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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Schamröte ins Gesicht.«
    »Hast du vergessen, daß wir sie jahrelang gejagt, aus ihren Jagdgründen vertrieben und immer weiter verfolgt haben? Hmm? Versetz dich mal in ihre Lage. Hättest du das Leben von Rauch, Gebrochener Schaft und Schwarze Klaue verschont?«
    »Aber das sind keine menschlichen Wesen!« schrie Roter Feuerstein. »Sie glauben nicht an das Große Geheimnis! Sie haben keine Clans wie wir! Ihre Toten wandern nicht in die Heimat der Seelen unter dem Meer! Sie sind nicht wie wir! Das sind Tiere! Weniger als Tiere!«
    Eisfeuer schritt langsam auf und ab. In der auf Roter Feuersteins Ausbruch folgenden Stille betrachtete er eingehend jedes einzelne Gesicht. »Blaubeere war eine deiner Frauen, Schaf schwänz. War sie ein Tier?«
    Der junge Krieger musterte blitzschnell seine Gefährten und merkte, daß alle Augen auf ihn gerichtet waren. Unsicher schluckte er. »Nun ja, sie war nicht gerade eine gute Frau. Ich mußte sie oft schlagen, um sie gefügig zu machen.«
    »Aber sie gebar dir einen strammen Sohn.« Eisfeuer schielte herausfordernd zu Roter Feuerstein hinüber.
    Der Sänger stellte sich trotzig vor ihn hin. Seine Kiefer mahlten. »Ich dulde nicht, daß der Feind die Moral unserer Krieger weiter untergräbt!« donnerte er. »Nein, das dulde ich nicht! Wir verlieren unser Selbst!«
    »Möchtest du die Decke des Hochverehrtesten Ältesten?« Eisfeuer nahm das schneeweiße Fuchsfell von den Schultern, streichelte es einen winzigen Augenblick lang mit den Fingerspitzen und überreichte es dem alten Freund. Er wartete. Die Wut in Roter Feuersteins Gesicht wich einem gewissen Unbehagen. »Ich warte, Sänger. Nimm die Decke, ich überlasse sie dir gern.«
    Ein Raunen ging durch die Zuschauer.
    Roter Feuerstein senkte die Augen und biß sich auf die Lippen. »Die Dinge haben sich geändert, das ist alles«, sagte er langsam. Das Fuchsfell würdigte er keines Blickes.
    »Die ganze Welt ändert sich«, murmelte Eisfeuer vernehmlich, nahm den weißen Umhang und warf ihn sich wieder um die Schultern. »Auch wir ändern uns. Viele Dinge sind anders geworden.
    Deswegen sollten wir sorgfältig überlegen und nicht unüberlegt handeln.«
    »Und was gedenkst du zu unternehmen? Wie sollen wir das Weiße Fell zurückholen?« fragte Roter Feuerstein.
    Eisfeuer wandte sich an Gebrochener Schaft. »Diese Frau, von der du gesprochen hast, hat sie auch einen Namen?«
    »Tanzende Füchsin.«
    »Tanzende Füchsin.« Er nickte. Rabenjägers Worte waren ihm noch gut im Gedächtnis. »Eine bemerkenswerte Frau«, fügte er mehr zu sich selbst hinzu.
    »Du kennst diese Frau?« fragte Roter Feuerstein mißtrauisch. Er hatte sein inneres Gleichgewicht nach dem vorhergegangenen Zwischenfall noch nicht wiedergefunden.
    »Ich habe von ihr gehört. Vielleicht ist sie der Schlüssel zur Rückgabe des Weißen Fells.«
    »Eine Frau des Feindes?« Roter Feuerstein explodierte und lachte spöttisch. »Eine … eine Frau?«
    »Sie lockte uns in eine Falle«, gab Schwarze Klaue zu bedenken.
    »Und sie befehligte die Männer auf dem Kriegspfad. Sie hörten auf sie und gehorchten.«
    »Das waren doch nur ein paar alberne junge Männer, die sie manchmal mit ihren Schwänzen beglücken. Das heißt nicht…«
    »Einer der ›albernen jungen Männer‹ war Schreiender Adler. Erinnerst du dich an ihn? Ich schon. Er war bei den Überfällen auf unsere Lager stets an der Seite Rabenjägers. Er ist alles, nur kein alberner junger Mann.« Gebrochener Schaft wartete auf Widerspruch, aber niemand sagte ein Wort.
    Eisfeuer kratzte sich am Kinn.
    »Was sollen wir also tun?« erkundigte sich Walroß. Er litt noch immer darunter, daß ihm der Mann entwischt war und das Weiße Fell stehlen konnte. »Dieses ganze Gerede bringt uns dem Weißen Fell nicht näher.«
    Eisfeuer sah Gebrochener Schaft an. »Findest du den Platz wieder, an dem ihr in den Hinterhalt gelaufen seid?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich gebe mir große Mühe, mich nicht mehr daran zu erinnern«, brummte Rauch.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über Eisfeuers Gesicht. »Ich möchte, daß du das ganze Lager dorthin führst.«
    »Das ganze Lager?« schrie Roter Feuerstein. »Bist du verrückt?«
    »Nein, und ich könnte wetten, Tanzende Füchsin ist es auch nicht. Auf diesen Marsch gehen wir mit unseren Frauen und Kindern. Die Frauen übernehmen die Spitze.«
    Roter Feuerstein keuchte. »Du bist von Sinnen! Sie laufen geradewegs in den Hinterhalt…«
    »Entweder schenkst du mir dein

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