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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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alten Jägers. »Salbeigeist ist bereit, was immer die Macht auch bringen wird.«
    Weiße Esche blieb kaum Zeit, Luft zu holen, da schoß ein leuchtend grüner Lichtstrahl aus dem grauen Nebel, wand sich um ihre Seele und versuchte, sie zu ersticken. Tapferer Manns Angriff durch das Große Eine zwang sie, zurückzuweichen, sich vom Ursprung der Macht zu entfernen. Verzweifelt zog sie sich in sich selbst zurück und kauerte sich zusammen.
    Tapferer Mann lachte. »Hast du keine Kraft? Willst du mit mir Spielchen spielen wie ein Kind?«
    Wieder näherte er sich ihr. Sie wich vor seiner Macht zurück wie vor einem übelriechenden Tierkadaver. Sie ließ sich so weit zurückdrängen, daß sie aus dem Traum herausfiel und in die Welt der Illusion zurückkehrte. Der graue Nebel löste sich auf, und sie blinzelte in die länger werdenden Schatten, die über die Sanddünen fielen. Verzweifelt schloß sie die Augen und versuchte, den Weg wiederzufinden, aber da war nichts …
    NEIN!
    Sie holte tief Luft, bewegte sich vorsichtig zurück ins Nichts, gab mehr und mehr von sich auf. Doch erneut holte er sie zurück.
    »Gib auf!« befahl Tapferer Mann. »Du bist zu schwach.«
    Ihre Lungen waren zum Bersten gefüllt. In panischem Entsetzen blickte sie Stilles Wasser an. Seine Augen waren traurig, doch er nickte ihr ermutigend zu. Ein Ausdruck unnachgiebiger Entschlossenheit trat in sein Gesicht, er hob die Stimme und stimmte das monotone Lied an, das sie so gut kannte.
    Weiße Esche folgte diesen Worten, wie sie es seit Wochen getan hatte. Sie dienten ihr als Zeichen, als Wegweiser in ihr Inneres bis zu dem Punkt, der immer zuhört. Aber ehe sie soweit war…
    Tapferer Manns Macht schwemmte über sie hinweg eine Flut von Verdorbenheit mit entsetzlichen Bildern von Leid und Vergewaltigung brach über sie herein. Sie schrie gellend auf und sank im kühlen Sand auf die Knie… aus den Tiefen ihrer Seele starrte sie Drei Bullen lächelnd an. Sein stinkender Atem und die Ausdünstungen seines ungewaschenen Körpers raubten ihr den Atem. Die Todesschreie des Weißlehm-Stammes zerrissen die Stille, dann blickte sie in Leuchtender Monds gebrochene Augen.
    Tapferer Mann weiß, wie er die schlimmsten Erinnerungen in dir wecken und gegen dich einsetzen kann!
    Verzweifelt versuchte sie, ihre letzten Kraftreserven zu mobilisieren, ihre Seele zu finden. Inständig beschwor sie angenehme Erinnerungen herauf. Fließende Kälte strömte durch ihre Adern, spülte durch ihre Seele wie ein schneidend kristallener Fluß. Kies schürfte ihre Haut auf, die Strömung wirbelte sie wild herum und versuchte, ihre Seele von ihrem Körper zu trennen.
    Kämpfend und würgend spürte sie Kranker Bauchs Griff, an den Haaren zog er sie aus dem dunkelblauen Eiswasser. Sie hatte überlebt.
    Und sie erreichte den in ihrem Innern liegenden Punkt, der zuhört…
    All ihre Kräfte sammelnd, stemmte sie sich Tapferer Mann entgegen, erschuf in ihrer Seele das Bild eines lange Jahre zurückliegenden Morgens: Schwarzspitzen-Krieger stürmten zwischen den Pappeln am Fat Beaver River hervor, stießen markerschütternde Kriegsrufe aus und rannten zwischen die Zelte. Die überraschten Lagerbewohner erwachten schlaftrunken. Sie sah Tapferer Mann nackt aus seinem Zelt laufen.
    Frauen kreischten, Kinder weinten vor Entsetzen, alle flohen vor den feindlichen Kriegern. Ein großer Schwarzspitzen-Krieger packte Felsmaus bei den Haaren, Tapferer Mann legte einen Speer an seinen Atlatl und warf, trieb den Speer in den Rücken des Mannes… der Feind wirbelte herum und stürzte sich auf Tapferer Mann.
    Tretend und brüllend kämpfte Tapferer Mann um sein Leben.
    Unwillkürlich schrie Tapferer Mann auf, und Weiße Esche erlebte die Qualen seiner Kopfschmerzen, die sich zu einem Brechreiz auslösenden Pochen steigerten; seine furchtbare Pein erschütterte ihre Seele.
    »Du bist stärker… als ich dachte«, krächzte Tapferer Mann. »Aber nicht stark genug. Das wird mir schon langweilig.«
    Weiße Esche kreischte entsetzt, giftgrüner Nebel schien sie zu verschlucken, zog sich um ihre Seele wie in Wasser eingeweichtes Rohleder und drohte sie zu ersticken.
    »Gebrauche die Macht! Wir sind da. Benutze uns!« durchdrangen die Stimmen des Wolfsbündels ihre Qual. In aussichtsloser Verzweiflung stieß sie einen schrillen Schrei aus. Tapferer Manns triumphierendes Gelächter schien die Erde bis in ihre Grundfesten zu erschüttern.
    Konnte sie es wagen? Singende Steines erloschene Augen leuchteten

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