Vorsicht Playboy
sehen musste. “Was denkst du denn, was dann passiert? Dass sie mich davonjagen?
Dazu wird es nicht kommen, glaub mir.“
Schalkhaft lächelte Kathryn. “Ich glaub dir ja, Joel. Aber ich kenne meine Brüder nun mal besser als du.”
“Gut, das muss ich dir lassen. Wenn du Recht hast, sind sie jedoch mein Problem, nicht deins. Vergiss die Schrecklichen Vier. Heute Abend möchte ich an nichts anderes denken. Ich führe dich zum Essen aus, danach werden wir so beschäftigt sein, dass du überhaupt nicht an deine Brüder denkst, das verspreche ich dir.”
Joel hielt Wort. Sie aßen in einem kleinen italienischen Restaurant, dessen Besitzer ihn gut zu kennen schien. Sobald sie angekommen waren, versammelte sich die ganze Familie an ihrem Tisch und begrüßte Joel in ihrer Sprache.
“Du scheinst hier ja bestens bekannt zu sein”, bemerkte Kathryn, nachdem sie bestellt und die Leute sich wieder zurückgezogen hatten. “Bringst du alle deine Damen hierher?” Bei der Vorstellung verspürte sie einen Stich der Eifersucht im Herzen.
“Unsinn”, wehrte Joel ab. “Du kannst deine Krallen wieder einziehen, Liebling.
Hier ist mein geheimer Zufluchtsort vor den Blitzlichtern der Fotografen.
Lorenzo ist der Sohn eines alten Freundes der Familie. ich habe ihm Geld geliehen, damit er dieses Restaurant aufmachen konnte. Das Darlehen hat er pünktlich zurückgezahlt, denn er ist ein stolzer Mann.”
Jetzt schämte Kathryn sich ihrer eifersüchtigen Regung. “Bitte entschuldige. Es war nicht nett von mir, das zu sagen. Jetzt verstehe ich natürlich, warum sie alle sofort an unseren Tisch gekommen sind”, versuchte sie, ihren Patzer wieder gutzumachen.
Joel lächelte nachsichtig. “Na ja, eigentlich haben sie das wohl getan, weil ich außer meiner Mutter bisher noch nie eine Dame hierher gebracht habe. Die Familie wollte dich begutachten. Damit hätte ich rechnen müssen, aber ich wollte dich für mich haben. Lorenzo wird dafür sorgen, dass wir nicht gestört werden.”
Es tat Kathryn gut, zu hören, dass Joel sie in sein Lieblingsrestaurant geführt hatte. Das schien zu bedeuten, dass sie für ihn etwas Besonderes war. Doch sie durfte nicht zu viel erhoffen, schon gar nicht, dass seine Einstellung zu Frauen sich radikal geändert hatte. Solange sie nichts erwartete, würde jede Stunde mit ihm kostbar sein. Wie dieser Abend.
“Du hättest mit mir doch auch in ein anderes Restaurant gehen können”, tastete sie sich vor und wartete gespannt auf Joels Antwort.
“Natürlich. Aber ich habe dich hergebracht, weil ich dachte, es würde dir hier ebenso gefallen wie mir.”
„Es ist urgemütlich, und ich finde es schön, dass es ein Geheimtipp geblieben ist.”
“Renzo bietet zwei Dinge, die ich besonders schätze: gutes Essen und eine anheimelnde Atmosphäre. Außerdem gibt es hier keine Handys. “
“Benutzt du keins?” Für die meisten Geschäftsleute gehörte es einfach dazu.
“Doch, sicher.” Joel sah ihr tief in die Augen. “Aber wenn ich mit einer Dame ausgehe, lasse ich’s zu Hause, damit ich mich ihr voll widmen kann.”
Das tat Joel dann auch. Den ganzen Abend über widmete er sich Kathryn so ausschließlich, als wären sie allein im Restaurant. Das Essen war ausgezeichnet, doch sie hatten nur Augen füreinander. Es war schon spät, als sie schließlich aufbrachen. Für Kathryn war die Zeit wie im Flug vergangen. Zufrieden seufzend machte sie es sich im Wagen bequem und hing ihren Gedanken nach.
Als der Wagen hielt, sah sie sich überrascht um.
Wo sind wir?” Sie befanden sich in einer ruhigen baumbestandenen Straße der Londoner Innenstadt.
“Hier wohne ich”, erwiderte Joel und löste die Gurte. “Ich dachte, wir könnten hier noch etwas trinken, ehe ich dich nach Hause bringe.”
Kathryn blickte ihn an, und selbst in der Dunkelheit sah sie den verlangenden Ausdruck in seinen Augen. Den ganzen Abend über war die Spannung mit jedem Blick, jeder Berührung zwischen ihnen gewachsen, und jetzt ließ sie sich nicht mehr unterdrücken.
Dennoch zögerte Kathryn. Joel überließ ihr die Entscheidung. Wenn sie ihre Beziehung langsamer angehen lassen wollte, würde er sie jetzt nach Hause fahren. Doch das wollte sie nicht. Sie hatte schon viel zu lange gewartet.
“Ein letzter Schluck wäre nicht übel”, erwiderte sie leise.
Mit dem Finger berührte er kurz ihre Lippen, dann stieg er aus und kam um den Wagen herum, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Klopfenden Herzens folgte sie Joel über
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