Vorsicht - süß und sinnlich!
gespannt.“
Elizabeth trat näher. Für sie als Laiin sah das auf den ersten Blick ziemlich verwirrend aus. Doch bei näherer Betrachtung ließ sich ein sehr überzeugendes Grundkonzept erkennen.
Daniel, der sie bisher nur angesehen hatte, trat neben sie und setzte eine schmale Lesebrille auf. Mit zwei Fingern folgte er den Umrisslinien und begann zu erklären: „Stein wird das vorwiegend eingesetzte Baumaterial sein. Glas soll einen weiteren Schwerpunkt bilden. Über die gesamte Länge des Daches läuft ein gläserner Lichttunnel, der für angenehme natürliche Beleuchtung des ganzen geschwungenen Gebäudes sorgt.“
„Helle Räume wirken fröhlich …“
„Ja, richtig. Das Gebäude soll freundlicher wirken.“
„Und die Form? Wie wird die sein?“
„Die Stierhörner haben mir keine Ruhe gelassen. Sie sind nun mal das Symbol der Rancher. Nur habe ich jetzt eine viel bessere Idee. Die erste war wirklich nicht besonders originell.“
Dazu sagte Elizabeth nichts. Jeder machte mal Fehler …
„Jetzt ist der Grundriss horn-, also halbmondförmig. So wird das Typische des Cattleman’s Club allgegenwärtig, ohne dass es besonders ins Auge sticht.“
Dadurch ergaben sich keine scharfen Kanten oder Winkel. Elizabeth wies auf den freien Raum zwischen den Hörnern. „Und was kommt hierhin?“
„Weiß ich noch nicht genau. Aber zur farblichen Gestaltung der einzelnen Bereiche habe ich auch schon eine Idee. Das eine Horn soll für Versammlungen sein. Unparteiisch und unvoreingenommen zu sein, erfordert Sinn für Fair Play, also für Gerechtigkeit, wenn man so will. Daher wird hier der Farbton des schwarzen Opals dominieren.“
„Schwarzes Leder zum Beispiel. Und schwarzer Granit“, warf Elizabeth begeistert ein.
„Genau. Und glänzende Oberflächen. Jetzt zum Drittel in der Mitte. Hier finden sich die Tagungsräume, die Bibliothek und das Restaurant. Weil hier gewissermaßen das geistige Zentrum des Clubs liegt, wird hier die Farbe des roten Diamanten vorherrschen, der Verantwortung symbolisiert.“
„Roter Granit, Holz des Redwoodbaumes und rote Teppiche.“
„Zum Beispiel. Und das andere Horn …“ Er nahm die Brille ab und richtete sich auf. „Was da hineinkommt, weiß ich noch nicht. Aber die Farbe wird Grün sein.“
„Grün steht für Frieden.“
Daniel lächelte. „Genau.“
Elizabeth betrachtete die Zeichnung nochmals sehr eingehend, dann richtete sie sich ebenfalls auf. „Wenn du damit gut vorankommen willst, lass ich dich am besten in Ruhe und gehe wieder.“
Aber Daniel hielt sie fest. „Nein, du gehst nirgendwohin.“
„Nein?“
„Jedenfalls nicht heute.“ Mit seinen Lippen streifte er sanft ihre.
Sie sehnte sich nach ihm. In seiner Nähe fühlte sie sich so gut und entspannt wie nie zuvor in ihrem Leben. „Aber ich habe gar nichts dabei.“
„Was brauchst du denn?“, fragte er und küsste ihren Hals. „Das?“ Er neigte den Kopf zur anderen Seite und berührte auch hier ihren Hals mit den Lippen. „Oder das?“
Sie umfasste seine Schultern und schmiegte sich enger an ihn.
„Du hast sehr gute Argumente“, flüsterte sie.
Bevor er ihre Lippen mit einem Kuss verschloss, raunte er: „Das hoffe ich doch sehr …“
Zwei Wochen lang arbeitete Daniel an seinem Plan und hielt immer wieder Rücksprache mit Abigail. Dann war er mit dem Entwurf zufrieden und beauftragte Rand mit der Fertigstellung.
Er ließ seinen Privatjet betanken und forderte Elizabeth auf, ihre Badesachen und den Pass zusammenzupacken.
Selbst als sie schon in der Luft waren, verriet er nicht, wohin die Reise ging.
Elizabeth lehnte sich in ihrem Ledersitz zurück. In dem gelben Kleid mit den dazu passenden Sandalen sah sie umwerfend süß aus. Würde sie mit dem Ziel, das er ausgesucht hatte, einverstanden sein? Denn ruhig, wie sie es sich wünschte, war es dort …
Und dann, als der Jet auf einer einzelnen Landebahn niederging, wirkte Elizabeth atemlos vor Freude.
Sie sah aus dem Fenster und erblickte einen strahlend blauen Himmel, Palmen und exotische Blumen. Begeistert schlug sie die Hände vors Gesicht. „Wie schön! Hier ist es einfach herrlich!“
„Wir sind auf einer kleinen romantischen Karibikinsel, die sich in Privatbesitz befindet.“ Er küsste sie auf die Schläfe.
Während sie zur Tür gingen, sagte er: „Erst dachte ich an die pazifischen Inseln, aber ich hatte keine Lust auf einen so langen Flug.“
Sie verstand und lächelte. Beinahe hätte er hinzugefügt: „Im nächsten
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