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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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darunter wohnenden Geistern bewegt wurde. Dort wartete ich und träumte. Als er kam, die Schnauze im Schnee, erhob ich mich auf die Zehenspitzen, träumte meine Speerspitze hinter seine Schulter und warf sie mit aller Kraft an diesen Punkt.«
    »Ahhh!« machte Der der schreit. Seine Augen blitzten.
    »Die Speerspitze, die du angefertigt hast, hat sich hervorragend bewährt.« Wolfsträumer klopfte Der der schreit anerkennend auf den Arm. »Großvater Eisbär wirbelte herum, drehte sich im Kreis und schnappte nach dem Schaft, aber mit dieser Bewegung durchbohrte er sein Herz.«
    »Und du warst ganz allein?« fragte Singender Wolf mit trockenem Mund.
    »Ganz allein.« Er nickte wehmütig. »Großvater Eisbärs Blut, Herz und Leber gaben mir Kraft. Sein Fleisch machte mich stark. Sein Fell gab mir zusätzliche Wärme zu meinem Mantel und den Stiefeln.
    Ich lebe.«
    Fassungslos schüttelte Der der schreit den Kopf.
    »Später tötete ich einen Langhornbüffel, der auf der anderen Seite des Großen Eises über die Ebene lief. Das Wild dort ist zahm. Ich ging direkt auf die Tiere zu. Sie sahen mir entgegen, manche argwöhnisch, andere wichen ein paar Schritte zurück, doch manche kamen sogar auf mich zu und beschnupperten mich. Begreift ihr? Sie hatten noch niemals einen Jäger gesehen.«
    Langsam, mit angehaltenem Atem richtete sich Singender Wolf auf. Konnte das wirklich wahr sein? »Kein Anzeichen für die Anwesenheit von Menschen?«
    »Nicht das geringste.«
    »Und nur das Große Eis liegt zwischen uns und diesem Wunderland?«
    Wolfsträumer nickte.
    »Du bist zweimal durch das Eis gegangen!« rief Singender Wolf. »Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, einen Weg anzulegen ? Einen Weg, den auch die Älteren und die Kinder passieren können?«
    »Unmöglich«, erklärte Wolfsträumer. Seine Augen schienen in unsichtbare Fernen zu blicken. »Das Eis ist ständig in Bewegung, Blöcke brechen ab und treiben weiter. Kein Weg bleibt unverändert bestehen, alles bewegt sich. Was eben noch sicherer Untergrund war, bringt kurz darauf den Tod.
    Jeder Schritt muß vorsichtig ertastet werden. Mir ist es ein Rätsel, daß ich diesen Marsch überlebt habe. Außerdem habe ich es nur einmal durchquert. Nur einmal.«
    Singender Wolf schüttelte den Kopf. »Du bist zweimal durch, Wolfsträumer. Oder bist du ein Geist?«
    Kaum waren ihm die Worte herausgerutscht, bereute er sie auch schon. Reihers Höhle zerrte ohnehin an seinen Nerven. Und wenn Wolfsträumer nur eine Geistererscheinung war, mußte seine Seele bereits den Seelenessern zum Opfer gefallen sein.
    Wolfsträumer kicherte leise. »Nein, ich bin kein Geist, meine Freunde. Ich habe das Eis tatsächlich nur ein einziges Mal durchquert. Der Rückweg« er legte eine bedeutungsvolle Pause ein »war eher noch erschreckender.«
    Singender Wolf spürte ein unangenehmes Prickeln im Genick. Wieder wechselte er einen vielsagenden Blick mit Der der schreit, der mit offenem Mund dasaß.
    Für die nun folgende Erklärung nahm Wolfsträumer seine Finger zu Hilfe. »Der Weg ist nur bis zum Beginn der Langen Helligkeit begehbar. Sobald die warmen Winde wehen, kommt niemand mehr durch. Wir können ihn nur während der Langen Finsternis passieren.«
    »Begehbar? Aber du sagtest…«
    »Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.« Ein wenig ratlos hob er die Hände. »Besser wäre darunter gehen.«
    »Darunter?« Erstaunt sahen sich Der der schreit und Singender Wolf an.
    »Unten durch, genauer gesagt.« Wolfsträumers Augen nahmen wieder diesen merkwürdig leuchtenden Blick an. »Der Weg ist dunkel.«
    »Der Weg?« echote Singender Wolf.
    Wolfsträumer nickte. »Der Weg führt am Großen Fluß entlang.«
    »Wie es dir der Wolf gezeigt hat?«
    »Ja. Wenn der Wasserstand während der Langen Helligkeit steigt, strömt der Fluß durch ein zweites Flußbett. Zwei Tage muß ein Mann in völliger Dunkelheit gehen. Der Weg läßt sich ertasten.«
    »Die Öffnung im Eis.«
    Der der schreit schreckte hoch. »Du bist da hineingegangen? Darunter durch? Du bist verrückt«
    »Halt den Mund!« befahl Singender Wolf mit rauher Stimme. »Was gibt es noch zu berichten, Wolfsträumer?«
    Erneut hob Wolfsträumer die Hände. »Das ist noch nicht das Schlimmste. Dort wohnen Geister und beobachten jede Bewegung aus der Dunkelheit heraus.«
    Der der schreit stützte das Kinn in die Hände. »Unter dem Großen Eis durch? Nach all den Geschichten, die Krähenrufer erzählt hat? Und man hört die Geister?«
    Singender

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