Vorsicht Playboy
“Deswegen brauchen Sie mir nicht gleich den Kopf abzureißen. Ich hab Sie schließlich nicht hinfallen lassen. “
Kathryn bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. “Das nicht. Aber sie hätten es getan, wenn Sie die Situation hätten ausnützen können.“
Unschuldig lächelnd wies Joel den Vorwurf zurück. “Sicher möchte ich Sie gern in der Rückenlage haben, mein Schatz, aber es gibt feinere Methoden, um das zu erreichen.”
Die Art, wie er “mein Schatz” gesagt hatte, ließ Kathryn erschauern. “Ich bezweifle nicht, dass Sie alle Register der Verführungskunst beherrschen”, erwiderte sie ironisch.
Joel gab sich entrüstet. “Sie tun ja gerade so, als wäre ich ein moderner Casanova”, widersprac h er.
Mir kannst du nichts vormachen, sagte Kathryns Blick. “Das vielleicht nicht, aber Sie kommen gleich nach ihm”, versicherte sie leise lachend und betastete eine weitere schmerzende Stelle. Als sie aufblickte, entdeckte sie in Joels Augen einen merkwürdigen Ausdruck. “Was ist?” fragte sie verunsichert.
Sekundenlang sah Joel sie schweigend an, dann strich er ihr zärtlich über die Wange. “Ich musste nur denken, wie sehr ich Ihr Lachen liebe”, gestand er.
Kathryn wurde ganz heiß. “Ein verrückter Moment, mir das zu sagen. Wir sitzen in einer Schneewehe und laufen Gefahr, uns zu erkälten”, meinte sie etwas atemlos.
Joel legte den Arm um sie und zog sie leicht an sich. “Ihnen ist kalt?”
Sie lächelte. “Nur äußerlich.”
“Gut, denn ich muss dich jetzt küssen.” Joel war ihr ganz nah.
Erwartungsvoll legte Kathryn die Arme um ihn und beugte sich zu ihm.
“Wieso hast du dazu so lange gebraucht?” flüsterte sie, ehe seine Lippen ihre verschlossen und die Welt um sie her zu versinken schien.
Es war ein inniger, verzehrender Kuss, und sie erwiderte ihn mit all der Liebe, die sie für Joel empfand. Es schien ihm zu genügen, denn er zog sie aufstöhnend an sich und schürte das Verlangen mit immer leidenschaftlicher werdenden Küssen. Kathryn schloss die Augen und überließ sich dem Rausch der Sinne.
Erst als Joel den Kopf hob und eine leise Verwünschung ausstieß, nahm die Welt um sie her wieder Gestalt an, und Kathryn wurde bewusst, dass es irgendwo hartnäckig klingelte.
“Wieder das Telefon.” Joel atmete tief durch. “Ich habe einen Lautsprecher angeschlossen, damit ich’s auch draußen hören kann.” Das Klingeln verstummte, dennoch schob er Kathryn sanft von sich und lauschte. Sekunden später klingelte es erneut.
Da Joels Körper sie nicht mehr wärmte, fror Kathryn und stand auf. “Ich wusste nicht, dass deine Arbeit dir so wichtig is t“, bemerkte sie, nachdem Joel sich ebenfalls erhoben hatte und zielstrebig zum Haus ging. Enttäuscht folgte sie ihm. Obwohl sie sich eben noch leidenschaftlich geküsst hatten, schien ihm seine Firma jetzt wichtiger zu sein.
“Hier geht es nicht um Geschäftliches”, klärte er sie auf, ohne den Schritt zu verlangsamen. “Dieses Klingelzeichen ist ein extra vereinbartes Signal, weil ich das Telefon manchmal nicht abnehme. Ich gehöre zu einer örtlichen Rettungsmannschaft. Wenn jemand in Not ist, kann rechtzeitige Hilfe unter Umständen Leben retten. “
Es enttäuschte Kathryn, dass Joel abberufen wurde, gleichzeitig war sie stolz auf ihn. Immer wieder schaffte er es, sie zu überraschen. Er konnte so großzügig und offen sein, nur in Gefühlsdingen schottete er sich ab.
Im Haus ging er direkt in die Küche und nahm den Hörer vom Wandtelefon.
“Hier Joel. Was gibt’s?” meldete er sich und hörte sich gesenkten Kopfes an, was der Anrufer zu sagen hatte. “Ich bin in zwanzig Minuten da”, beendete er das Gespräch und hängte ein.
“Ist etwas Schlimmes passiert?” fragte Kathryn, als er sich umdrehte und sie seine ernste Miene bemerkte.
“Drei Bergwanderer haben sich in den Felsen verirrt. Zwei sind abgestürzt und hätten sich wer weiß was brechen können. Der dritte konnte sich zu einer Farm schleppen und hat die Bergwacht benachrichtigt. Nicht zu fassen! Ganz gleich, wie viele Wetterwarnungen ausgegeben werden, irgendwelche Hohlköpfe setzen sich immer darüber hinweg, und wir müssen dann die Sache ausbaden.”
Kathryn wurde schwer ums Herz. Ihr war bewusst, was die Rettungsaktion bedeuten konnte. “Ist das nicht sehr gefährlich?” fragte sie beunruhigt.
Joel nickte. “Natürlich ist es das. Wie gut wir die Berge auch kennen mögen, das Wetter ist unser Feind. Aber wir müssen die
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