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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ist…« Singender Wolf schnitt bei ihren Worten eine Grimasse. »Na ja, soweit ich gehört habe, ist er ein seltsamer Kauz.«
    »Jeder, der über magische Kräfte verfügt, ist seltsam«, warf Vier Zähne ein.
    »In der Zwischenzeit müssen wir uns schützen.« Über das Feuer hinweg trafen sich Tanzende Füchsins und Singender Wolfs Blicke. »Wir kennen das Land hier besser als sie. Wir können die wichtigsten Wege aus dem Norden kontrollieren. Vielleicht gelingt es uns, sie so lange aufzuhalten, bis unser Volk auf der anderen Seite des Eises ist.«
    Wieder senkte sich Schweigen über die Gruppe. Vier Zähne rutschte hin und her. Sein Magen knurrte dröhnend laut in der Stille des Zeltes.
    »Wie geht es Wolfsträumer?« erkundigte sich Tanzende Füchsin beklommen.
    »Schlecht.« Singender Wolf sah sie besorgt an. »Er ist noch halb im Traum. Er findet sich nicht mehr zurecht. Gibt man ihm Wasser, spuckt er es aus. Er liegt da, singt oder murmelt unverständliches Zeug. Sein Anblick macht mich jedesmal todunglücklich.«
    Nach diesen Worten breitete sich ein noch längeres Schweigen aus als zuvor.
    »Es darf keine weiteren Überfälle mehr geben«, entschied Tanzende Füchsin und zwang sich, nicht mehr an Wolfsträumer zu denken, sondern sich auf das Nächstliegende zu konzentrieren. Wie gerne wäre sie zu ihm gelaufen und hätte ihn getröstet. »Wir würden damit nur die Wut der Anderen weiter schüren.«
    »Rabenjäger hat seinen Kriegern ein anderes Denken beigebracht«, erinnerte Vier Zähne.
    »Sie sind ohnehin gereizt wegen der Vorfälle bei der Erneuerung.« Singender Wolf hob die Hände.
    »Sie gerieten völlig aus dem Gleichgewicht. Diese Erneuerung war ein Schock für sie. Alles geschah unglaublich schnell und überraschend. Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Inzwischen hatten sie genug Zeit zum Nachdenken. Einige fragen sich bereits, ob sie sich nicht Rabenjäger hätten anschließen sollen.«
    »Aber der Träumer hat dasselbe gesagt«, sagte Tanzende Füchsin bestimmt. »Keine weiteren Überfälle mehr.«
    »Und wer wird uns führen ? Er ?« Vier Zähne wandte den Blick von den Kohlen ab.
    Sie nickte. »Er. Und falls das nicht möglich ist, wer außer uns hier wird es je erfahren?«
    Unruhig rutschten die Alten hin und her und wechselten unbehagliche Blicke. Vier Zähne straffte sich, öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, entschied sich aber anders.
    »Das bedeutet eine Menge …« Singender Wolf verstummte.
    » … notwendiger Vorsichtsmaßnahmen«, vollendete Tanzende Füchsin den abgebrochenen Satz.
    »Das heißt, falls Wolfsträumer nach diesem Traum nicht wieder zu Verstand kommt und die Angelegenheit nicht selbst in die Hand nehmen kann.«
    »Ein solches Vorgehen ist nicht ungefährlich«, flüsterte Vier Zähne. »Wir alle haben gesehen, was mit Krähenrufer passiert ist. Wir sahen es mit eigenen Augen.«
    Sie wollen die Führung nicht übernehmen. Das hat diese Antwort offensichtlich zu bedeuten. Wir müssen uns die Macht von Wolfsträumers Namen zunutze machen. Tun wir das nicht, bricht das Volk auseinander. Sehen sie das denn nicht? Es geht um alles oder nichts! Jemand muß den Schaden in Grenzen halten, den Rabenjäger angerichtet hat. Die jungen Männer müssen aufgehalten werden jetzt!
    Tanzende Füchsin wappnete sich und wählte ihre Worte sorgfältig. »Ich möchte Wolfsträumers Verantwortung nicht widerrechtlich an mich reißen. Ich habe kein Interesse daran, das Volk zu führen.
    Aber wir wissen nicht, wie lange Wolfsträumer noch Gefangener seines Traumes bleibt. Wir wissen nicht einmal, ob er ihm jemals wieder entrinnen kann. In der Zwischenzeit muß sich jemand um das Volk kümmern. Und das ist diesmal nicht Rabenjäger. Er geht seinen eigenen Weg. Der Ältestenrat allein kann es auch nicht. Wir alle müssen mit den notwendigen Entscheidungen einverstanden sein.
    Sonst bricht das Volk auseinander wie ein Karibuknochen, der zu lange in der Sonne gelegen hat. Wir dürfen nicht zulassen, daß jeder seine eigenen Wege geht. Wir sind nicht stark genug, und die Anderen rücken immer näher. Uns bleibt keine Fluchtmöglichkeit. Seid ihr auch dieser Meinung?« Mit glühenden Augen blickte Tanzende Füchsin einen nach dem anderen an.
    Sie nickten.
    »Und wie sollen wir das machen?« erkundigte sich Vier Zähne. Eine ganz neue Schwerfälligkeit machte sich an ihm bemerkbar. Resigniert ließ er die Schultern hängen.
    Tanzende Füchsin sah ihn finster an. »Am besten

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