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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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überfiel es mit seinen Kriegern. Dann sind Feuer in der Nacht und Der mit Steinen wirft, inzwischen große Krieger, mit ihren jungen Männern weit in den Süden gegangen, bis in das Land des Felsen-Volkes. Sie brachten die Männer um und kehrten mit zahlreichen gefangenen Frauen zurück alle mußten soviel an Trockenfleisch, kostbaren Decken und Werkzeugsteinen tragen, wie sie selbst wogen. Im letzten Frühjahr überfiel Der mit Steinen wirft das Weiße-Kranich-Volk. Er hat viele Angehörige dieses Volkes getötet und eines ihrer Lager bis auf den Grund niedergebrannt. Frauen, Hunde und Kinder hat er mitgebracht, beladen mit den herrlichsten Dingen.«
    »Und diese gefangenen Frauen? Machen die keinen Ärger?« erkundigte sich Weißes Kalb.
    Wiesenlerche schüttelte den Kopf. »Was sollten Frauen schon für Ärger machen? Wenn sie sich den Befehlen eines Mannes widersetzen, werden sie geschlagen.
    Schlagen sie zurück, bringt man sie um.
    Manchmal verflucht Schwerer Biber persönlich eine widerspenstige Frau. Versucht eine der gefangenen Frauen zu fliehen, wird sie erlegt wie eine verwundete Büffelkuh. Man treibt einfach einen Speer in sie hinein.« Wiesenlerche hob in einer Gebärde der Hilflosigkeit die Hände. »Welchen Zweck hat es also, zurückzuschlagen? Was ist besser? Leben oder sterben? Eine andere Wahl haben die Frauen nicht und die Männer glauben an Schwerer Bibers neuen Weg. Die Frauen des Kleinen-Büffel-Volkes leben in ständigem Terror.«
    Langes Schweigen breitete sich aus. Weißes Kalb nickte nachdenklich. »So also macht er es. Das ist sein Weg, damit sich das Volk nicht auflöst wie Rauch. Ich könnte wetten, die gefangenen Frauen sind ständig schwanger, ha? Ihre Kinder sind das neue Volk?«
    »Ah-ha.« Die die Spaß macht verzog das Gesicht. »Und ich habe mich einmal mit Wildkirsche gestritten, weil sie gesagt hat, genauso würde es kommen. Jetzt bin ich hier, gejagt von meinen eigenen Leuten, auf der Flucht vor diesem - diesem Wahnsinn. Ich kann noch immer nicht glauben, daß es wahr ist.«
    »Die Welt befindet sich im Wandel.« Weißes Kalb leckte sich die Lippen und breitete die Arme aus, die Handflächen nach oben gerichtet, als wolle sie die Sonne einfangen. »Schwerer Biber will das Volk wieder zu neuer Stärke führen. Wenn die Dinge schlecht stehen, findet sich immer irgendeiner, der aufsteht, der tanzend und singend die Rückkehr der alten Zeiten, der Sitten und Gebräuche der Väter heraufbeschwört… als ob er sich an die alten Zeiten erinnern würde. Dennoch Blut und Spucke besudeln den, der eine andere Meinung von den alten Zeiten hat als er!«
    »Er ist der Träumer. Er hat Erfolg.« Drei Zehen blickte auf. In sich zusammengesunken saß er auf einem abgeschrägten Felsen. Er machte einen verhärmten Eindruck. »Aber es geht noch weiter. Die Geisterträumer des Kurzhaar- und des Feuerbüffel-Volkes machen sich große Sorgen. Sie befürchten, Schwerer Bibers Gedanken werden sich noch weiter verbreiten. Schon zeigen zornige junge Männer mit dem Finger auf das Kleine-Büffel-Volk und verlangen Rache für die Toten und die geraubten Frauen. Sie behaupten, Schwerer Bibers neuer Weg sei der mächtigere und auch sie müßten ihn beschreiten, damit er sie im Kampf nicht vernichtend schlägt. Gewalt gegen Gewalt.«
    »Seine Gedanken verbreiten sich also und überschwemmen die Ebenen, ja?« Weißes Kalb wandte den Kopf und richtete ihre scharfen Augen auf Kleiner Tänzer. »Die Idee wird weiterwachsen, mehr und mehr Menschen werden sich in diesen Rausch der Gewalt hineinsteigern.«
    »Wenn man gegen Schwerer Biber auf den Kriegspfad geht und seine Krieger besiegt, vielleicht…«, wandte Hungriger Bulle ein.
    »Bah!« weißes Kalb fuchtelte verächtlich mit den Händen. »Du hast es mit einer Idee zu tun, dagegen hilft kein Kriegspfad. Die Lehre, die Schwerer Biber predigt, muß als Lüge entlarvt werden.
    Du kannst nicht gewinnen, wenn du seine jungen Männer in einem Kampf tötest.«
    »Wie dann?« erkundigte sich Schwarze Krähe.
    »Macht.« Sie flüsterte so leise, daß sie kaum zu verstehen war.
    »Seine Lehre muß mit einem Traum aus den Köpfen der Menschen hinausgeträumt werden. Wir leben im Zeitalter des Feuers. Jemand muß den Großen Tanz mit dem Feuer tanzen… die glühenden Kohlen nehmen und mit ihnen eins werden. Das wäre Schwerer Bibers Ende.
    Die Menschen brauchen eine neue Lehre, einen neuen Weg. Die Büffel sterben aus. Die Welt wandelt sich, genau wie damals, als die

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