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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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»Großmutter wußte immer, wie sie mich gefügig machen konnte. Darin war sie Meisterin.« Er seufzte.
    »Aber schließlich hast du das Lager doch verlassen.«
    Kranker Bauch nickte. Ja. Ich bin gegangen. Sie ließ mich nicht einmal bei Warmes Feuer bleiben, als er starb. Ich … ich konnte ihr nicht… Was soll's, jetzt ist es vorbei.«
    »Und eine Macht interessiert sich für dich. Die erste Prüfung hast du bestanden.«
    »Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich noch eine zweite Prüfung bestehen möchte.«
    Linke Hands Augen verschleierten sich. »Die erste ist stets die leichteste. Hat der Geist in deinem Traum irgend etwas gesagt? Hat er etwas von dir verlangt?«
    »Er sagte, ich solle mich vorbereiten… und suchen.« Er blickte finster drein und stieß mit der Fußspitze in den Boden. »Und ich sah seltsame Dinge. Menschen, die etwas taten, was ich nicht begriff. Etwas Schreckliches kommt auf uns zu. Eine Veränderung in der Spirale, falls du weißt, was das bedeutet. Es hängt mit der Macht des Sonnenvolkes zusammen es kommt auf die Träume des Sonnenvolkes an.
    Vielleicht verändert sich die ganze Welt.«
    »Dir ist doch klar, Kranker Bauch, daß du mir Angst einjagst.«
    »Ich jage dir Angst ein?«
    Die Falten um Linke Hands Mund vertieften sich. »Die Handlungen einer Macht machen jeden vernünftigen Menschen nervös. Warmes Feuer prophezeite dir das Kommen eines Händlers. Die Macht sagte es ihm in einem Traum. Ich wiederum hatte meine eigenen Träume, aber ihre Bedeutung verstand ich nicht. Sie bestanden nur aus Fragmenten… dazu kam ein Gefühl, als müsse ich mich beeilen. Die Macht führte uns zusammen. Ich weiß immerhin genug über die Geisterwelt, um sicher zu sein, daß ich in dieser Angelegenheit nicht der richtige Gesprächspartner für dich bin.«
    In Kranker Bauch stieg Übelkeit auf. »Wenn nicht du, wer dann? Im Traum sagte Wolfsträumer zu mir…«
    »Wolfsträumer?« Linke Hand blickte über seine Schulter auf die bedrohliche graue Wolkenbank, die die Berge bereits einhüllte.
    »So nannte er sich. Er sprach von einem Wolfstraum … und von Feuertänzer … und er verwandelte sich in einen Wolf… und später in einen glühenden Vogel und…«
    »Wir suchen das Schlechtwasser-Lager nicht auf.«
    »Nein?«
    Stirnrunzelnd betrachtete Linke Hand die vor ihnen aufragenden Sideways Mountains. »Nein. Ich glaube, je eher ich dich zu Singende Steine bringe, um so besser für mich.«
    »Zu Singende Steine? Ich dachte …«
    »Er ist der mächtigste Träumer, den ich kenne.«
    »Mir gefällt der Blick nicht, mit dem du mich ansiehst.«
    Linke Hand rieb sich die Stirn. »Ich weiß nicht, was vor sich geht, Kranker Bauch, aber je schneller ich von deiner Gegenwart befreit bin, um so wohler fühle ich mich.«
    Kranker Bauch zeigte nach hinten. »Aber ein Sturm kommt!«
    »Mehr als einer, mein Freund. Mehr als einer. Ich hoffe nur, du bist den Stürmen gewachsen.«
    »Den Stürmen gewachsen? Du sprichst in Rätseln.« Unruhig wanderte Kranker Bauchs Blick zwischen dem sich nähernden Sturm und Linke Hand hin und her.
    »Komm schon. Zum Glück hast du die Waldhühner erwischt. Die Hunde brauchen das Fleisch.«
    »Die Hunde? Aber ich… Was essen wir denn?«
    »Die Säcke und Beutel sind voll, Kranker Bauch. Und sollte ich den Gewinn einer ganzen Handelssaison aufs Spiel setzen, stört mich das auch nicht. Komm, beeilen wir uns, wir müssen heute noch eine ordentliche Wegstrecke zurücklegen.«
    Weiße Esche erreichte das breite Tal, das vom Gray Deer River aus nordöstlich verlief. Sie ging auf der Südseite des Tales weiter und überquerte Trockenrinnen, die sich zwischen den Bergausläufern eingegraben hatten. Pappeln säumten die Bachufer. Die Hänge der Hügel im Süden waren von Kiefern und Wacholder, Salbei- und Beifußsträuchern gesprenkelt, dazwischen wuchsen verschiedene Rosengewächse. Von Westen brauste ein kalter Wind heran.
    Beim Gehen suchte sie aufmerksam den Boden nach geeigneten Werkzeugsteinen ab. Sie entdeckte einen Quarzit von genau der richtigen Größe und einen zweiten Stein, der sich als Hammerstein verwenden ließ.
    Sie legte eine Rast ein und prüfte Gewicht und Balance des Hammersteins; anschließend hieb sie mit scharfen Schlägen Splitter von einer Seite des Quarzits ab. Nachdem sie eine wellenförmige Kante geschlagen hatte, drehte sie den Stein und bearbeitete die andere Seite ebenso. Kritisch betrachtete sie die zackigen Schneidkanten des Werkzeugs.
    Mit einem Finger

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