Vorsicht - süß und sinnlich!
schlichtweg nicht mehr ertragen.
Sie ging voran ins Haus und fragte: „Hast du den Scheck ausgeschrieben?“
Chad antwortete mit einer Gegenfrage: „Hast du dich versichert, dass die Frau auch wirklich in Not ist?“
Ja. Das tat sie jedes Mal. Aber sie hatte keine Lust mehr auf diese Spielchen. Wie lange sollte sie sich noch wie ein Kind behandeln lassen? Warum bedeutete es Chad so viel, sie zu bevormunden?
„Was geht es dich an, was ich mit meinem Teil des Vermögens mache? Es ist ja nicht so, dass ich es versaufe oder verspiele!“
„Aber es läuft auf dasselbe hinaus.“
Das war es, was sie an diesen Diskussionen am meisten hasste. Sie lehnte sich gegen die Wand, um ihre Stiefel auszuziehen. Auch wenn er es niemals zugeben würde, im Grunde war er ein Chauvinist. Wäre sie Ethan Miltons Sohn – und nicht seine Tochter –, würde Chad niemals erwarten, dass sie sich in alles fügte.
„Ich will darüber nicht weiter reden.“
„Dann ist es jetzt wieder gut“, lenkte er ein.
Aber Elizabeth ärgerte sich noch immer. „ Gut? Wie könnte es das?“
„Ich bitte dich, rede nicht so mit mir!“
„Ich bin kein Kind mehr.“
„Aber noch immer … verletzlich.“
„Wie kommst du darauf?“, fragte sie wütend. „Weil ich eine alleinstehende Frau bin?“
Sie sah, wie sein Gesichtsausdruck sanfter wurde. Er machte einen Schritt auf sie zu. „Ich will mich doch nur um dich kümmern, damit es dir gut geht.“
„Ich will aber nicht, dass man sich um mich kümmert!“
„Elizabeth, hör zu …“
„Nein. Du hörst mir jetzt mal zu. Du bist noch fünf Jahre lang mein Finanzberater, aber im Testament steht nichts davon, dass ich jedes Wort von dir befolgen muss. Bis jetzt habe ich um des lieben Friedens willen immer nachgegeben. Aber ab sofort entscheide ich , und wenn ich dich mit etwas beauftrage, erwarte ich, dass du es ohne Wenn und Aber erledigst. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
„Du bist ja nicht bei Verstand …“
„Oh doch. Vielleicht mehr als je zuvor.“
Seine Nasenflügel bebten, als er erwiderte: „Du hast mit ihm geschlafen.“
Ohne noch einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, holte sie aus und schlug ihn mit der flachen Hand ins Gesicht.
Chad rieb sich die schmerzende Wange und nickte, als wüsste er, dass er es verdient hatte. Und trotzdem ließ er das Thema nicht fallen!
„Daniel Warren interessiert sich keinen Deut für diese Ranch. Und das bedeutet, dass er sich auch für dich nicht interessiert. Sobald sein Auftrag erledigt ist und er sein Geld hat, verschwindet er von hier.“
„Und was würdest du sagen, wenn ich mit ihm gehe?“
Chad wurde blass. Aber dann lächelte er. „Du würdest dich nie über den Wunsch deiner Eltern hinwegsetzen.“
„Ich mache, was ich will.“ Ihr glühten die Wangen, und sie spürte die Tränen hochsteigen. Abrupt drehte sie sich weg. „Mach die Tür zu, wenn du gehst.“
Als Nita an diesem Abend zurückkam, saß Elizabeth im Schneidersitz auf dem Boden des Arbeitszimmers und blätterte ihre alten Unterlagen aus Collegetagen durch.
Sie sah auf und lächelte. „Ich habe dich gar nicht kommen hören.“
Nita stieg über einen Papierstapel und gab einen missbilligenden Laut von sich. „Kein Wunder, wenn du dich hier vergräbst. Was suchst du denn?“
Mein Leben.
„Ich habe meinen Abschluss in Psychologie gemacht“, sagte sie, während sie die Urkunde betrachtete, „weil ich Menschen helfen wollte.“
Nita hob ein paar Bücher vom Boden auf. Stirnrunzelnd fragte sie: „War im Frauenhaus etwas los?“ Als ob sie es geahnt hätte! Nita wusste von ihrer Arbeit und wie viel sie ihr bedeutete.
„Nicht direkt. Ich habe den Brief einer Frau bekommen und Chad gebeten, ihr Geld zu überweisen.“
„Aha“, sagte Nita und sah sie über ihre Brillengläser hinweg an. Sie legte die Bücher auf den verzierten Holzschreibtisch von 1920, der Ethan Miltons ganzer Stolz gewesen war.
„Wir hatten die übliche Auseinandersetzung. Wie immer hat er bezweifelt, dass ich verantwortlich mit dem Geld meiner Eltern umgehe.“
„Jetzt ist es dein Geld“, stellte Nita klar.
Elizabeth seufzte. Geld, Klauseln … und Lebenszeit, die verging. Unmerklich, aber unaufhaltsam. Fünfundzwanzig war sie jetzt … Bald würde sie sechsundzwanzig sein …
Sie sprang auf. „Ich fühle mich so eingeengt.“
„Willst du etwa wieder studieren?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht“, erwiderte sie schulterzuckend.
Nita lehnte sich an den
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