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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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niemand. Der Legende nach wollte der Soldat sie verkaufen, um sich ein großes Haus zu bauen. Aber als er wieder zu Hause war, fand er Öl.“
    „Das schwarze Gold.“
    „Ja, und so wurde er damit reich und musste die Juwelen nicht verkaufen.“
    „Ist mal danach gesucht worden?“
    „Ja, aber das ist schon lange her. Es war noch vor der Zeit von Tex Langley …“
    “… dem Gründer des Cattleman’s Club.“
    „Richtig“, bestätigte sie. „Anscheinend haben sich ein paar Männer zusammengetan, um die Steine zu bewachen. Andere sagen, es waren führende Bürger der Stadt, die Royal und seine Bewohner beschützen wollten. Ganz Ungläubige behaupten sogar, die ganze Geschichte mit den Steinen sei nur erfunden, um den Wahlspruch interessanter zu machen.“
    „Aber du denkst das nicht?“
    Wieder funkelten ihre Augen. „Die Legende finde ich viel interessanter.“
    „Aber wo, glaubst du, sind die Juwelen?“
    „Irgendwo in Sicherheit. Royal ist nicht für Kriminalität bekannt – nur für Öl und Rinder.“ Sie lachte.
    „Aber es kommen ja auch Besucher hierher“, sagte er und sah sie über den Rand seiner Tasse hinweg an.
    „Willst du etwa auf Schatzsuche gehen?“, fragte sie belustigt.
    Auch er lachte. „Im Moment nicht. Aber die Vorstellung gefällt dir, nicht wahr?“
    „Mir macht es Spaß, Neues und Interessantes zu entdecken. Zum Beispiel könnte ich ein schönes Bild den ganzen Tag über anschauen. Und wenn ich ein schönes, bedeutungsvolles Lied höre, bekomme ich eine Gänsehaut. Weißt du, was ich meine?“
    Er nickte. Oh ja, er kannte das nur zu gut.
    „Was ist dein Lieblingsstück?“, wollte er wissen.
    „In der Musik?“
    „Nein, ich meine, hast du einen Schatz? Etwas, was dir besonders viel bedeutet?“
    Sie sah ihn an und überlegte. „Nein, mir fällt nichts ein. Jedenfalls im Moment nicht … Und wie ist das bei dir?“
    Die Frage überraschte ihn. Ja, so etwas gab es in seinem Leben. Etwas, das er nie herausnahm, so kostbar war es. Vielleicht mochte das manchen Leuten seltsam erscheinen, doch es löste so tiefe Gefühle in ihm aus, dass er den Anblick scheute. Aber davon musste Elizabeth nichts wissen.
    „Ich habe so etwas auch nicht“, log er und richtete sich auf. „Hast du noch mehr Geschichten auf Lager?“
    „Über die Historie der Stadt ließe sich noch viel erzählen. Aber du darfst deinen Flug nicht verpassen. Weiß Abigail schon, dass du abreist?“
    „Noch nicht.“
    „Sie wird enttäuscht sein.“
    Oder erleichtert. Daniel kämpfte gegen sein schlechtes Gewissen an und legte zum zweiten Mal an diesem Morgen Geld auf den Tisch.
    „Ich muss ins Hotel zurück und packen.“
    „Ich habe denselben Weg. Stört es dich, wenn ich dich begleite?“
    Er hätte zögern sollen. Zumindest! Er war schon im Begriff, abzureisen, und es gab keinen Grund, diese zufällige Begegnung in die Länge zu ziehen und sich dabei womöglich noch mehr in irgendwelche Gefühlsduseleien zu verstricken. Stattdessen hörte er sich antworten: „Nein, gar nicht.“
    Die Kellnerin sah ihnen nach, und auf der Straße schienen ihnen die Passanten interessiert zuzulächeln.
    Aber Daniel kümmerte sich nicht darum, was die Leute dachten. Bald wäre er wieder zu Hause, auch wenn er sich nicht unbedingt auf die kühleren Temperaturen freute. Vor allem weil das Wetter hier in Royal jetzt so schön war. Er warf sich den Mantel über den Arm und sagte zu Elizabeth: „Heute brauchst du deine Pelzjacke nicht.“
    Sie lächelte. „Die ist nicht echt.“
    „Nicht? Sie wirkt so …“
    „Teuer?“, fragte sie. „Ist sie auch. Weil sie ein Imitat ist.“
    „Und die Fuchsschwänze?“
    „Genauso.“ Sie lachte. „Eine Sache, die ich zu Hause verändert habe, ist das sogenannte Jagdzimmer.“ Trotz der Sonne schien sie bei dem Gedanken daran zu frösteln. „Seit ich denken kann, habe ich es gehasst.“ Sie sah ihn an. „Hat dein Vater auch gejagt?“
    „Ja, oft.“ Er räusperte sich. „Er ist Richter.“
    „Wollte er da nicht, dass du auch Jura studierst?“
    „Allerdings.“ Er biss die Zähne zusammen. „Das hat mich noch mehr darin bestärkt, es nicht zu tun.“
    „Daniel Warren, du bist ein Rebell!“ Sie lächelte.
    „Es ist keine Rebellion, wenn man sein eigenes Leben leben will.“
    Dazu gehörte es, selbst zu entscheiden, wann man kam und wann man ging.
    Als er sah, dass Elizabeth bei seiner Bemerkung den Blick gesenkt hatte, weil sie sich dadurch an ihre eigene Situation erinnert

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