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Vorstandssitzung im Paradies

Vorstandssitzung im Paradies

Titel: Vorstandssitzung im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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einmal ein Helikopter auftauchen und wieder im Tiefflug über uns kreisen, dann würden wir ihm mit Jannes Gewehr auf jeden Fall die Fenster zerschießen, beschlossen wir.
    Es tauchten keine Helikopter mehr auf, und wir vermissten sie natürlich auch nicht. Janne stellte aus einem hohlen Stück Baumstamm einen kleinen Gong her, der, als er trocken war, einen recht hübschen Ton abgab.
    Janne trommelte eifrig darauf herum, manchmal mussten wir ihn sogar bitten, das Instrument in Ruhe zu lassen, besonders nachts, wenn ihn die Spielfreude gar zu sehr packte.
    Es sollte auch noch erwähnt werden, dass Janne die mürrische Frau Sigurd besonders zu schätzen schien. Wahrscheinlich fühlte er sich von ihr sexuell angezogen, weil er ihre Zurückhaltung für ein Zeichen von Ehrbarkeit hielt, und die strahlte Frau Sigurd in der Tat aus, das war nicht zu leugnen.
    Janne erwies sich also als feiner Kerl, und wir waren sehr zufrieden, dass er sich entschlossen hatte, den Kriegshandlungen in diesem tropischen Gebiet den Rücken zu kehren.

17
    Der Indonesier Janne wunderte sich, warum wir keine Schnecken aßen. Er erzählte, dass man sie nach den Regenfällen mit ein wenig Glück in rauen Mengen im Dschungel finden konnte. Die Frauen gewannen Interesse an der Sache. Die Stewardess Lily, die finnische Hebamme Iines Sotisaari, die Schwedin Maj-Len und eine ihrer Landsmänninnen, die aus Stockholm stammende Birgitta, wandten sich an Lämsä und mich und baten uns, sie beim Schneckensammeln zu begleiten. Obwohl das Wetter alles andere als angenehm war, gingen wir mit ihnen, denn auch wir wünschten uns Abwechslung auf dem Speiseplan.
    Wir stapften mehrere Stunden durch den heißen, wassertriefenden Dschungel, und dann gelangten wir auf ein Gelände, in dem wir laut Jannes Hinweisen nach Schnecken suchen konnten. Der Dschungel war hier so dicht, dass es so gut wie keine Untervegetation gab. Die abgefallenen Blätter der Bäume waren auf dem Boden verfault und bildeten eine dicke, glitschige Schicht.
    Und tatsächlich gab es hier Schnecken: dunkelgrüne und dicke Exemplare, die bis zu zehn Zentimeter lang waren. Wir sammelten eifrig, bis wir etwa fünfzig Stück beisammen hatten. Dann machten wir uns auf den Heimweg.
    Wir nahmen eine Abkürzung, obwohl wir genau wussten, dass wir es nicht hätten tun sollen, da die Gefahr bestand, dass wir uns verirrten.
    Lämsä ging vorweg. Nach etwa einer Stunde Weges fluchte er plötzlich laut. Als wir zu ihm liefen, sahen wir, dass er sich in rostigem Stacheldraht verhakt hatte. Der Draht war mit grünem Moos bewachsen, und Lämsä hatte versucht ihn zu durchtrennen, weil er ihn für eine Liane gehalten hatte.
    Wir untersuchten vorsichtig das Gelände. Überall war Stacheldraht, und im Schutz des Dickichts entdeckten wir einen uralten Graben, der an den Rändern mit Beton verstärkt war. Es schien, als hätte sich an dieser Stelle während des Zweiten Weltkriegs ein Gefechtsstand befunden. Wir streiften weiter umher und stießen auf eine Betonwand, in der sich unten eine Öffnung befand, die von Farnen und Lianen überwuchert war. Wir räumten die Pflanzen aus dem Weg und spähten ins Dunkel. Wir hatten einen kleinen Bunker vor uns.
    Dann riefen die Frauen, die sich hinter der Anlage aufhielten, dass sie eine Kanone entdeckt hatten.
    Wie spannend!
    Wir gingen hin, und der Fund erwies sich als japanisches Feldgeschütz, Kaliber drei Zoll. Es war auf die Seite gekippt, nachdem die Wurzeln eines großen Mangrovenbaumes durch die Streben der Lafette gewachsen waren. Kein Zweifel, das Ding stammte aus der Zeit des Weltkriegs.
    Die Kanone war gänzlich mit Moos bedeckt. Wir schlugen mit dem Beil gegen die Verschlüsse und bekamen sie mühsam auf. Das Rohr war sehr stark vom Rost befallen, aber man konnte trotzdem hindurchsehen.
    Wir krochen in den Bunker. Drinnen konnte man ohne weiteres stehen. Anscheinend hatte die Kanone hier hineingebracht werden sollen, aber aus irgendeinem Grunde war das Vorhaben nicht zu Ende geführt worden.
    Im Bunker lag jede Menge Gerümpel herum. Geschosse für die Kanone lagerten in großen Kisten, und sie wirkten fast wie neu. Wir trugen mehrere Arm voll davon nach draußen. Auch Konservendosen entdeckten wir, aber die waren natürlich verdorben. Das Blech war korrodiert, und Tausendfüßler hatten den Inhalt geleert.
    In einer Ecke stand eine schwere Metallkiste, und an der Rückwand des Bunkers standen zwei Lafetten für Maschinengewehre. Die Waffen waren aber nirgends zu

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