Vorsicht - süß und sinnlich!
Männer. „Ihr verschwendet nur eure Zeit. Ich spreche für mich selbst und treffe meine eigenen Entscheidungen.“
Chad sah sie an, und seine Stimme klang sanfter, als er sagte: „Natürlich, meine Liebe.“
Daniel sah, wie sie die Schultern straffte. „Ich wäre dir sehr dankbar, Chad, wenn du mich nicht so gönnerhaft behandeln würdest.“
Tremain nahm einen tiefen Atemzug, dann fragte er: „Verlässt uns Mr Warren bald? Wir haben einiges zu besprechen.“
Sie zögerte – statt Tremain auf der Stelle in die Schranken zu verweisen.
Aber sie war eine kluge Frau, das wusste Daniel inzwischen. Um ihr weitere Schwierigkeiten zu ersparen, bot er an: „Ich glaube, ich gehe jetzt besser.“
„Setz dich, und iss deinen Kuchen auf“, sagte sie und wandte sich wieder Tremain zu. „Chad, ab sofort möchte ich, dass du mir E-Mails schickst, wenn du mir etwas mitzuteilen hast.“
Tremain wurde rot. „Jetzt sag nichts Unbedachtes, Elizabeth …“
„Von unbedacht kann überhaupt keine Rede sein!“ Sie lachte bitter. „Seit Jahren ertrage ich dein inakzeptables Verhalten.“
„Dein Vater …“
Abwehrend hob sie die Hand. „Setz mich nicht unter Druck, Chad! Nie wieder. Wenn du das noch ein Mal tust, dann nehme ich mir den besten Anwalt, den der Lone Star State zu bieten hat, und mache dir das Leben schwer, bis ich dreißig und meine eigene Herrin bin.“
Fast glaubte Daniel, sich verhört zu haben. Ihm gefiel der Gedanke, dass Elizabeths Verhalten womöglich etwas mit ihm selbst zu tun hatte. Aber nein, das wohl doch nicht. Sie handelte aus eigenem Antrieb, weil sie genug von der Gängelei hatte.
Tremain rang nach Atem, bewahrte aber die Beherrschung. „Ich wollte mich nur um dich kümmern“, stieß er schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Nach einem Moment der Unsicherheit legte sie ihm die Hand auf den Arm. „Es ist an der Zeit, endlich loszulassen.“
Tremain lächelte schwach und atmete tief ein. „Wenn du etwas brauchst …“
Spätestens in diesem Moment bestand für Daniel kein Zweifel mehr, dass Chad in Elizabeth verliebt war.
„Ich weiß ja, wo ich dich finde.“ Ihre Stimme klang sachlich, aber nicht unfreundlich.
Tremain wandte sich zum Gehen, blieb aber nochmals stehen und ermahnte Daniel: „Sorgen Sie dafür, dass es ihr gut geht. Sonst bekommen Sie es mit mir zu tun.“ Damit verließ er das Haus.
Die Worte gaben Daniel zu denken. Er und Elizabeth hatten eine wunderschöne Zeit zusammen verbracht, aber er hatte nicht vor, sie zu seiner Ehefrau zu machen! Schon vor Jahren hatte er sich vorgenommen, Single zu bleiben. Er wollte sich auf keine Familie mehr einlassen.
Aber als sie ihn jetzt unter dichten Wimpern ansah, begann seine Haut zu prickeln. Er räusperte sich und sah sich um: Nita hatte sich diskret zurückgezogen. Sie waren allein.
„Jetzt lässt er dich in Ruhe.“
Tremain mochte ein entschlossener Typ sein, aber er war weder grob noch dumm. Er hatte verstanden, dass er bei Elizabeth nicht landen konnte, und würde sich wohl oder übel damit abfinden.
„Ich glaube, er überschätzt unsere Beziehung zueinander …“, sagte sie. „Er denkt anscheinend, du lässt New York sausen und kommst hierher in den Süden.“
Auch wenn ihre Stimme wie immer klang – ihr Blick sprach Bände.
Daniel erkannte, dass sie dieses Spiel schon zu lange spielten. Zu viele Erwartungen waren dadurch geweckt worden, die unerfüllbar bleiben mussten. Es war Zeit für klare Worte.
„Wenn ich den Auftrag bekomme, werde ich das nächste halbe Jahr immer wieder hier zu tun haben. Dann können wir uns öfter sehen. Aber danach … Elizabeth, du weißt doch, ich will keine feste Beziehung. Jetzt nicht und auch später nicht.“
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, aber sofort hatte sie sich wieder im Griff. Sie lächelte traurig. „Ich habe Sie nicht um Ihre Hand gebeten, Mr Warren.“
„Ich finde es nur besser, ehrlich zu sein.“
„Ja, das finde ich auch.“ Sie nickte.
„Dann bist du einverstanden?“
„Einverstanden?“ Nachdenklich sah sie zu Boden. Als sie wieder aufblickte, verriet ihr Gesicht keinerlei Gefühle. Bis auf ein spöttisches Funkeln in den Augen. „Es spielt doch gar keine Rolle, was ich will oder denke, oder?“
„Das klingt ja, als wärst du überrascht. Aber du kennst mich doch inzwischen …“
„Ja, ich weiß, wie schwierig deine Kindheit war. Dass du zwischen Vater und Mutter hin und her gerissen wurdest. Dass du deinen
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