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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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sich mit der Vorbereitung des Abendessens beschäftigte, nahm er nur schemenhaft wahr. Er wimmerte und umklammerte die zerrissene Halskette aus schwarzen Steinen, die er dem einarmigen Mann in der Nacht von Weiße Esches Flucht entrissen hatte. Der Einarmige hatte kaum seine Schläfe berührt, aber die Stimmen in seinem Kopf hatten vor Entsetzen geheult. Nicht der Schmerz hatte ihn gelähmt, sondern dieses gräßliche Gekreisch in seinem Kopf hatte sein Denken ausgelöscht. Selbst die ständig nagende Pein in seinem Knie hatte er nicht mehr gespürt.
    Macht, wisperten die Stimmen. Der Einarmige war mit einer Macht im Bunde.
    Ja, eine Macht. Tapferer Mann schielte auf die kompliziert verknotete Kette und die polierten dreieckigen Steine.
    Das Wolfsbündel hatte ebenfalls zugeschlagen, hatte all seine Macht entfesselt. Es hatte ihn völlig überraschend mit einem Strom seiner Macht überschwemmt, der einen schwächeren Mann als ihn getötet und ihm die Seele aus dem Körper gerissen hätte.
    Aber ich war stärker. Auch wenn ich vier Tage lang flach auf dem Rücken liegend um meine Seele kämpfen mußte, ich habe überlebt. Er schloß die Augen und sah das Wolfsbündel vor sich. Jetzt bin ich sogar noch stärker als vorher. Ich habe daraus gelernt. Das nächste Mal beherrsche ich dich. Tapferer Mann kniff die Augen zusammen und fixierte die Halskette. Das Bündel des Wolfsvolkes hatte ihm sein Geheimnis offenbart. Doch an jenem Tag hatte sich eine andere Macht mit dem Bündel vereinigt, eine Macht, eingeschleust aus den Tiefen des goldenen Dunstes.
    Sobald es mir gelingt, den goldenen Dunst zu träumen, kann mich nichts mehr aufhalten. Er klopfte mit einem Finger auf sein gesundes Knie. Du kannst mich nicht aufhalten, Wolfsbündel. Du nicht…
    und dein einarmiger Mensch auch nicht.
    Wer war der einarmige Mann? Welche Macht besaß er?
    Der Einarmige war aus dem Innern des Zeltes gekommen. War er eine Geistererscheinung gewesen, hervorgezaubert von den an den Zeltpfosten hängenden Bündeln?
    Tapferer Mann hatte seine Krieger hinter Weiße Esche hergeschickt und befohlen, das Zelt zu verbrennen und damit die furchteinflößenden Quellen der Wolfsmacht. Anschließend hatte er sich in seine Decken gewickelt und den Kopf in den Armen vergraben, um sich vor den kreischenden Stimmen zu schützen. Seine Seele kämpfte darum, in seinem leidenden Körper bleiben zu dürfen.
    Während dieser vier langen Tage war Bleicher Rabe nicht von seiner Seite gewichen. Den anderen hatte sie erzählt, er kämpfe eine Schlacht weit jenseits des Lagers der Toten.
    Wie war es ihm gelungen, eine solche Frau an sich zu fesseln? Hatte seine Macht ihn zu ihr geführt?
    Die stechenden Schmerzen ließen etwas nach, und er blickte zu Bleicher Rabe hinüber, die am fröhlich prasselnden Feuer mit zwei Stöcken heiße Steine aus den Kohlen hob und in den Kochsack warf, um das Essen zu garen.
    Ich finde den Einarmigen. Und dann wird er die Macht von Tapferer Mann kennenlernen. Tapferer Mann knotete die Halskette an der Stelle, wo er die Schnur zerrissen hatte, zusammen und legte sie sich um den Hals als Symbol für sein Versprechen. Seufzend holte er das in Stein gemeißelte Wolfsbildnis aus seinem Beutel und betrachtete es prüfend. Der schwarz glänzende, in Form geschnittene und mit Sand und Leder polierte Stein war kaum größer als ein Tannenzapfen und paßte in seine hohle Hand.
    Bleicher Rabe beobachtete ihn zurückhaltend. Die stolzen Linien ihres schönen Gesichts drückten Sorge aus.
    »Denkst du wieder an Weiße Esche?« fragte sie.
    »Ich bekomme sie. Ich fühle es. Die Macht wird uns zusammenführen.« Sorgfältig untersuchte er das Wolfsbildnis. Barg es größere Macht in sich als nur die Seele des Handwerkers, der es angefertigt hatte? Ich sollte das Ding wegwerfen.
    »Und dieser einarmige Mann?« Sie runzelte die Stirn.
    »Er wird sehr langsam sterben. Einmal erzählte mir ein Händler eine Geschichte vom Sumpfvolk.
    Wird bei diesem Volk ein Mann beschuldigt, mit einer bösen Macht im Bunde zu sein, schlitzen sie ihm den Bauch auf und ziehen die Innereien ein Stück weit heraus. Anschließend binden sie ihm Arme und Beine auf den Rücken und hängen ihn über das Wasser, so daß die Fische immer wieder einen Bissen von seinen Gedärmen erhaschen.« Er sah sie an. »Stell dir vor, ein aufgeschlitzter Mann hängt in dieser Stellung über einem Dachsbau.«
    Ihr Blick wurde hart, ihre Augen funkelten, und sie wandte den Kopf ab.
    Durch die

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