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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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war, darüber gesprochen zu haben. In seiner untersten Schreibtischschublade hatte er ein Foto von sich und Jonas. Aber er hatte es viele Jahre lang ganz bewusst nicht mehr angeschaut. Es brachte ja nichts. Besser, die schmerzhaften Erinnerungen nicht ständig neu zu wecken. Lieber nicht mehr daran rühren … „Es ist ja lange her.“
    „Die Vergangenheit ist wichtig, um die Gegenwart zu verstehen. Aber gestalten können wir nur die Zukunft“, sagte Elizabeth.
    „Genau das mache ich ja“, gab er zurück und schluckte. „Ich habe alles, was ich brauche.“
    „Wenn du es sagst“, flüsterte sie.
    Ihr mitleidiger Gesichtsausdruck ließ ihn kurz auflachen. „Was ist denn so falsch daran, die Vergangenheit ruhen zu lassen? Ist doch besser, als sich nicht davon zu lösen.“ Sich nicht davon zu lösen, hieß, mit Trauer und Wut zu leben – und mit Rachegedanken.
    „Daniel, deine und meine Situation sind völlig verschieden.“
    Wieder lachte er. „Allerdings.“
    Als sie sich verletzt abwandte, bereute er es sofort und griff nach ihrer Hand. Normalerweise vermied er genau aus diesem Grund, Gefühle, die mit der Vergangenheit zusammenhingen, zuzulassen. Und jetzt dachte Elizabeth womöglich, er wollte sich über sie lustig machen.
    „Tut mir leid“, beteuerte er und streichelte ihr die Hand. „Es muss sehr schlimm für dich sein, dass du deine Eltern verloren hast.“
    Einen Moment sah sie ihn fast erschrocken an, dann sagte sie freundlich wie immer: „Und für dich muss es sehr schlimm sein, deinen Bruder verloren zu haben.“
    Ja. Das Schlimmste in meinem Leben überhaupt. Ein schrecklicher Verlust. Etwas, das ich nie, nie wieder erleben will.
    Der Appetit war ihm vergangen. Er nahm Elizabeths Glas und stellte es zu seinem auf den Nachttisch.
    Dann legte er sich zu ihr und schmiegte sich an sie.
    Er liebte es, mit ihr zusammen zu sein, und genoss jede Minute in ihrer Nähe. Er war glücklich, dass er mit ihr hierhergekommen war. Und doch blieb ein Rest Unbehagen.
    Wollte sie ihn etwa ändern? Das würde niemand schaffen, auch sie nicht.
    Oder wollte sie vielleicht sogar noch mehr? Eine feste Beziehung, womöglich für immer? Darauf würde er sich auf keinen Fall einlassen, das konnte und wollte er nicht.
    Obwohl ein Teil von ihm nichts sehnlicher wünschte …

10. KAPITEL
    Elizabeth und Daniel lagen nebeneinander und genossen die himmlische Ruhe auf der Insel.
    Das Bild, wie Daniel am Grab seines kleinen Bruders stand, wollte Elizabeth nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ganz eindeutig machte er seinen Vater für Jonas’ Tod verantwortlich. Vergeben hatte er ihm nie, und das hatte die Familie auf schreckliche Art entzweit.
    Daniel streichelte ihr das Haar und küsste sie auf die Stirn, aber Elizabeth fühlte sich innerlich zerrissen. Sie hätte ihm so gern geholfen, wusste aber nicht, wie. Mit Geld ließ sich in seinem Fall nichts ausrichten. Das hatte er selbst mehr als genug. Nein, sein Problem war schlimmer.
    Auch wenn er glaubte, mit seiner Vergangenheit klarzukommen – in Wahrheit war er darüber verbittert, das spürte sie ganz genau. Er versuchte, neuerliche Schmerzen auf jeden Fall zu vermeiden. Als Folge davon wollte er mit dem Rest seiner Familie nichts mehr zu tun haben.
    Hatte er daher auch mit dem Gedanken an eine eigene Familie abgeschlossen?
    Sie aßen noch etwas von dem Obst, dann zogen sie sich an, um das Innere der Insel zu erkunden. In ihren Trekkingschuhen wanderten sie über den sandigen Boden und bewunderten die bunten tropischen Vögel, die von den Palmen neugierig zu ihnen herunteräugten.
    Nach kurzer Zeit erreichten sie einen wundervollen rauschenden Wasserfall und einen kristallklaren See.
    „Ist es nicht herrlich hier?“, rief Elizabeth begeistert. „Einfach zauberhaft! Und wie frisch die Luft riecht.“
    Daniel kniff die Augen zusammen. „Ich glaube, da ist eine Höhle hinter dem Wasserfall.“
    „Vielleicht mit einem Piratenschatz!“ Elizabeths Augen leuchteten.
    Er stellte den Rucksack ab und nahm sie bei der Hand. „Komm! Finden wir es heraus.“
    Im dichten Blätterdach der Palmen sangen die Vögel, und es roch köstlich nach tropischen Früchten.
    Sie gingen um den See herum bis zum Fuß des Wasserfalls. Hier war die Gischt so stark, dass ihre T-Shirts und Haare nass wurden.
    Daniel musste schreien, damit Elizabeth ihn trotz des lauten Tosens hörte: „Wollen wir?“
    „Aber sicher!“, schrie sie zurück.
    Er bedeutete ihr, hinter ihm zu bleiben, und sie suchte

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