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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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flogen mit schwirrendem Flügelschlag dahin. Von dem im Osten gelegenen Teich erklang der einsame Ruf eines Brachvogels. Adler zeigten ihre eleganten Flugkünste und schraubten sich hoch hinauf in das endlose Blau.
    Wolfsträumer ließ sich im Wasser treiben, dankbar für den Gestank des Geysirs, der die Schwärme blutsaugender Mücken fernhielt. Am Tag zuvor war er mit Reiher zum Großen Fluß gegangen. Die Gewalt des lärmenden, tosenden Wassers hatte ihn zutiefst erschreckt. Eine solche Kraft! Der Boden vibrierte unter dem Rauschen der aufgewühlten Fluten.
    »Soviel Wasser hat er noch nie gehabt«, murmelte Reiher und blickte überrascht auf den entfesselten Strom. »Noch nie.«
    »Woher kommt das nur?«
    Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung. Es sah aus wie aus Stein gemeißelt. »Von deinem Großen Eis, Wolfsträumer.«
    So viel? So gewaltig war nur das Salzwasser aber verglichen mit diesem Fluß, der seine Wasser in den Norden peitschte, schien es ihm in der Erinnerung beinahe zahm.
    Entspannt legte er sich zurück. Das warme Wasser umschmeichelte ihn und machte seinen Kopf frei.
    Frieden erfüllte ihn. Die Schlacht war fast gewonnen. Wieder und wieder nahm er den Kampf gegen sich selbst auf. Jeder Versuch brachte ihm längere Phasen der Stille. Reiher hatte unendliche Geduld mit ihm.
    »Kein Kind lernt an einem Tag laufen«, tröstete sie ihn immer wieder.
    Das seinen Körper liebkosende Wasser beruhigte ihn. Inzwischen hatte er entdeckt, daß die Stimme des Wassers einer menschlichen Stimme ähnelte. Lärm betonte das Schweigen, schuf Schweigen aus reinster Stille.
    Seine Sinne spürten ihre Gegenwart. Er hob den Kopf und beobachtete sie beim Auskleiden. Selbst in ihrem hohen Alter hatte sich Reiher ihre Schönheit bewahrt. Ihre Brüste, obwohl nicht mehr so straff wie in ihrer Jugend, hatten ihre Form behalten, ebenso ihr flacher Bauch, den keine Schwangerschaft verunstaltet hatte. Die festen Arme und Beine besaßen unnachahmliche weibliche Eleganz.
    Und Tanzende Füchsin? Würde sie in Reihers Alter auch noch gut aussehen? Er versuchte sich ihr Bild ins Gedächtnis zurückzurufen. Ihre strahlende Jugend nahm vor seinem geistigen Auge Gestalt an. In der Phantasie kam sie auf ihn zu, mit schwingenden Hüften, ihn mit verheißungsvollen Augen ansehend. Seine Männlichkeit wurde hart und steif.
    Ihr Haar leuchtete blauschwarz in der Sonne und fiel üppig über ihre anmutigen Schultern. Wie eine schlanke Robbe tauchte sie in den Teich, das Wasser perlte auf ihrer braunen Haut. Neben ihm drehte sie sich auf den Rücken.
    Ihre Brüste bebten. Er zog sie an sich, und sie umschlang ihn mit beiden Beinen. Er fühlte, wie sie sich öffnete, bereit zum …
    »Denkst du an etwas Bestimmtes?« fragte Reiher. Sein Traumbild zerplatzte schlagartig. Er zuckte heftig zusammen. Wasser lief ihm in die Nase, er hustete und prustete und versuchte verzweifelt, festen Boden unter die Füße zu bekommen.
    Eine boshafte Flamme leuchtete in ihren Augen. Sie blickte auf seinen erigierten Penis, der aus dem Wasser ragte. »Doch nicht mit einer alten Frau. Ich bin zu alt… selbst für einen hübschen Jungen wie dich.«
    Entsetzt keuchend ließ er sich vornüber ins Wasser fallen, um sich ihrem spöttischen Blick zu entziehen. Die Scham floß brennendheiß durch seine Adern.
    Sie lachte, tauchte unter ihn und zwang ihn, sich wieder umzudrehen, um sich zu verbergen.
    Als ihr Kopf wieder an die Oberfläche kam, zwinkerten ihre alten Augen vergnügt. Er paddelte und hielt gerade noch das Kinn über Wasser. »Ich bin immer noch ein Mann«, rief er, denn nun siegte sein Zorn über die Verlegenheit. »Auch Träume nehmen das nicht weg.«
    Kichernd wischte sie sich die Wassertropfen vom Gesicht. »Oh, gut, du bist ein Mann. Anscheinend denkt ihr immer nur an das eine.« Nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu: »Verzeih einer alten Frau.
    Die Vereinigung gehört zum Großen Tanz.«
    Er plätscherte mit der Hand im Wasser und hoffte, die kräuselnden Wellen würden seinen aufragenden Penis verdecken. Sein Verlangen ließ nach, und er fühlte sich besser.
    »Ich habe nicht an dich gedacht.«
    Sie schwamm zu einem Felsen und setzte sich. Das Wasser lief in Bächen über ihren Körper. »Ah so, also an eine junge Frau.« Sie ließ ihren Blick über die teilweise im Schatten des weißen Dampfes liegenden Weiden schweifen. »Wartet sie auf dich?«
    »Sie ist nicht… Krähenrufer nahm sie zur Frau.« Wütende Enttäuschung packte ihn. »Sie hat vom

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