall nicht für einen Zufall?”
    Joel gab einen Laut des Abscheus von sich. “Schon allein der Zeitpunkt. Ich hatte es vergessen, aber jetzt fällt mir ein, dass es der Jahrestag war. Hier geht es nicht um etwas Geschäftliches, sondern um die private Rache eines Mannes an mir.”
    “Rache wofür?”
    Seufzend fuhr Joel fort: “Für etwas, das lange zurückliegt. Gray muss dahinter stecken. Er war mein bester Freund, bis ich ihm die Freundin ausgespannt habe.
    Damals wusste ich aber nicht, dass er sie liebte. Und er hatte keine Ahnung, dass sie sich mir buchstäblich an den Hals geworfen hat. Und dumm, wie ich war, habe ich mich mit ihr eingelassen, statt sie abblitzen zu lassen. Um es kurz zu machen, sie hat alle Register gezogen, um mich einzufangen. Aber das konnte ich Gray nicht klarmachen, weil er mich nicht mal anhören wollte. Er sah nur eins: Ich hatte ihm die Frau weggenommen, die er liebte. Seitdem hat er alles Mögliche versucht, um mir eins auszuwischen. Der Streich mit den gelöschten Dateien passt genau ins Bild. Ich könnte wetten, dass Gray Magda darauf angesetzt hat.”
    Das Ganze klang wie eine kitschige Komödie. “Ich verstehe. Diesmal sollte die Rache so richtig wehtun. Fragt sich nur: Kann ihm der Inhalt der Dateien überhaupt etwas nützen?”
    Joel kam zu Kathryn herüber, setzte sich zu ihr und stützte die Ellenbogen auf die Knie. “Nein. Er ist in einer ganz anderen Branche tätig. Ich vermute, Magda hat die Dateien nicht wegen ihres Inhalts gestohlen, sondern weil sie für mich so wertvoll waren. Wenn Gray sie durchgeht, weiß er, wie wichtig sie für mich sind.”
    “Und was, meinen Sie, hat er damit vor?”
    Müde fuhr Joel sich über den Hals. “Keine Ahnung. Aber ich traue ihm zu, dass er sie behält, bis er das Gefühl hat, sich so richtig an mir gerächt zu haben.”
    “Hmm. Sie meinen, er will Ihnen die Pistole auf die Brust setzen? Wenn Sie tun, was er fordert, gibt er die Dateien zurück?”
    “Vermutlich. Er will mich schmoren lassen”, erklärte Joel grimmig. “Ich muss zugeben, er hat es wirklich sehr schlau angefangen. Da er mich so gut kannte, hat er sich den einzig möglichen Weg ausgesucht, jemanden in mein Haus einzuschleusen, ohne dass ich etwas ahnte. “
    Kathryn bewegte die Füße, die kalt zu werden begannen. “Und was wollen Sie jetzt tun?” Es passte nicht zu Joel, diesen Gray ungeschoren davonkommen zu lassen.
    “Ich werde mir die Dateien natürlich zurückholen“, erwiderte er zähneknirschend.
    Zweifelnd fragte Kathryn: “Gut gesagt. Aber wie wollen Sie das anfangen?”
    Joel sah sie scharf an. “Ich nicht. Sie.”
    Im ersten Moment war sie so verblüfft, dass ihr die Worte fehlten. “Das meinen Sie doch wohl nicht im Ernst … ?” Sie verstummte und richtete sich kerzengerade auf. “Das kann ich nicht.”
    Auch Joel setzte sich aufrecht hin. “Natürlich können Sie. Sie haben behauptet, besser als Magda zu sein. Was sie getan hat, können Sie schon lange, Kathryn”, drängte er.
    Offensichtlich hatte sie sich nicht klar genug ausgedrückt. “Es geht nicht darum, ob ich es kann. Ich will nicht.” Als Studentin hatte es ihr Spaß gemacht, in fremde Systeme einzudringen, doch ihre Hackerzeit war längst vorbei. Jetzt war sie eine angesehene Geschäftsfrau, die auf ihren Ruf achten musste. “Das wäre ungesetzlich.”
    “Zum Teufel mit den Gesetzen! ” brauste Joel auf. „Ich erwarte von Ihnen ja nicht, ins System eines Konkurrenten einzudringen, um ihn zu bestehlen. Sie sollen Gray nur heimzahlen, was er bei mir angerichtet hat. Niemand wird Sie vor Gericht zerren und Ihren Ruf ankratzen. Hier geht es um eine ganz private Fehde, die keine weiteren Kreise zieht. Und die Zeit ist auf unserer Seite.

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