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Vorstadtkrokodile

Vorstadtkrokodile

Titel: Vorstadtkrokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von der Grün
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ihre Kräfte erlaubten.
    Sie sprachen kein lautes Wort, Maria und Olaf schoben Kurt ins Freie, und erst als sie in ihrem halb fertigen Haus in der Trockenhalle angekommen waren, stieß Olaf Kurt an und fragte ihn: »Hast du ein Warenlager vermutet?«
    »Natürlich habe ich das vermutet. Und jetzt denkt mal schön darüber nach, wer das Warenlager angelegt haben könnte. Ich sag euch auch, was ihr gefunden habt, nämlich Kofferradios, Fernsehapparate, Fahrräder, Zigaretten…«
    »Hör auf!«, rief Maria. »Bist du vielleicht doch Hellseher?«
    Frank schlug sich plötzlich vor die Stirn und rief: »Natürlich! Wer denn sonst. Die Einbrecher. Die Mopedfahrer. Wenn das stimmt, was Kurt beobachtet hat, dann haben die das Lager eingerichtet.«
    »Natürlich, wer denn sonst«, rief Kurt.
    »Welche Einbrecher?«, fragte Peter und sah verwirrt von einem zum anderen. Er bohrte selbstvergessen in der Nase.

    »Mensch, lass dir deine Frage einrahmen und häng sie dir an die Wand«, feixte Maria.
    »Hör auf«, erwiderte Peter, »du hast die Weisheit ja auch nicht mit dem Löffel gefressen.«
    »Es sind die Mopedfahrer«, sagte Kurt, »glaubt mir, und in dem Keller verstecken sie das geklaute Zeug, weil es da sicher ist, da kommt doch keiner hin.«
    »Ich glaube, der Kurt hat Recht«, sagte Olaf.
    »Natürlich habe ich Recht, ich kann doch von meinem Zimmer aus mit dem Fernglas auf das Gelände gucken… hab zwar die Mopedfahrer noch nicht erkennen können… natürlich habe ich Recht.«
    »Klar, wer etwas zu verbergen hat, der bringt es in dem Keller unter«, sagte Frank. »Wir kennen das Gelände schon so lange und haben doch nichts bemerkt. Wenn heute nicht zufällig der Kurt in den Flur gerutscht wäre, hätten wir immer noch keine Ahnung.«
    »Gar nicht so dumm von den Einbrechern«, sagte Olaf, »hier verstecken sie das Zeug, bis sie es verkaufen können oder bis sie es selber verwenden können.«
    »Brauchen können?«, rief Peter. »Als ob jemand zwanzig Kofferradios selber brauchen könnte.«
    »Ist ja alles schön und gut, was wir jetzt wissen«, warf Theo ein, »aber was jetzt? Was sollen wir jetzt machen?«
    Theo brachte die Krokodiler in Verlegenheit, denn keiner wusste darauf eine Antwort. Alle sahen Kurt an, als müsste er eine Lösung finden. Kurt war immer für Überraschungen gut. Maria hatte ihnen einmal gesagt: Weil er nicht laufen kann, denkt er mehr als wir.

    Aber auch Kurt zuckte nur die Schultern, auch er wusste keinen Rat. Er sagte: »Am besten, wir hauen von hier erst mal ab. Vielleicht kommen die auch tagsüber in ihr Lager. Und wenn die uns hier erwischen, ist der Ofen aus. Schließlich können wir nichts beweisen.«
    Maria und Hannes schoben Kurt zum Zaun, es war wieder mühsam und umständlich ihn auf den Weg zu schieben, wenn sie auch schon Übung hatten.
    Auf dem Weg vor dem Zaun, einige waren schon auf ihre Räder gestiegen, rief Kurt plötzlich: »Ich habe eine Idee.«
    Als hätten alle Krokodiler auf dieses erlösende Wort gewartet, hielten sie an.
    Sie bildeten einen Kreis um Kurt und sahen ihn erwartungsvoll an. »Was denn für eine Idee?«, fragte Olaf gespannt.
    »Ich meine«, sagte Kurt, »jetzt brauchen wir nicht mehr nach den Mopeds zu suchen, jetzt brauchen wir uns nur noch auf die Lauer zu legen und zu warten, bis sie kommen und das Zeug abholen oder was dazulegen, wenn sie wieder irgendwo eingebrochen sind… ist doch klar, oder was meint ihr?«
    »Nichts ist klar«, erwiderte Olaf, »da können wir wahrscheinlich ein ganzes Jahr liegen und warten, bis sich einer sehen lässt.«
    »Und wenn es doch nicht stimmt, dass das Lager im Keller den Einbrechern gehört, was dann?«, fragte Otto.
    »Mensch, bist du schlau«, rief Frank, »glaubst du vielleicht, ein Kaufhaus hat da sein Lager eingerichtet? Da lachen doch die Hühner.«

    »Das Lager gehört den Einbrechern, klar, darüber brauchen wir doch nicht mehr zu diskutieren«, sagte Kurt, »ihr habt doch genau das gefunden, was immer in den Zeitungen stand, lauter solche Sachen, Radios, Fernseher, Zigaretten…«
    »Hör auf!«, rief Olaf. »Das mit dem Lager ist klar. Aber so leicht, wie Kurt sich das vorstellt, nämlich einfach auf die Lauer legen und warten, bis sie kommen, ist das auch wieder nicht. Oder glaubst du, die kommen am helllichten Tag… die kommen nur nachts, ganz klar. Tagsüber ist es denen zu gefährlich.«
    Alle Krokodiler nickten Zustimmung.
    »Du hast natürlich Recht, Olaf«, erwiderte Kurt, »wenn es die mit den

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