Vorsicht - süß und sinnlich!
hatte er nicht angerufen? Gab es vielleicht Probleme mit Abigail und dem neuen Entwurf?
War Daniel überhaupt noch in der Stadt? Oder längst abgereist, ohne ihr etwas zu sagen?
Ihr Herz pochte heftig, als sie ihr Handy aus der Tasche auf dem Beifahrersitz nahm. Sollte sie Abigail anrufen und wie zufällig nach ihrem Architekten fragen, um etwas herauszubekommen? Nein, das wäre kindisch.
Nach den wunderschönen gemeinsamen Stunden hatte Daniel sie gefragt, ob sie zusammen wegfahren wollten. Sie wollte einfach nicht glauben, dass er das nur so dahingesagt gesagt hatte, ohne es auch wirklich so zu meinen.
Oder war sie tatsächlich so verletzlich und naiv, wie Chad sie einschätzte?
Gerade ging Brad Price mit Zeke Travers vorbei, der Gerüchten zufolge etwas mit Brads Sicherheitsfirma zu tun hatte und neu im Cattleman’s Club war.
Auf der anderen Straßenseite unterhielt sich Addison Harper mit Rosaline Jamestown.
Als Rosaline in ihre Richtung blickte, rutschte Elizabeth ein wenig tiefer auf dem Fahrersitz hinunter. In einer Kleinstadt wie Royal schienen die Augen und Ohren überall zu sein.
Natürlich störte es sie nicht, mit Daniel zusammen gesehen zu werden. Sie stand dazu, dass der Club nach über hundert Jahren eine Modernisierung nötig hatte.
Aber eines wollte sie nicht: dass der Eindruck entstand, sie würde einem Mann hinterherlaufen. Das ließ ihr Stolz nicht zu.
Entschlossen legte sie den Rückwärtsgang ein und gab Gas – und wurde gleich darauf von einem heftigen Aufprall nach vorn in ihren Gurt gedrückt.
Nach der ersten Schrecksekunde sah sie sich um. Ausgerechnet mit seinem Wagen musste sie zusammenstoßen!
Ihr brannten die Wangen, und sie ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken. Auszusteigen brachte sie einfach nicht über sich.
Ein Klopfen an ihrem Seitenfenster ließ sie aufschauen.
Grinsend machte Daniel ihr ein Zeichen, das Fenster zu öffnen.
„Komisch, hier mit dir … zusammenzustoßen“, sagte er amüsiert und legte die Unterarme auf die Fensteröffnung.
„Äh … tut mir leid. Ich habe dein Auto nicht gesehen.“
Daniel lachte. „Weil du nicht nach hinten geschaut hast.“ Sehnsüchtig betrachtete er ihre Lippen. „Was führt dich denn in die Stadt?“
„Ach, nichts weiter. Nur ein paar Besorgungen.“
„Im Hotel?“ Jetzt grinste er noch breiter.
Elizabeth begriff, dass Leugnen keinen Zweck hatte. „Die Wahrheit ist, dass ich neugierig bin.“
„Auf den Entwurf?“
Sie nickte. Ja, auch.
„Ja dann …“ Er öffnete die Autotür, aber Elizabeth zögerte.
„Sicher, dass du Zeit hast?“, fragte sie.
„Für dich immer.“
Nachdem Daniel sich den – zum Glück unbedeutenden – Schaden an beiden Autos angesehen hatte, bot er ihr den Arm, und gemeinsam gingen sie zum Hoteleingang. Vorbei an Passanten, von denen einige ihnen sehr interessiert hinterherschauten.
In der kühlen Hotelhalle sah Elizabeth sich um. Noch einmal würden sie Chad hoffentlich nicht begegnen …
Kaum im Aufzug, zog Daniel sie an sich. Er streichelte ihr den Rücken und küsste sie, als gäbe es kein Morgen. Sie war glücklich. Also hatten sich die Stunden des Wartens voll und ganz gelohnt.
Als sich die Türen wieder öffneten, beendete Daniel erst nach einer Weile den Kuss. Nur widerstrebend ließ er Elizabeth los und sah ihr tief in die Augen.
Wie magisch von ihm angezogen, erwiderte sie den Blick.
„Du machst mich abhängig von dir.“
Sie schmiegte sich an ihn. „Danke für das Kompliment. Du mich auch.“
„Also bleibt es dabei, dass wir gemeinsam wegfahren?“
„Wann immer du willst“, sagte sie voller Vorfreude.
Hand in Hand betraten sie die Suite.
„Zuerst will ich noch die Grundlagen des neuen Entwurfs ausarbeiten. Dann kann Rand die maßstabsgerechten Pläne zeichnen.“
„Willst du das nicht selbst machen?“
„In diesem Fall nicht. Weil ich Zeit für dich haben will.“
„Aber nicht, dass dir New York fehlt …“
„Soll das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein? Möchtest du die Freiheitsstatue sehen? Und den Central Park?“
„Wenn du schon fragst: Etwas Ruhigeres wäre mir lieber, vielleicht irgendein exotisches Plätzchen in den Tropen.“
Er blinzelte ihr zu. „Aha, dann weiß ich Bescheid. Überlass die Planung ruhig mir.“
Auf dem langen Tisch im Wohnzimmer lagen Zeichnungen und Pläne, sogar auf dem Boden waren Skizzen verstreut.
Daniel wies auf einen großen Papierbogen in der Mitte des Tisches. „Jetzt bin ich auf deine Meinung
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