Vorsicht - süß und sinnlich!
ihn …
„Schnell, schau!“, flüsterte er eindringlich.
Sie öffnete die Augen und sah mit klopfendem Herzen, wie ein ganzer Schwarm Flamingos aus dem Blattwerk aufflog. Voller Freude schmiegte sie sich in Daniels Arm.
„Ist das nicht unglaublich schön? So viele!“, schwärmte er.
„Und sogar junge sind dabei!“ Sie spürte, wie ihr Tränen der Rührung in die Augen stiegen.
Mit einem Mal fühlte sie sich lebendiger als je zuvor. Glücklicher. Besser als auf Ames Rücken. Besser als in einem Pariser Café … Und sie fragte sich …
Natürlich war ein Schwarm Flamingos etwas Besonderes. Aber dass sie sich so gut fühlte, lag nur daran, dass sie dieses Erlebnis mit Daniel teilte.
Hatte sie sich womöglich in ihn verliebt?
Am folgenden Vormittag wurden Daniel und Elizabeth mit dem Privatjet abgeholt.
Wenn es nach Daniel gegangen wäre, hätte er noch eine Woche – oder zwei – bleiben können.
Während Elizabeth ins Flugzeug einstieg, betrachtete er ihr sonnengebräuntes Gesicht. Ganz eindeutig, ihr ging es ebenso.
Wie schön wäre es, wenn es ein nächstes Mal gäbe. Aber bis sie die Ranch wieder verlassen durfte, konnte noch viel passieren. Er mochte Elizabeth zu sehr, um sie durch eine Einladung, aus der dann womöglich nichts wurde, zu verletzen.
Und egal wie gern er mit ihr zusammen war, er wollte keine feste Bindung, keine Frau und keine Kinder. Eine Familie zu haben, hieß, verlieren zu können, was man liebte.
Und außerdem … sollte er etwa sein Leben in den Südstaaten verbringen? Elizabeth hatte sich trotz ihrer Reiselust mit der Einschränkung abgefunden, den größten Teil des Jahres an die Ranch gefesselt zu sein, weil sie ihr Zuhause und ihr soziales Engagement liebte. Diese Entscheidung akzeptierte, ja, bewunderte er.
Aber für ihn war nun einmal New York der Mittelpunkt der Welt.
Noch war Elizabeth jung, aber früher oder später würde sie bestimmt heiraten wollen. Nur dafür war er nicht der Richtige, und es nützte rein gar nichts, so zu tun, als wäre es anders.
Fast wünschte er, sein Entwurf würde durchfallen. Dann konnte er so schnell wie möglich auf Nimmerwiedersehen in den Norden zurückfliegen. Wozu das Unvermeidliche noch hinausschieben?
Während des Flugs schien Elizabeth ebenso in Gedanken versunken wie er selbst. Bei der Ankunft in Royal hatte sich die Stimmung gegenüber dem Abflug sehr verändert.
„Ich setze dich zu Hause ab“, sagte er betont gut gelaunt, als sie auf dem Rücksitz des Mercedes mit Chauffeur Platz nahmen, den er hatte kommen lassen. „Ich muss im Hotel einiges aufarbeiten.“
„Möchtest du noch zum Dinner bleiben?“ Hoffnungsvoll sah sie ihn an.
Ja, allerdings, das wollte er. Ein bisschen zu sehr für seinen Geschmack. Das bedeutete, dass er erst recht auf Abstand gehen musste.
„Danke für die Einladung! Kann ich ein andermal darauf zurückkommen? Ich weiß nicht, wie lange mein Gespräch mit Rand dauert. Vielleicht muss er sogar herkommen. Kann auch sein, dass ich zu ihm fliegen muss.“
„Nach New York?“, fragte sie und blinzelte. „Jetzt schon?“
„Dort ist nun mal mein Büro“, stellte er sachlich fest.
„Ja, ich weiß.“ Sie schluckte und sah aus dem Fenster. „Schon gut.“
Auch die Fahrt zur Ranch wurde eine schweigsame Angelegenheit. Es gelang ihm nicht, ein längeres Gespräch aufzubauen.
Die vorbeiziehende Landschaft schien die Atmosphäre im Wageninneren wiederzugeben. Daniel betrachtete die verkümmerten Bäume und das trockene Grasland: Im Vergleich zu der paradiesischen Insel war die Gegend hier eine Wüste.
Er ließ es sich nicht nehmen, Elizabeths Gepäck für sie auszuladen, und wies den Chauffeur an, auf ihn zu warten.
„Stell die Taschen hier ab“, sagte sie und sah ihn mit ihren grünen Augen an. „Danke für alles, Daniel. Es war sehr schön.“
„Schade, dass wir nicht länger bleiben konnten.“
„Vielleicht klappt es ja ein andermal.“
Während er nach einer Antwort suchte, die weder enttäuschend noch verpflichtend war, rief jemand aus dem Haus: „Beth, bist du das?“
Nita tauchte in der Haustür auf, und Daniel wurde es warm ums Herz. Gerade hatte er Elizabeth zum Abschied ein letztes Mal küssen wollen, aber jetzt zögerte er. Die Haushälterin mit ihrem herzlichen Lächeln wirkte so sympathisch, wie er sich als Kind eine Großmutter gewünscht hatte.
Sie rückte ihre Brille zurecht und gab erst Elizabeth und dann ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ihr kommt gerade
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