Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
mit irgend etwas in Kontakt. Aber ich weiß nicht genau, was für eine Art Macht das ist. Ich kann es nur vermuten. Er verhält sich anders als die Träumer, die ich bisher kennengelernt habe. Er hat nichts gemein mit einer Träumerin wie Weißes Kalb, die mit einer Macht lebt und sowohl ihre guten wie auch ihre schlechten Seiten kennt. Er… Bitte glaubt nicht, ich sei verrückt geworden, aber meiner Meinung nach hat er sich seine Macht selbst geschaffen. Er hat sie sich ausgedacht, und sie ist wahr geworden.« Drei Rasseln blickte auf, um die Wirkung auf seine Worte zu beobachten. »Ihr wißt, wenn man lange genug an eine Lüge glaubt, beginnt man sie irgendwann für die Wahrheit zu halten.«
    Unruhe breitete sich im Zelt aus. Bei der Erwähnung von Weißes Kalb kam Blutbär die Galle hoch, doch Drei Rasseins Mutmaßung über Schwerer Biber schien ihm durchaus glaubhaft. Schwerer Biber hatte das Wolfsbündel in den Schmutz geworfen. Vielleicht… »Sicher durchschaut ihn bald jemand«, brummte Grünes Hörn. »Jemand wird ihn mit einer wirklichen Macht herausfordern und seine Lügen entlarven. Falls es Lügen sind.«
    Drei Rasseln hob die Hände und drehte die Handflächen nach außen.
    »Ich weiß es nicht, Großmutter. Als er damit begann, Leute, die gegen ihn waren, zu verfluchen, dachte ich, sicher stellt sich bald jemand gegen ihn und deckt seine Machenschaften auf.
    Niemand hat es gewagt, und alle, die er verflucht hat, sind gestorben. Entweder besitzt er wirkliche Macht, oder diese Menschen suchten freiwillig den Tod.«
    »Aber der Große Weise im Himmel würde ihn vernichten, wenn er lügt!« widersprach Widderhorn.
    »Eine Macht läßt sich ebensowenig zum Narren halten wie ein Jäger, dem irgend jemand ein erfrorenes Beutetier zeigt mit der Behauptung, dies sei von ihm erlegte Beute!«
    »Möglich«, pflichtete ihm Drei Rasseln bei. »Ich behaupte nicht, die Wege der Macht zu kennen. Ich kann nur sagen, Schwerer Biber beherrscht die Ebenen wie niemand vor ihm. Seine Krieger kontrollieren das Gebiet vom Süden des Sand River bis hinauf zum Norden des Big River. Ist die Jagd schlecht, plündern sie die Menschen, die mehr Glück gehabt und Beute gemacht haben. Sie stehlen, was sie brauchen.«
    »Sie haben auch uns überfallen«, grunzte Der nie schwitzt. Sein Blick richtete sich auf eine Speerspitze, die er aus seinem Beutel geholt hatte. »Einmal ist es ihm gelungen, uns zu überraschen, aber wir haben daraus gelernt. Das werden sie nicht noch einmal wagen. Wir kennen die Wege und Pfade hier oben. Sie nicht.«
    Drei Rasseln schürzte die Lippen und starrte finster in die Kohlen. Blutbär legte ein weiteres dickes Salbeischeit auf das rotglühende Herdfeuer.
    »Vielleicht jetzt noch nicht«, räumte Drei Rasseln ein, »aber ich würde mich nicht mehr allzu lange darauf verlassen.«
    »Wie meinst du das?« fragte Ein Wurf und sah den Händler aufmerksam an.
    Drei Rasseln beugte sich vor, um seine äußeren Mokassins abzustreifen. Die nunmehr trockenen Haare des Fells rochen schon leicht angesengt. Während er die Schnürbänder löste, sprach er in sachlichem Tonfall weiter. »Ich glaube, Schwerer Biber will sich den Rücken freihalten. Er ist wie ein Hirsch in der Brunft, dem es gelungen ist, den einen Nebenbuhler zu verdrängen, während er gleichzeitig den anderen im nächsten Tal röhren hört, und das paßt ihm nicht. Jahrelang erzählte man sich, nur Verrückte begeben sich gegen das Rothand-Volk auf den Kriegspfad.«
    »Das stimmt«, brummte Widderhorn und schüttelte drohend die Faust.
    »Aber das hat sich geändert. Schwerer Biber ist es gelungen, ein Lager des Rothand-Volkes zu überraschen.« Drei Rasseln blickte sich in der Runde um. »Das Weiße-Kranich-Volk hat sich aus verschiedenen Gründen von dem Rothand-Volk abgespalten. Da gab es einige Unstimmigkeiten wegen des Wolfsbündels. Außerdem haben zu viele Menschen in denselben Jagdgründen dasselbe Wild gejagt und nach denselben Wurzeln gegraben. Ein Teil des Weißen-Kranich-Volkes zog nach Norden zum Big River. Damit drängten wir das Kleine-Büffel-Volk nach Süden in die Nähe des Kurzhaar-Volkes. Das haben sie uns nie verziehen. Jahrelang gelang es uns, die ehrgeizigen jungen Männer, die uns das Land wieder wegnehmen wollten, zurückzutreiben. Aber dieses Mal handelte es sich nicht um ehrgeizige junge Männer, sondern um Schwerer Biber - und er tötete und verwundete viele unserer Krieger.«
    »Wir sind das Rothand-Volk«, erinnerte ihn

Weitere Kostenlose Bücher