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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sicheren Stelle aus und achte auf die Vielbeiner!«
    »Ja, Nom-Tanjaj!«
    »Der Allmächtige sei mit dir und bewahre dich, Tanjaj!«
    »Euch auch.«
    »Die Statusdaten deines Anzugs und deiner sonstigen technischen Ausrüstung lassen mich daran zweifeln, dass wir uns in Kürze wieder sehen werden!«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Sun-Tarin schleppte sich voran. Er konnte kaum noch ein paar Körperlängen weit sehen. Die Dunkelheit und das Schneegestöber sorgten dafür, dass die Sicht immer schlechter wurde. Wolkengebirge verdeckten die Sterne, sodass auch von dort kaum Licht kam.
    Sun-Tarins Schutzbrille hatte auch eine Lichtfunktion für den Gebrauch bei Nacht. Außerdem konnte er sie auf Infrarot-Modus umschalten, sodass er sich bei völliger Dunkelheit einigermaßen orientieren konnte.
    Dass durch den Gebrauch dieser Technik Vielbeiner angelockt wurden, glaubte Sun-Tarin nicht. Es war fraglich, ob sie überhaupt so etwas wie Augen besaßen. Die Entwicklung ausgeprägter Sinneszellen zur Verarbeitung optischer Informationen schien dem Tanjaj bei einer Spezies, die den Großteil ihres Lebens in und unter einem Eispanzer verbrachte, wenig sinnvoll, und so war eigentlich nicht anzunehmen, dass die Evolution diese kleinen Monstren damit ausgestattet hatte. Auf welche Weise sie trotzdem in der Lage waren, ihre Opfer so genau zu lokalisieren, war dem Kridan schleierhaft.
    Sun-Tarin blieb stehen und wich im nächsten Moment unter Aufbietung all seiner Kraft einen Schritt zurück, als plötzlich unter ihm etwas aus dem Eis hervorbrach.
    Einer der ellipsoiden Vielbeiner schnellte empor und sprang auf den Tanjaj zu. Säure troff aus der maulartigen Öffnung und sorgte dafür, dass sich der Schnee zischend auflöste. Elektrische Funken sprühten zwischen den Beißwerkzeugen.
    Sun-Tarin befand sich noch immer in der Rückwärtsbewegung. Seine nach hinten geknickten Beine waren schwer wie Blei. Er riss den Hand-Graser hervor und feuerte auf das kugelförmige Monstrum, das auf ihn zusprang.
    Der Strahl erfasste das Monstrum und verbrannte es zu Asche.
    Sun-Tarin wandte sich um und betrachtete misstrauisch den Boden in seiner näheren Umgebung.
    Augenblicke lang schien sich nirgends etwas zu regen. Dann spürte er, wie sich das Eis unter seinem linken Krallenfuß hob. Sun-Tarin schnellte zurück und feuerte auf den gerade aus dem Eis hervorbrechenden Vielbeiner.
    Sie scheinen stets genau zu wissen, wo ich mich befinde! Aber wie ist das möglich? Dass sie mich SEHEN können, ist ausgeschlossen. Verfügen sie über ein verfeinertes Gehör, das sie meine Schritte auch dann noch genauestens verfolgen lässt, wenn sie mehrere Meter tief unter dem Eis lauern?
    Ausgeschlossen war das nicht. Über Eisflächen konnten sich Vibrationen sehr gut weiterverbreiten. Andererseits wollte es Sun-Tarin einfach nicht in den Kopf, dass dadurch eine derart präzise Ortung möglich war.
    Aber was immer auch das Prinzip sein mochte, das hinter den außergewöhnlichen Orientierungsfähigkeiten der Vielbeiner steckte – er war bereit, sich auf die Gegner einzustellen.
    Am besten wäre es, mit dem Antigrav emporzuschweben und in einem gebührenden Abstand zu diesem Ort wieder zu landen. Aber angesichts des unvermindert heftigen Sturms war daran allenfalls im äußersten Notfall zu denken. Das Risiko war unverhältnismäßig groß.
    Die Doktrin der Tanjaj forderte den Glaubenskrieger zwar dazu auf, mutig und tapfer zu sein, aber nicht, sein eigenes Leben wegzuwerfen – denn das wäre ebenso ein Frevel gegen die Göttliche Ordnung gewesen wie die Weigerung, sich in den Dienst des Heiligen Imperiums und seiner permanenten Expansion zu stellen.
    Das Bedürfnis nach Schlaf meldete sich inzwischen immer öfter. Die Konditionierung, der er als Tanjaj unterworfen war, erlaubte ihm zwar, dieses Bedürfnis länger als jeder andere Kridan zu unterdrücken, wenn es sein musste. Aber auch das hatte seine Grenzen. Irgendwann musste er sich zur Ruhe legen.
    Diesen Gedanken verdrängte er, was ihm angesichts der akuten Gefährdung durch die Vielbeiner auch nicht allzu schwer fiel.
    Diese Biester brauchen nur zu warten, bis ich müde bin, um dann ungehindert und fast ohne Risiko an mein Fleisch zu kommen!
    Eine ganze Weile blieb er sehr wachsam und konzentriert. Aber nirgends regte sich noch etwas oder platzte ein Vielbeiner plötzlich aus der Eisdecke, um ihn mit Hilfe irgendwelcher ätzenden Substanzen an Ort und Stelle und bei lebendigem Leib zu verdauen.
    Was

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