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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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wächst. Sie fühlte während der Träume meine Berührung so wie ich die ihre. Die Zeit ist gekommen, Weiße Esches Macht zu brechen. Um den Schwarzspitzen-Stamm kümmern wir uns später, sobald meine Macht vollkommen ist. Niemand wird es wagen, sich gegen uns zu erheben.«
    Bei diesen Worten wurde Schneckenhaus' Gesicht hart.
    Tapferer Mann lachte. »Was? Schwarzspitzen-Krieger, ich kenne Weiße Esche. Ich kenne ihre Stärke.«
    Er verstummte kurz. »Und die meine. Möchtest du dich nicht lieber uns anschließen? Du hast Mut, sonst wärst du nicht zu mir gekommen. Ich habe immer Verwendung für einen mutigen Mann.«
    »Dann muß er sich erst der Herausforderung durch einen Krieger unseres Stammes stellen. Wie steht es damit?« fragte Büffelschwanz von der Seite.
    »Ich entscheide darüber, und ich sage, er ist würdig«, verkündete Tapferer Mann und durchbohrte Büffelschwanz förmlich mit seinem zornigen Blick. Der Krieger wich einen Schritt zurück und senkte die Augen. Tapferer Mann wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schwarzspitzen-Krieger zu.
    »Willst du dich mir anschließen, Schneckenhaus? Oder vertraust du lieber einer Frau?«
    »Ich habe Ehre, Seelenflieger. Der Stamm der Gebrochenen Steine ist nicht mein Stamm.«
    Tapferer Mann fingerte unruhig an seinem Kinn. »Ich lasse dieses Angebot für dich offen. Und ich erweitere es auf jeden Schwarzspitzen-Krieger mit Mut. Ich habe Verständnis für Loyalität. Ja, ich verstehe und respektiere das. Du bist im Augenblick noch an deinen Stamm gebunden. Nachdem ich über eure Träumerin gesiegt und sie zu meiner Frau gemacht habe, können wir sicher zu einer Übereinkunft kommen… eure Krieger und ich. Richte das deinen Gefährten aus; sag ihnen, ein neuer Weg wartet auf sie und Tapferer Mann führt euch.«
    »Ich überbringe deine Worte.« Schneckenhaus' Gesicht schien aus verwittertem Granit gemeißelt.
    »Gut, wir sind uns einig. Ich komme mit fünf Kriegern und Bleicher Rabe zu der von dir angegebenen Quelle. Weiße Esche wird von ihrem einarmigen Mann und fünf Kriegern begleitet. Dort träumen wir die Zukunft des Volkes. Und ich werde die Macht übernehmen, ein für allemal.«
    »Ich höre deine Worte, Seelenflieger. Mit deiner Erlaubnis trage ich sie zu meinem Volk.«
    »Geh.« Tapferer Mann hob die Hand.
    Stolz schritt Schneckenhaus durch die Reihen der Krieger.
    »Wir hätten ihn umbringen sollen«, flüsterte Bleicher Rabe.
    Tapferer Mann schenkte ihr ein freundliches Lächeln. »Und die Bräuche des Stammes aufs gröbste verletzen? Nein, er kam unbewaffnet.«
    »Aber fünf Krieger? Bist du verrückt geworden?« Sie fuchtelte aufgebracht mit den Händen.
    »Ich vertraue Weiße Esche.«
    »Weiße Esche? Sie würde sich freuen, wenn du tot wärst!«
    Er grinste. »Das macht ihre Niederlage für mich um so süßer.«
    »Ich glaube, du begreifst nicht, was du …« Bleicher Rabe schluckte den in ihre Kehle steigenden gallenbitteren Geschmack der Angst hinunter.
    Aus den Augenwinkeln schielte Tapferer Mann mißbilligend zu ihr hinüber. »Du begreifst nichts. Der Kampf, den Weiße Esche und ich ausfechten, ist kein Kampf der Krieger. Es ist ein Kampf der Mächte.« Er wies auf die neben ihnen gehenden Krieger. »Würde ich alle diese tapferen jungen Männer auf Weiße Esche loslassen, wäre gar nichts gewonnen. Sie weiß genug von Mächten, um meine Pläne vorauszuahnen. Bevor ich etwas unternehme, weiß sie schon Bescheid. Sie liest durch ihre Träume in meiner Seele. Sie muß am Leben bleiben, damit ich in den Besitz ihrer Macht gelange.«
    Unwillig kniff Bleicher Rabe die Augen zusammen. »Darüber weißt du besser Bescheid als ich.«
    »So ist es. Überlasse das Suchen nach der Macht mir.« Er schloß kurz die Augen, ohne den Schritt zu verlangsamen. »Ich fühle es, sie hat Angst, Bleicher Rabe. Angst schwebt im grauen Nebel.« Er lachte zufrieden. »Sie weiß, sie muß mir entgegentreten, bevor ich weiter in das Große Eine eindringe als sie.« Er zögerte. »Fast empfinde ich Mitleid mit ihr und ihrem einarmigen Mann.«
    Bleicher Rabe blieb ein wenig hinter Tapferer Mann zurück und überlegte. Sie erwog verschiedene Möglichkeiten. Mit einer harmlosen Gebärde auf Tapferer Mann deutend, nickte sie Fliegender Falke zu. Er lächelte verstehend und blickte gedankenvoll auf den Rücken des Seelenfliegers.
    Ein guter Mann, dieser Fliegender Falke. Ja, der Seelenflieger hat sein Wort gegeben aber Bleicher Rabe nicht… und du, Fliegender Falke, willst

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