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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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sie, damit die Hunde nicht drangingen. Die Leute saßen dicht gedrängt um die glühenden Feuer, denn der Qualm hielt die Mücken ab. Sie unterhielten sich angeregt.
    »Du brauchst nicht auf mich zu warten«, sagte Kralle mit schwacher, zittriger Stimme. »Geh schon.
    Geh und suche deinen Der im Licht läuft. Ich komme nach.«
    Lächelnd ging Tanzende Füchsin los plötzlich aber blieb sie wie vom Blitz getroffen stehen.
    »Was hast du?«
    »Krähenrufer. Bestimmt ist er da. Und alle die anderen Überlebenden. Sicher hat sich bereits herumgesprochen, daß er mich verflucht hat. Großmutter, ich möchte mir dir zusammen hingehen.«
    Kralle beobachtete sie aus den Augenwinkeln. »Traust dich nicht alleine, eh?«
    Verlegene Röte stieg in Tanzende Füchsins Wangen. »Ich … Vielleicht. Aber ich bin es dir ohnehin schuldig. Wir gehen zusammen. Das gehört sich so.«
    Warum lüge ich?
    Die Hunde bemerkten sie zuerst. Bellend, japsend und knurrend liefen sie ihnen mit gesträubtem Fell entgegen. Tanzende Füchsin hielt sie mit ihren Speeren auf Abstand. Die Kinder folgten den Hunden auf den Fersen. »Wer seid ihr? Wer seid ihr?« wollten sie wissen.
    »Das ist Kralle«, stellte sie vor. »Ich bin Tanzende Füchsin.«
    Ein größerer Junge, offenbar der Anführer der Kinderhorde, blieb stehen, verpaßte einem der großen Hunde einen Fußtritt, weil er nicht sofort aus dem Weg ging, und stellte sich mit finsterem Gesicht vor sie hin. Er war groß und dünn, hatte ein langes Gesicht und kleine, stechende Augen. »Bist du die Frau, die Krähenrufer verflucht hat?«
    Tanzende Füchsin erstarrte. »Ja.«
    Die kleinen Augen verengten sich tückisch. »Du willst zur Erneuerung? Wird deine Seele nichts Böses anrichten? Keine Krankheit bringen oder die Anderen zu uns führen?«
    Kralle berührte leicht ihre Schulter. »Wer bist du, dummer Bengel? Hat dir niemand Benehmen beigebracht?« Mit ihren dünnen Stöckchenbeinen trat sie nach ihm. Erschrocken riß der Junge die Augen auf und wich zurück.
    »Tut mir leid!« brüllte er. »Verzeihung, Großmutter. Ich meinte nicht dich. Ich wollte nur …«
    »Du benimmst dich wie ein Tier!« Kralle spie Gift und Galle. »Ah, davon werden deine Eltern erfahren! Das verspreche ich dir. Und euer Clanführer auch. Das Jahr mag hart gewesen sein, aber das ist noch lange keine Entschuldigung für triefnasige Dreckspatzen wie dich, ihre Manieren zu vergessen und sich aufzuführen wie lästige Maden!«
    Beschämt senkte der Junge die Augen, machte auf der Ferse kehrt und lief davon. Die anderen Kinder hatten das Schauspiel mit weit aufgerissenen Augen verfolgt. Nach kurzem Zögern rannten sie dem größeren Jungen hinterher.
    »Anscheinend bin ich eine Berühmtheit geworden«, seufzte Tanzende Füchsin. »Das kann sehr unerfreulich werden.«
    Kralle drehte sich um und sah ihr ins Gesicht. »Das hast du gewußt, bevor wir herkamen. Mach dir keine Sorgen. Krähenrufer hat inzwischen so viele Leute auf dem Gewissen, daß es sich die Überlebenden zweimal überlegen werden, ob sie seinen Fluch ernstnehmen.«
    »Wir werden ja sehen.«
    Vorbei an zahllosen Fellbehausurigen stapften sie weiter und sahen Hunderte neuer Gesichter.
    »Sieh mal da«, sagte Kralle plötzlich und deutete auf eines der Zelte. »Sind das nicht Der der schreit und Singender Wolf?«
    Mit angehaltenem Atem suchte Tanzende Füchsin nach einem ganz bestimmten Gesicht in der Umgebung der beiden Männer. »Ich sehe ihn nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber die Tatsache, daß zwei seiner Cousins hier sind, bedeutet, daß er mit dem Weg nach Süden gut gewählt hat. Sie sind am Leben.«
    Stolz stieg in ihr auf. Ein breites Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen. »Ja, er hatte Erfolg.«
    Kralle mummelte und murmelte irgend etwas Unverständliches vor sich hin.
    »Na gut, suchen wir ihren Helden. Vielleicht nimmt er uns in sein Zelt auf, eh? Könnte doch sein, er braucht eine alte Frau, die für ihn näht. Oder eine Köchin? Vielleicht auch eine, die den mißratenen Bengeln die alten Legenden erzählt?«
    Grinsend tätschelte Tanzende Füchsin den Rücken der Alten. »Nach Möwes Tod ist er für die Gesellschaft einer alten Frau sicher dankbar.«
    Vor dem Zelt von Der der schreit riefen sie höflich nach den Bewohnern. Grünes Wasser duckte sich unter dem Türfell durch und wehrte hektisch wedelnd den Mückenschwarm ab, der sie schwirrend umtanzte. Ein langsames Lächeln des Erkennens glitt über ihr Gesicht. »Tanzende Füchsin!«
    »Grünes

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