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Vorstadtkrokodile

Vorstadtkrokodile

Titel: Vorstadtkrokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von der Grün
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Hauptstraße knattern. Er nahm das Glas von seinen Augen, da sah er alle drei an seiner Wohnung vorbeifahren. Ja, kein Zweifel, es war Franks Bruder Egon, der Zweite war Karli, dessen Vater Polizist war, den Dritten kannte er nicht. Blödsinn, dachte Kurt, einfach Unsinn, die drei zu verdächtigen,
die fahren nur herum, weil es ihnen Spaß macht oder weil sie Langeweile haben.
    Nein, Egon hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun, der war ein feiner Kerl, der hatte ihm mal den Rollstuhl repariert draußen auf der Straße vor ihrem Haus, als er zufällig vorbeigekommen war. Sein Vater hatte nicht gewusst, was er machen sollte, und da hatte Egon ihm einfach die Schraubenschlüssel aus der Hand genommen und gesagt: »Lassen Sie mich mal, Herr Wolfermann, ich bin Mechaniker und kenn mich da aus.«
    Fünf Minuten später hatte er die Achse am rechten Rad wieder so eingesetzt, dass sie weiterfahren konnten. Kurt musste bei der Reparatur nicht einmal aus dem Stuhl gehoben werden.
    Nein, Egon hatte nichts damit zu tun, Egon war ein feiner Kerl, so wie Frank, sein Bruder, den Kurt auch sehr mochte.
     
    In der zweiten Ferienwoche hatten die Krokodiler ihre Scheu und Angst abgelegt. Sie trafen sich am Montagmorgen vor Kurts Haus und fuhren anschließend zur Ziegelei.
    Kaum waren sie auf dem Gelände, da liefen Olaf und Frank voraus zum alten Bürogebäude und sahen in den Keller. Sie fanden keine Veränderung, ihnen war, als sei die schwere Eisentür noch genauso einen Spalt geöffnet wie vor vierzehn Tagen. Seitdem musste also niemand mehr im Keller gewesen sein.
    »Wir sollten das Zeug herausholen und in unser Haus tragen«, sagte Frank.

    »Spinnst du«, sagte Olaf. »Wie du überhaupt in der Hitze mit langen Hosen rumlaufen kannst.«
    Dann verließen sie den Keller wieder, und als sie dann bei den anderen Krokodilern in der Trockenhalle waren, sagte Olaf: »Nichts verändert, es ist alles noch so, wie es war.«
    »Scheiße«, knurrte Peter, und als er seinen Finger zur Nase heben wollte, hielt ihn Maria am Arm fest. Peter wurde rot und wandte sich ab.
    Otto und Rudolf hatten in den letzten Tagen vom nicht allzu weit entfernten Müllplatz alte Plastikplatten gesammelt, mit denen sie nun den Boden ihres Hauses auslegten. Theo und Peter hatten Bretter zum Sitzen besorgt, die legten sie an der Wand entlang auf aufgeschichtete Ziegelsteine, und Maria hatte eine alte Blumenvase mitgebracht, die sie aus dem Gartenhäuschen ihrer Eltern hatte mitgehen lassen. Aber dafür wurde sie nur ausgelacht. Peter wollte es ihr heimzahlen und sagte: »Und wo hast du die Disteln, die da reingehören?« Und dann fügte er noch hinzu: »Sag mal, trägst du überhaupt schon einen Büstenhalter?«
    Die anderen kicherten. Maria stieß Peter mit dem Ellenbogen in die Seite, dass er vor Schmerz das Gesicht verzog. Sie blieben bis zum frühen Abend in der Hütte, zumal Olaf seinen Kassettenrecorder mitgebracht hatte. Sie redeten auch über Kurts Plan, sich auf die Lauer zu legen, wenn sie von einem neuen Einbruch erfuhren. Aber der Plan wurde schnell wieder verworfen, weil sie Frank Recht geben mussten, dass die Einbrecher längst über alle Berge sein würden, wenn sie davon erfuhren.

    »Es ist zum Verrücktwerden«, sagte Olaf, »bevor wir das Lager entdeckt haben, da war fast jede Woche ein Einbruch. Jetzt sind die Kerle wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Schöner Mist«, sagte Peter. »Na, und jetzt?«
    »Was jetzt? Nichts, warten!«, sagte Kurt.
    »Du immer mit deinem Warten«, erwiderte Olaf, »wir haben nicht so viel Zeit wie du, wir wollen endlich das Geld, damit wir was damit anfangen können.«
    »Ich auch«, sagte Kurt. Und alle sahen ihn an.
    Maria fragte endlich: »Was willst du denn mit dem Geld?«
    »Und was wollt ihr damit?«, fragte Kurt. Keiner konnte darauf eine Antwort gegen, weil noch niemand so richtig darüber nachgedacht hatte, wie sie das Geld verwenden würden, wenn sie die Belohnung erhielten.
    »Na also«, sagte Kurt.
    Hannes und Maria hatten wieder mitgeholfen Kurt in das Haus zu schieben. »Wo wart ihr denn?«, fragte Kurts Vater, als er seinen Sohn Huckepack in die Wohnung trug.
    »Im Wald«, log Maria. Kurt und Hannes nickten, weil auch sie es nicht für ratsam hielten, die Wahrheit zu sagen. Das Betreten des Ziegeleigeländes war nun mal verboten. Maria verabschiedete sich, Hannes blieb.
    Plötzlich sagte Kurt zu ihm: »Du, Hannes, ich hab einen ganz blödsinnigen Verdacht.«
    »Du weißt, wer sie sind?«, fragte

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