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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Meere, von denen die Händler dir als Kind erzählt haben. Dieses Volk hat die Macht der Illusion zu einer Lanze geschmiedet, die deine Welt abspalten wird, Weiße Esche. Ihre Zivilisation wird Tausende von Jahren wachsen, Menschen werden das Wasser überqueren und ihre pervertierten Träume in dein Land bringen. Sie streben danach, die Spirale im Sinne von Tapferer Mann zu verändern. Der Kampf um das Gleichgewicht der Spirale endet nie. Wenn du heute gewinnst wenn du zurückgehst und den neuen Weg träumst , ist die Welt noch immer nicht sicher. Nach tausend Generationen von jetzt an gerechnet muß ihnen eine andere Träumerin gegenübertreten. Wenn du überlebst, Weiße Esche, wird dein Blut in ihren Adern fließen… Wenn du nicht überlebst, wird es keine Träumerin geben, die für die Spirale kämpft. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Weiße Esche! Komm zurück zu mir!« Die unendliche Sehnsucht in Stilles Wassers sanfter Seele durchdrang die Mauer aus Angst und Verlockung, sie spürte die Bewegungen ihres ungeborenen Kindes. Zögernd blickte sie in Wolfsträumers traurige Augen.
    Salbeigeist, Windläufer und Singende Steine schimmerten im goldenen Nebel. Alle riefen nach ihr.
    Die regenbogenfarbigen Fäden des Wolfsbündels verwoben sich mit Stilles Wassers Seele zu einem zarten Strang, dem sie folgen konnte. Daran fand sie Halt und glitt weinend zurück bis zur Grenze des Großen Einen. Dort verharrte sie. Bin ich stark genug? Kann ich zurück zu Hunger, Krieg und Kälte?
    »Die Entscheidung liegt bei dir«, wiederholte Wolfsträumer.
    Der Schrei ihres ungeborenen Kindes drang durch den Nebel, hallte in ihrer Seele wie die Stimmen gequälter Millionen. Und sie überquerte die Schwelle vom goldenen Dunst zum grauen Nebel.
    »Weiße Esche?« Stilles Wassers Flehen tat ihr weh.
    Erschöpft zwang sie sich in ihren Körper zurück und öffnete die Augen, blinzelnd starrte sie in Stilles Wasser besorgtes Gesicht. Er kniete neben ihr und strich ihr die feuchten schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Honigsüße Fragmente des Großen Einen schwebten durch ihre Seele.
    Sie lag auf dem Boden, der schwarze Wolf hatte sich um ihren Körper gerollt. Mit funkelnden gelben Augen beobachtete er die feindlichen Krieger. Das prasselnde Feuer zitterte im kühlen, durch die Wüstennacht wehenden Wind. Weiße Esche starrte auf das Wolfsbündel, das sie an ihr Herz gedrückt hielt. Die Ranken seiner Macht hatten sich zu einem dicken Lichtstrang verwoben und schlängelten sich in ihren Leib.
    Sie konnte die regenbogenfarbigen Fäden des Bündels sehen, die sich um ihr Kind zusammenzogen und sie fühlte die Freude ihrer Tochter. Im Herzen des Babys erwachte eine winzige goldene Flamme zum Leben. Das Glühen verbreitete sich nach außen, kroch durch Weiße Esches Glieder wie ein feuriger Strom aus flüssigem Bernstein.
    Tapferer Mann lag mit dem Gesicht nach unten im Sand. Bleicher Rabe lief zu ihm und schüttelte ihn.
    »Wach auf! Wach auf!«
    Mühsam kam Weiße Esche auf die Beine. Der große schwarze Wolf erhob sich ebenfalls und stellte sich neben Plage und Salbeigeist an das Feuer. Weiße Esches Vater verzog ein wenig das Gesicht, machte aber keine Anstalten, sich von dem Tier zu entfernen.
    Hilfesuchend lehnte sich Weiße Esche an Stilles Wasser. Voller Qual beobachtete sie Bleicher Rabe.
    »Er wacht nicht wieder auf.«
    Bleicher Rabe drehte Tapferer Manns Körper herum und keuchte. Ein schwarzer, im Schein des Feuers glänzender Gegenstand fiel aus seinem Beutel. Sie beugte sich vor und legte ein Ohr an seine Brust, anschließend drückte sie prüfend auf eine seiner Fingerkuppen. Das Blut zog sich zurück, und der Fingernagel blieb weiß.
    »Nein!« schrie Bleicher Rabe. »Das ist unmöglich!«
    Weiße Esche schloß die Augen. »Er hat sich mit dem Großen Einen verbunden.« Sanft setzte sie hinzu:
    »Er besaß nicht die Kraft, zurückzukehren.
    Mit blitzenden Augen sah Bleicher Rabe sie an. »Rette ihn! Gib ihm das Leben zurück. Tu es, Frau oder du wirst auf der Stelle verbrennen!«
    Liebevoll strich Weiße Esche über das Wolfsbündel, sie fühlte dessen Zorn. »Der Traum ist noch nicht vorbei, Bleicher Rabe.«
    Ehrfürchtig überreichte sie Stilles Wasser das Wolfsbündel.
    Einen Augenblick schien Bleicher Rabe unsicher und verloren. Die eiskalten Finger der Wirklichkeit hielten ihre vor Verzweiflung rasende Seele umklammert. Sie taumelte in das Licht des Feuers und hob die Arme. Voller Angst und Wut rief sie hinauf

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