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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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musterte ihn und bemerkte die leidvollen Linien, die sich tief in sein Gesicht gegraben hatten. Das ständige Zucken um seine Augen und das graugewordene Haar ließen vermuten, Zwei Rauchwolken habe bereits die Schwelle zum hohen Alter überschritten. Doch tatsächlich war er nur ein, zwei Jahre älter als Klappernde Hufe.
    Hatte ihn das Leben so schlecht behandelt? Ein tiefes Mitgefühl mit dem alten Berdachen überkam sie.
    Sie umarmte ihn, vergrub ihren Kopf an seiner Brust und ließ den Tränen freien Lauf. Diese hilflos liebevolle Geste schenkte auch ihm etwas Trost. Er hielt sie lange fest, ihre heißen Tränen benetzten sein mit Federn geschmücktes Hemd.
    »Wir sind vielleicht ein Paar, was?« murmelte er und strich ihr sanft über das Haar.
    »Ihm ist dasselbe zugestoßen wie meinem Vater«, murmelte sie und richtete sich auf. Sie starrte in die Ferne und beobachtete wieder den Falken, der sich langsam mit dem Wind treiben ließ. »Jetzt weiß ich, was meine Mutter damals empfunden hat. Haben wir etwas falsch gemacht? Haben wir irgendwann irgendwelche Geister beleidigt? Was? Ich habe nichts weiter getan, als ihn zu lieben.«
    Zwei Rauchwolken holte tief Luft. »Es liegt nicht an dir. Er ist von der Macht für eine bestimmt Aufgabe ausgesucht worden.
    Erinnerst du dich? Ich sagte es dir eines Tages oben in Weißes Kalbs Höhle. Ich wußte nicht, daß es auf diese Weise geschehen sollte.«
    »Die anderen behaupten immer noch, er werde zurückkommen.«
    Zwei Rauchwolken schlug nach einer lästigen Fliege. »Ich möchte das auch gerne glauben. Aber ich verlasse mich auf deinen Traum.
    Ich dachte, ich… ich würde fühlen, wenn er geht. Einem Berdachen gelingt es zuweilen, die Seele eines Menschen zu spüren.«
    »Wenigstens kann mir niemand meine Erinnerungen nehmen. Mist und Fliegen, ich wußte, ich muß ihn mit den Träumen teilen. Das hätte ich ertragen. Zumindest hätte ich einen Teil seiner Zeit mit ihm verbracht. Aber der Tod … das ist eine Trennung für immer.«
    »Nun komm schon. Ich bringe dich zur Höhle zurück. Ich habe heute morgen ein paar süße Brote gebacken. Sie müßten inzwischen fertig sein. Ich wette, sie dampfen und sind so heiß und süß, daß deine Zähne beim Hineinbeißen weh tun.«
    Auffordernd stand er vor ihr. Sie zögerte noch. »Ich weiß nicht.
    Vielleicht sollte ich …«
    »Mädchen, du hast seit Tagen nichts gegessen. Komm schon. Wenn die schrecklichen Zeiten, die Zwei Rauchwolken schon hat durchmachen müssen, für etwas gut waren, dann dafür, daß er dabei eines gelernt hat: Zuerst kommt das Essen. Man muß bei Kräften bleiben.«
    Sie reichten sich die Hände und machten sich auf den Weg. Langsam stiegen sie den Hang hinauf. An manchen Stellen war der Matsch noch glitschig und heimtückisch, doch sie half ihm, die schwer begehbaren Stellen zu überwinden.
    Als sie den Aufstieg geschafft hatten, konnten sie auf das Lager blicken. Wie abgewetzt und schäbig sahen doch die Türbehänge nach dem langen Winter aus. Die Höhle, um deren Eingang der gelbe Sandstein völlig verschmutzt war, wirkte abstoßend auf Reizende Wapiti. Die matschigen Trampelpfade zwischen den Weiden und an den Hängen entlang verstärkten den wenig einladenden Eindruck noch.
    Ich kann nie mehr hierher zurückkehren. Ein schmerzhaftes Aufstöhnen von Zwei Rauchwolken, der mit seinem verkrüppelten Bein gegen einen Felsen gestoßen war, unterbrach ihre kummervollen Gedanken.
    »Sieh mal! Da kommt jemand.« Zwei Rauchwolken, wies mit seinem Arm den Hang hinauf.
    Sie folgte seinem Blick und sah jemanden mit einem großen schwarzen Hund näher kommen.
    »Sieht aus, als hätte er eine harte Reise hinter sich. Taumelt mehr, als daß er geht. Er…«
    Ohne noch eine Sekunde zu überlegen, rannte sie den Hügel hinauf.
    Das rasche Laufen und die unglaubliche Freude raubten ihr fast den Atem. Der Ankömmling lächelte schwach. Ein fürchterlicher, verschorfter Schnitt zog sich über seine Wange. Seine Kleidung, schmutzig und schlammverdreckt, hing nur noch in Lumpen an seinem Körper.
    Der riesige schwarze Hund, der aussah wie ein Wolf, starrte sie aus wachsamen gelben Augen an.
    »Ich bin zurück«, sagte er mit rauher Stimme.
    Erlöst aufschluchzend warf sie sich in seine Arme.

III
DIE HERAUSFORDERUNG DES MANNES
    »Wo bist du!« rief Wolfsträumer aus dem schimmernden Gold der Spiralen.
    »Tod… alles stirbt«, klagte das Wolfsbündel.
    »Die Zeit ist gekommen.«
    »Hörst du ihr Flehen? Hörst du die

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