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Vorstadtprinzessin

Vorstadtprinzessin

Titel: Vorstadtprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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du sie eigentlich wirklich?«
    »Ich treffe mich am Sonntag mit ihr. Und dann will ich sie vögeln.«
    Theo kniff die Augen zusammen.
    »Ist hier irgendwas Grelles?«, fragte Lucky.
    »Ein greller Gedanke«, sagte Theo. Er zog die schwarze Ray Ban aus der Jeanstasche. Besser die Augen verstecken.
    »Montag sind die Sänger da und ich checke den Mercedes der Chefin.«
    »Was heißt das?«
    »Dass ich erst später ins Lichtgrün kommen werde.«
    »Was wäre, wenn Max einfach wieder nach Hause käme?«, fragte Theo.
    »Finde ihn. Dann fragen wir ihn.«
    »Ich habe mit dem Kommissar gesprochen«, sagte Theo.
    »Ist er mit dir auch in den Wald gegangen?«
    Sigi kam mit dem Weizenbier, und Theo schwieg, bis Sigi die Gläser hingestellt und wieder gegangen war. »Wir waren hier«, sagte er, »aber drinnen, weil es zu regnen anfing.«
    »Und? Konntest du ihm was erzählen?«
    »Nichts, was er nicht schon gewusst hätte«, sagte Theo. »Nur Sigi war komisch. Hat hinterm Tresen gestanden und Gläser gespült und gleich zwei davon zerbrochen. Er hätte den Tatterich, sagte er.«
    »Ich sag ja, er sieht schlecht aus.«
    »Der Kommissar schien ihn von früher zu kennen.«
    Lucky zuckte mit den Achseln. Er nahm einen großen Schluck Bier.
    »Vielleicht hatte er schon mal mit der Kripo zu tun«, sagte Theo.
    »Wohl nicht als Mädchenmörder.« Lucky lachte.
    Theo legte einen Finger auf die Lippen.
    »Nun mach halblang«, sagte Lucky, »hör lieber mal zu.«
    Theo sah Tanja ins Tre Castagne kommen und senkte den Kopf.
    »Sie saß in der S-Bahn«, sagte Lucky, »und irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie unterwegs zu Max war.«
    »Du sprichst von Leni«, stellte Theo fest.
    Ein Mann stand von einem der Tische auf. Tanja ging auf ihn zu.
    »Klar spreche ich von Leni«, sagte Lucky, »was ist los mit dir?«
    »War gerade abgelenkt«, sagte Theo.
    Lucky drehte sich um. »Stehst du jetzt auf Tanja?«, fragte er.
    »Hab nur überlegt, ob ich den Mann kenne.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Lucky. »Du und ich sollten uns an Lenis Fersen heften. Dann führt sie uns zu Max.«
    »Heimlich hinter ihr herlaufen?«
    »Den Kiez aufrollen.«
    »Vielleicht stöhnt sie den Aufenthaltsort von Max heraus, wenn du sie am Sonntag vögelst«, sagte Theo. Ihn quälte jedes Wort.
    »Nimm mal die Sonnenbrille ab«, sagte Lucky.
    »Was soll das?«, fragte Theo. Doch er tat es.
    Lucky sah ihn aufmerksam an. »Du bist verknallt in Leni«, sagte er. »Das tut mir leid für dich.«
    Theo stand auf und stieß den Stuhl zurück. Legte vier Eurostücke neben das halb volle Bierglas und rannte davon. Mit einer derart heftigen Erwiderung hatte Lucky nicht gerechnet.

    Theos Mutter war nicht da. Sein Vater saß allein im Garten. Er guckte auf, als Theo auf die Terrasse trat. »Ich dachte, es sei Gesa«, sagte er.
    »Tut mir leid«, sagte Theo. Viel zu viel des Leidtuns heute.
    »Unsinn«, sagte sein Vater, »setz dich und sag mir, was Ma für einen Eindruck auf dich macht.«
    Theo war zu aufgewühlt von den eigenen Gefühlen, um gleich zu antworten. »Der Chor bedeutet ihr echt was«, sagte er schließlich.
    Sein Vater nickte. »Der Chor«, sagte er.
    »Ist doch eine Abwechslung. Ihr habt ja nicht gerade ein wildes Leben. Sitzt doch meistens vor dem Fernseher rum.«
    »Hat Ma sich bei dir beschwert?«
    Theo schüttelte den Kopf. »Lass ihr doch die Freude«, sagte er, »du weißt, wie angstvoll Ma oft ist.«
    »Ja. Das weiß ich«, sagte sein Vater.
    »Und wenn sie mal ein bisschen flirtet«, sagte Theo.
    Sein Vater setzte sich mit einem Ruck auf.
    »Mir steht gerade nicht der Sinn danach, dieses Gespräch zu führen«, sagte Theo. Er sollte auf sein Zimmer gehen, ehe er noch in Tränen ausbrach und Erklärungen abgeben musste.
    »Was weißt du?«, fragte sein Vater.
    Theo seufzte tief. Warum hatte er das mit dem Flirten gesagt?
    »Ist eben eine heitere Truppe, dieser Chor«, sagte er. Er konnte es eigentlich nur noch verschlimmern. Theo stand auf.
    »Sag es, wenn du was weißt.«
    Damit er Ma dann zur Schnecke machte? Und was wusste er denn? Dass sie einen Mann anlächelte, der ihr den Schirm trug.
    »Ich gehe nach oben«, sagte Theo.
    Sein Vater guckte trübe vor sich hin und antwortete nicht.
    »Haben wir ein Familiengeheimnis, Pa?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ellerbek hat was von Familiengeheimnissen gesagt.«
    Theo fand, dass sein Vater verschreckt aussah.

    Leni hatte ein weißes Top an und einen kurzen schwarzen Rock.
    Ein Rucksack hing ihr über der

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