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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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fühlte, beeilte er sich, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    „Ich wollte was anderes machen.“
    Sie grüßte ein älteres Ehepaar mit einem Dackel an der Leine. „Wie kommt es, dass du dich für Architektur interessierst?“, fragte sie.
    „Eine typisch männliche Vorliebe. Ich baue gern. Ingenieur zu werden hätte mir auch gefallen, aber der Vater eines Freundes war Architekt, und eines Tages hat er mir seine Zeichnungen und Pläne gezeigt. Da waren die Würfel gefallen.“
    „Also steckt auch ein Künstler in dir?“
    „Landschaften könnte ich niemals malen, wenn du das meinst.“
    „Hast du es je probiert?“, fragte sie.
    „Ich will mich doch nicht lächerlich machen.“ Mit dem Modell des neuen Clubs hatte er es aber anscheinend doch geschafft …
    „Als Kind hast du bestimmt gemalt“, beharrte Elizabeth.
    „Ich bin aber kein Kind mehr.“
    Eine Erinnerung an jemanden, dem seine Malereien sehr gefallen hatten, als er noch klein gewesen war, stieg in ihm hoch. Er spürte, wie sich ihm die Kehle zuzog. Einen Moment lang hielt er den Gedanken an damals fest, dann schob er ihn beiseite.
    „Ich male nicht“, sagte er entschieden. „Und werde es niemals tun.“
    „Selbst nicht, wenn es jemanden, der dich liebt, sehr glücklich macht?“
    „Auch dann nicht.“
    „Ich hab’s mal versucht, aber es ist nichts geworden.“ Bei ihrem Lachen wurde ihm eigentümlich warm ums Herz. „Ich träume davon, eines Tages ein Bild von Monet zu besitzen, am besten aus der Seerosenserie.“ Sie strich sich eine Haarsträhne zurück. „Wie lange bist du schon selbstständig?“
    „Seit fünf Jahren.“ Er stellte sie sich in einer Gemäldegalerie vor, wie sie die Bilder französischer Impressionisten bewunderte.
    „Das war am Anfang sicher nicht leicht.“
    „Stimmt. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet.“ Er passte sein schnelleres Tempo ihrem Schlenderschritt an. „Es hat etwas gedauert, die richtigen Leute kennenzulernen. Aber von da lief es immer besser.“
    „Du arbeitest hart“, stellte sie fest.
    „Immer.“
    „Gönnst du dir nie eine Auszeit?“
    „Die verbinde ich mit Geschäftsterminen.“
    „So wie jetzt?“
    Er stutzte und sah sie an. Hatte sie das mit einem verführerischen Unterton gesagt – oder redete er sich das nur ein, weil er es sich insgeheim wünschte?
    Er war selbstironisch genug, über diese Frage zu schmunzeln. Schließlich machte ihm Elizabeth Milton keinen Heiratsantrag, sie wollte nur höflich und gastfreundlich sein.
    „Die meisten Aufträge kommen aus dem Norden oder von Übersee.“
    „Dann kommst du nicht oft hierher in den Süden?“, erkundigte sie sich.
    „Zuletzt vor über zehn Jahren.“
    Sie lachte. „Na ja, vielleicht laufen wir uns mal wieder über den Weg – in zehn Jahren.“
    Er fing an zu rechnen. Dann wäre er fünfundvierzig. Sein Geschäft würde hoffentlich auch dann noch florieren. Aber davon abgesehen …
    Würde er noch dieselben Freunde haben? Wahrscheinlich wäre er noch immer Junggeselle, denn zu heiraten hatte er nach seinen schlechten Erfahrungen in der Kindheit nie ernsthaft in Erwägung gezogen.
    Immer wenn eine Frau, mit der er besser bekannt war, vor den Trauringen im Schaufenster eines Juweliers stehen blieb, rief er sie nicht mehr an.
    Vielleicht war das hart, aber unumgänglich. Er wollte keine Frau, keine Familie und erst recht keinen Sohn, der „in seine Fußstapfen“ treten sollte. Alles, nur das nicht.
    Inzwischen hatten sie das Hotel erreicht, das älteste und beste am Platz, wie der Portier versichert hatte. Vor den hohen Palmen, die in Pflanzkübeln neben dem Eingang standen, blieb Elizabeth stehen.
    In ihren Haaren spielte der Wind, und sie sah aus wie ein Engel. „Na gut, das war’s dann wohl“, sagte sie.
    „Ja.“
    „Also dann, viel Glück.“ Ihr Tonfall war ernst.
    Seiner auch. „Mach’s gut.“
    „Ja, und arbeite nicht so viel.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    Daniel sah ihr nach, wie sie in ihren sexy rosa Pumps die Main Street entlangging, bis sie an einer Kreuzung abbog. Er seufzte tief. Dann ging er durch die hohe Hotelhalle mit den wertvollen orientalischen Teppichen zu den Aufzügen. Gleich darauf stieg er in seiner Suite aus dem Lift.
    Lächelnd betrachtete er sein Modell für das neue Clubhaus. Stierhörner an der Tür! Nicht gerade eine seiner besten Ideen …
    Entschlossen griff er nach seinem Handy. Wozu noch mehr Zeit verschwenden?
    Gerade wählte er Abigails Nummer, als die Türglocke

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