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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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himmelwärts. »Vielleicht.«
    »Ich bin ganz sicher.«
    »Und du glaubst tatsächlich, der Krieg gegen die Anderen kann gewonnen werden? Du bist überzeugt, du kannst sie vertreiben? Für immer und ewig?«
    Rabenjäger drehte die Speerspitze in den Händen. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber wir werden wenigstens dafür sorgen, daß sie es sich zweimal überlegen, ob sie wieder zurückkehren. Wir müssen sie soweit bringen, daß sie sich überall ein leichteres Schicksal erhoffen als bei einer Konfrontation mit unserem Volk. Nehmen wir an, Blaubeere hat recht. Wenn die Anderen von nachfolgenden Clans bedrängt werden und wir sie genug bluten lassen, erobern sie vielleicht lieber das Land zurück, aus dem sie vertrieben worden sind.«
    »Blaubeere sagte auch, es gäbe viele, unendlich viele Andere. Mehr, als wir imstande seien zu töten.
    Zu viele, um alle in Angst und Schrecken zu versetzen.«
    »Wenn das stimmt, sind wir in jedem Fall zum Tode verurteilt. Zumindest gewinnen wir durch einen Krieg zusätzliche Zeit.« »Zeit wofür?«
    »Wer weiß? Vielleicht findet mein alberner Bruder tatsächlich eine Öffnung im Großen Eis. Vielleicht verflucht das Heilige Volk der Sterne …«
    »Es gibt keine Öffnung im Eis!« murrte Krähenrufer. Rabenjäger blickte auf und sah das schwarze Auge auf sich gerichtet. »Dann sollten wir uns größte Mühe geben, die Anderen zurückzudrängen.«
    »Wie kann ich helfen?« Die Frage kam leise und ärgerlich. »Das Volk ist faul und träge geworden.
    Wir müssen die Leute auf Vordermann bringen, hart und widerstandsfähig machen. Sie brauchen ein Kämpferherz. Prophezeist du mit deinen Träumen Erfolg, werden wir siegen und nicht mehr von den Resten der Anderen leben. Wir erobern unsere Jagdgründe zurück.«
    »Du verläßt den vorgeschriebenen Weg unseres Volkes.« Krähenrufer schüttelte den Kopf. »Morden und …«
    »Wir haben keine Wahl.« Rabenjäger blies auf die Speerspitze und beschwor die Geister von Stein, Holz und Leder. »Es sei denn, du gewinnst deine magischen Kräfte zurück und siehst in deinen Träumen eine andere Möglichkeit für uns.« »Ich glaube nicht…«
    Rabenjäger stemmte beide Fäuste auf die Felldecke, auf der er saß. Ein merkwürdiger Glanz glomm in seinen Augen. Er beugte sich weit vor. »Und was ist schon dabei, wenn ich den vorgeschriebenen Weg des Volkes tatsächlich in eine andere Richtung lenke? Es ist allemal schlimmer, aufzugeben und uns umbringen zu lassen. Wie werden sich wohl unsere Frauen fühlen, wenn ein schweißtriefender Anderer ihre Beine spreizt und sie zu seiner zweiten Frau macht?«
    »Dein Plan gefällt mir trotzdem nicht.« »Hast du einen besseren? Dann sag's, ich hör dir zu.«
    Krähenrufer runzelte die Stirn und stützte den Kopf auf die geballte Faust. »Wir können nirgendwo hingehen, außer in das Große Eis. Und Der im Licht läuft? Lieber sterbe ich durch den Speer eines Anderen, bevor ich ihm etwas schuldig bin.« Nachdrücklich schüttelte er den Kopf. »Ich sage den jungen Männern, sie sollen dich begleiten. Meine magische Macht wird sie überzeugen. Sie werden wissen, wenn sie sterben, steigt ihre Seele hinauf zum Heiligen Volk der Sterne.«
    Rabenjäger nickte. Durchtrieben blitzten seine Augen auf. »Ich wußte, du entscheidest dich richtig.
    Wir beide kommen bestimmt gut miteinander aus. Und deine magischen Kräfte kehren zurück, alter Freund, warte nur ab.«
    Krähenrufer rutschte unruhig hin und her und kratzte sich an seiner großen Hakennase. »Du hast auffallendes Interesse an Tanzende Füchsin gezeigt.«
    Rabenjäger zuckte die Achseln und blickte auf seine Amulette. Mit den Augen verfolgte er die magischen Linien auf den Lederstücken. Sorgfältig überlegte er seine Antwort. Die Stimme des alten Mannes hatte nicht feindselig geklungen, nur neugierig und vielleicht ein wenig eifersüchtig. Ihr Bündnis war noch jung, deshalb sagte er mit sanfter Stimme: »Stört dich das? Du hast sie verstoßen.«
    »Und du hast dich für ihr Leben eingesetzt.«
    Rabenjäger sah ihn scharf an. »Eines Tages wird sie meine Frau. Ich habe es gesehen. Ich habe auch ein Kind gesehen ein prachtvolles Kind. Es glitt aus ihrem Schoß. Ich bin sicher …« Seine Stimme wurde immer leiser. Abwesend starrte er in die Ferne. »Ich bin sicher, es ist mein Kind.«
    »Du hast geträumt?«
    Rabenjäger ging nicht auf die Frage ein. »Außerdem unterhält sie mich hervorragend. Trotz der Schande, die sie über den Clan

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