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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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holte ihn ein. Sie schaffte es, mit ihm Schritt zu halten. »Blutbär kommt bei der Verfolgung des Kleinen-Büffel-Volks ganz sicher zu Weißes Kalb«, sagte er. »Und dort findet er Reizende Wapiti.«
    Sie maß ihn von oben bis unten. Ihre Lippen formten lautlose Worte. Endlich stieß sie hervor: »Wenn wir vor ihm dort sind, kann ich sie wegschicken. Sie kann sich irgendwo verstecken, wo er sie nicht findet.« Sie verstummte kurz. »Warum machst du dir Sorgen um sie, junger Mann?«
    Die Frage brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Warum? Warum beherrschte das Mädchen seine Gedanken seit dem Moment, in dem er sie zum erstenmal gesehen hatte? »Sie ist hübsch.«
    »Ah-ha?« Klappernde Hufe brachte es trotz ihrer vom raschen Laufen kommenden Atemnot fertig, leise zu lachen. »Du weißt, die Situation ist reichlich kompliziert, Kleiner Tänzer. Das Kleine-Büffel-Volk und das Rothand-Volk an einem Ort versammelt.«
    »Weißes Kalb weiß bestimmt, was zu tun ist.«
    »Hoffen wir es.«
    Und wenn sie es nicht weiß, was dann? Kleiner Tänzer machte sich große Sorgen. Wir alle zusammen, das sind vier Atlatls gegen wie viele vom Rothand-Volk?
    Er lief, so schnell er konnte.
    Was hatte Klappernde Hufe mit dem Kleinen-Büffel-Volk zusammen auf dem Pfad zu suchen ? Warum war sie ein so großes Risiko eingegangen ? Sie wußte doch genau, daß sich das Kleine-Büffel-Volk in dieser Gegend herumtrieb. Blutbär blickte den Weg entlang und winkte seinen Kriegern, ihm zu folgen. Den Markierungen nach konnten die Plünderer kaum mehr als ein paar Stunden Vorsprung haben. Wegen der Kinder mußten sie langsam gehen. Noch vor Sonnenuntergang würde er sie eingeholt haben.
    Klappernde Hufe war auf dem Weg zu Weißes Kalb gewesen… offensichtlich machte sie sich Sorgen um ihre Tochter. Trotzdem, eine Frau ihres Alters sollte mehr Verstand besitzen, als ihr Leben wegen eines albernen Mädchens aufs Spiel zu setzen. Noch schlimmer, Klappernde Hufe war unbedarft direkt in einen Hinterhalt des Kleinen-Büffel-Volks gelaufen. Geschah ihr ganz recht. Hätte eben vorsichtiger sein sollen.
    An den Spuren der Plünderer konnte er erkennen, daß sie verzweifelt den Pfad gesucht, ihn aber wie immer, wenn dieses Kleine-Büffel-Volk etwas suchte, nicht gefunden hatten.
    Tagelang mußten sie herumgeirrt sein. Schließlich hatten sie Klappernde Hufe erwischt und ließen sich von ihr auf direktem Weg zu Weißes Kalb führen. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    Natürlich, Weißes Kalb stammte aus dem Kleinen-Büffel-Volk, sie hatte zu dem Rothand-Volk geheiratet. Jahrelang war sie eine Geisterfrau gewesen und hatte Kranke geheilt, die bei ihr Hilfe suchten.
    Seine Nackenhaare sträubten sich. Obwohl er nicht an Mächte glaubte, jagte ihm Weißes Kalb Angst ein. Man konnte nie wissen, was diese verrückte alte Hexe als nächstes anstellte. Die Leute fürchteten sich vor ihr. Wenn Weißes Kalb den Mund aufmachte und gewisse Dinge ans Tageslicht zerrte, würde sich das im Lager herumsprechen. Das konnte ihn in Schwierigkeiten bringen.
    Er drückte das Wolfsbündel fest an seine Brust. Dieser alberne kleine Talisman, was er doch alles bewirkte. Im Unterschied zum letzten Mal, als seine Krieger einer nach dem anderen in der Nacht verschwanden, weil sie ohne dieses dumme Bündel vor Angst kopflos wurden, würden sie dieses Mal bis zum Tod kämpfen, denn sie mußten ihr heiliges Bündel vor dem Kleinen-Büffel-Volk schützen.
    Mit Hilfe des Bündels konnte er sie zu weit größerer Anstrengung anstacheln, als es ihm sonst möglich gewesen wäre.
    Komisch, wieviel Kraft man aus einem derartigen Kinkerlitzchen schöpfen konnte! Und es gehört mir… mir ganz allein! Er ließ sich von dem plötzlich auftretenden Pochen in seinem kleinen Finger nicht irritieren. Zornig preßte er den Stumpf gegen seinen muskulösen Oberschenkel, als handele es sich um einen eingeklemmten Nerv, den man durch Druck lösen könnte.
    »Muß die Plünderer kriegen und umbringen, bevor sie bei Weißes Kalb angekommen sind. Das ist das beste«, flüsterte er fast lautlos.
    Es würde nicht mehr lange dauern.
    Wie er vermutet hatte, schwenkte der Pfad plötzlich ab und führte auf eine Wiese hinunter. Krächzend erhoben sich Raben aus den Bäumen und rauschten mit schwarzen Flügeln über sie hinweg.
    Blutbär richtete sich auf. Sein breiter Brustkorb hob und senkte sich. Er atmete schwer vom raschen Lauf. Die vor ihm liegende Wiese war übersät mit halbausgenommenen Büffeln. Hinter

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