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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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nach dir gegen das abzuwägen, was ich von einem Mann brauche. Der Körper kann die Seele täuschen. Ich wartete, um ganz sicher zu sein. Ich möchte nicht, daß dein Körper dich zu etwas veranlaßt, was unser gegenseitiges Vertrauen zerstören könnte.«
    Unsicher zupfte er an den Fransen ihres Ärmels und blickte zum Himmel hinauf, wo sich gerade eine Wolke vor die Sterne schob. »Ich kämpfe gegen meine Sehnsucht nach dir an. Jeden Tag kämpfe ich dagegen an.« »Die Entscheidung liegt bei dir. Ich kann auf beide Arten mit dir leben, Windläufer.«
    Er schluckte. »Und Weiße Esche?«
    »Weiße Esche.« Ein wehmütiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Wenn du sie findest, trete ich beiseite. Ich weiß, was sie dir bedeutet, und werde mich damit abfinden.« »Wie? Ich meine…«
    Sie versetzte ihm einen leichten Schlag in den Nacken. »Weil ich dich liebe. Sofern es nicht die Sicherheit meiner Leute gefährdet, tue ich alles, um dich glücklich zu machen. Wenn das bedeutet, daß Weiße Esche das Zelt mit dir teilt, werde ich ihr lächelnd dabei helfen, ihre Sachen hineinzutragen.
    Und anschließend würde ich euch beiden viel Glück wünschen.« »Aber dabei würde dir doch das Herz brechen, nicht wahr?«
    »Ich habe schon Schlimmeres überlebt. Ich glaube sogar, daß ich dir und ihr jeden Tag ganz ungezwungen gegenübertreten könnte.«
    Wie benommen schloß er die Augen und versuchte trotz des heftig in seinen Adern pochenden Blutes vernünftig nachzudenken. Sogar Salbeigeist läßt die Vergangenheit ruhen. Mit bebenden Händen ergriff er ihre Hand und legte sie in seinen Schoß. »Ich hatte nie eine Freundin wie dich, Espe. Jede Minute, die ich nicht bei dir bin, denke ich an dich.«
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu und lächelte ihn glücklich an.
    Zögernd beugte er sich vor und küßte sie. Sie schlang die Arme um seine Taille und drückte ihn an sich.
    »Willst du es wirklich? Bist du ganz sicher?« flüsterte sie.
    Er nickte. Seine Hand glitt über die Kurve ihrer Kehle zu ihren Brüsten hinunter.
    Espe erhob sich, zog das Lederkleid über den Kopf und legte es auf den Felsen. Bewundernd blickte er auf den wunderschönen, sich wie eine Silhouette vor dem Sternenlicht abhebenden Körper.
    Bebend vor Erregung stand er ebenfalls auf und zog das Hemd aus. Mit geschickten Fingern öffnete sie die Bänder seiner Leggings.
    Rasch nahm sie ihr Kleid, reichte Windläufer die Hand und führte ihn vom Felsen herunter in den kühlen Sand. Zwischen dem duftenden Salbei breitete sie ihr Kleid aus.
    »Bist du ganz sicher?« fragte er heiser.
    »Mehr als je zuvor in meinem Leben«, hauchte sie und preßte ihn an sich. Er genoß es, die wunderbare Wärme ihres weichen Körpers zu spüren.
    Einen endlosen Augenblick lang hielten sie einander eng umschlungen, dann seufzte sie auf und sank mit ihm auf ihr im Sand ausgebreitetes Kleid.
    Weiße Esche… ich habe versucht, dich zu finden.
    Weiße Esche schöpfte mit der hohlen Hand etwas Wasser aus ihrem Wasserbeutel aus Hirschpansen und träufelte es auf die heißen Steine. Dampf zischte in der Dunkelheit auf und wogte in heißen Schwaden durch die Schwitzhütte.
    Stilles Wasser saß ihr gegenüber, er keuchte und japste entsetzlich.
    Wolfsträumer reinigte sich im Dampf. Diese Weisheit übermittelte er dem Volk, um Körper und Seele zu reinigen. Reinige dich selbst.
    Der Traum war so deutlich gewesen, daß sie sich sofort darangemacht hatten, die Schwitzhütte zu bauen. Beim Sonnenvolk baute niemand solche Hütten, beim Erdvolk zogen sich nur die Heiler und Menschen, die Kummer hatten oder versuchten, mit den Geistern zu reden, in Schwitzhütten zurück.
    Weiße Esches Haut prickelte. Der heiße Dampf trieb ihr den Schweiß aus allen Poren.
    Voller Unbehagen schloß sie die Augen in der erstickenden Dunkelheit und stimmte einen leisen Singsang an. Wie ein Echo sang sie dieselben Worte wie Singende Steine in jener Nacht, als die Macht ihn erfüllte.
    »Suche in deinem Innern nach dem, was lauscht«, hatte Singende Steine sie gelehrt. Wieder und wieder versuchte sie, alle Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Ruhe, du Närrin! Nicht denken! Sie kämpfte darum, das Durcheinander in ihrem Kopf zu überwinden.
    Ihre Lungen lechzten nach frischer Luft. Verbissen bezwang Weiße Esche das wahnsinnige Verlangen ihres Körpers, der erstickenden Hitze zu entfliehen.
    Das Wolfsbündel lauerte am Rande ihrer Seele, seine Ranken schwebten zupackend über ihr.
    Wir können dir helfen.

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