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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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versetzen.«
    Er lachte vergnügt in sich hinein. Zwei vor Travois' gespannte Hunde polterten vorbei, verfolgt von schreienden kleinen Jungen. »Geister kümmern sich nicht besonders um Menschen, sie haben genug mit ihren Geisterangelegenheiten zu tun. Weshalb auch sollten sie sich Sorgen machen, um…«
    »Kranker Bauch?«
    »Ha?«
    Lächelnd zog sie ihn an sich. Er strich ihr über das Haar und empfand eine Wärme, die er noch nie für sie gefühlt hatte. Sie schob ihn auf Armeslänge von sich und musterte ihn noch einmal von oben bis unten als müsse sie sich sein Aussehen auf ewig einprägen.
    Weiße Esche trat aus dem Zelt und steckte eine Handvoll Trockenfleisch und ein paar Selleriewurzelkuchen in den Vorratsbeutel. Sie bedachte Stilles Wasser mit einem zerstreuten Lächeln und eilte gleich wieder davon, um noch etwas zu erledigen.
    Nachdenklich starrte Rosenbusch Weiße Esche hinterher. Sie wandte sich zu Stilles Wasser und fragte ihn: »Wie lange ist sie schon schwanger?«
    »Wie lange ist sie… Was}« Stilles Wasser blieb der Mund offenstehen, sein Blick folgte Weiße Esche.
    Ja, natürlich. Wußtest du das nicht?« Rosenbusch rollte empört die Augen. Wieder einmal geriet sie seinetwegen außer sich. »Ihr ist doch jeden Morgen übel, oder etwa nicht? Sieh sie dir an. Wie bleich sie ist. Ihren schwerfälligen Körper.«
    »Ich ich dachte, das käme von den Sorgen.«
    »Von den Sorgen! Sie hatte keine Blutung, oder?« Rosenbusch zog die Augenbrauen hoch und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
    »Nun ja, ich kümmere mich nicht so sehr um …« Wie lange war es her? Er erinnerte sich, daß sie auf dem Weg zu den Grass Meadow Mountains Rinde in Stücke gerissen und über Krämpfe geklagt hatte.
    Aber danach? Fast zwei Monde waren seither vergangen. »O nein«, flüsterte er.
    Rosenbusch schüttelte den Kopf und antwortete mit einem müden Seufzer. »Ich habe genug Kinder geboren, ich weiß, was los ist. Ich habe gesehen, wie sie sich erbrochen hat, als ich aus demselbem Grund draußen war. Salbeigeist hat ein Kind in mich gepflanzt.« Sie schüttelte den Kopf. »Und ihr beide zieht aus und wollt gegen einen bösen Träumer kämpfen? Ein Krüppel und eine Schwangere?«
    Sie sah zu Salbeigeist hinüber, der sich ernsthaft mit Knolle unterhielt. »Ich wünschte nur, ihr würdet meinen Mann da nicht mit hineinziehen.«
    Stilles Wasser starrte immer noch fassungslos hinter Weiße Esche her. Er brachte kein Wort heraus.
    Schwanger? Und morgen muß sie gegen Tapferer Mann träumen? Er warf einen flehentlichen Blick zum Himmel. Wußtest du das, Wolfsträumer? Gehört das auch zu deinem Geisterplan?
    Weiße Esche führte die kleine Gruppe durch das Lager, in dem ein chaotisches Treiben herrschte. Ihre Seele fühlte sich an, als sei sie mit Steinen beschwert. Die Leute schlugen in aller Eile die Zelte ab und zogen die Stangen heraus. Hunde jaulten, begleitet von Flüchen und Geschrei, Vorratsbeutel und Säcke wurden auf die Travois' gebunden. Kinder heulten, Frauen riefen Befehle. Staubwolken stiegen unter den von einer Arbeit zur nächsten hastenden Füßen auf. Stilles Wasser, der neben Weiße Esche ging, machte ein Gesicht, als habe man ihm einen Schlag versetzt. Seine Verwirrung und seine Angst waren ihm deutlich anzumerken. Salbeigeist marschierte, mit jeder Bewegung grimmige Entschlossenheit ausdrückend, an ihrer anderen Seite. Hinter ihr folgten nebeneinander Windläufer und seine Frau. Sie beobachteten mit wachsender Besorgnis, wie sich der Schwarzspitzen-Stamm zur Flucht vorbereitete. Blauer Wind, mit hoch erhobenem Kopf und in der Sonne funkelnden Speeren, bildete die Nachhut.
    Schwarzer Mond unterbrach seine Arbeit, als der kleine Zug an ihm vorbeikam. Aufmunternd nickte er Weiße Esche zu. Sie erwiderte seinen freundlichen Gruß.
    Am Rande des Lagers kamen sie an einem auf dem Boden ausgebreiteten Zelt vorüber, eine Gefangene war gerade dabei, die Zeltwände zusammenzulegen: Korb. Weiße Esche blickte zu ihr hinüber. Der alles verschlingende Haß in Korbs Gesicht versetzte Weiße Esche einen Schock.
    »Böse Hexe«, zischte ihre Cousine.
    Stilles Wasser warf verstört einen Blick über die Schulter und geriet vor Aufregung ins Stolpern. »Wer war das? Was hat sie gesagt?«
    Weiße Esche zuckte die Achseln und murmelte: »Nichts. Im Dreigabelungenlager war sie meine Cousine. Ihr Name ist Korb.«
    Stilles Wasser nickte. »Ah ja, Kleiner Zehs Schwester. Jetzt erinnere ich mich an sie. Und

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