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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ihrem eisenharten Griff und überschüttete sie mit Flüchen.
    »Heuschrecke …« Seine Hände verkrallten sich im goldenen Kreuzkraut. »Warum bist du nicht weggelaufen?« flüsterte er.
    Was hatte sie da gemacht? Es sah ihr gar nicht ähnlich … Sie hat auf dich gewartet.
    Unter Aufbietung all ihrer Kräfte riß sich Heuschrecke aus der Umklammerung der Männer los und stürmte mit wehenden Haaren über das grasbewachsene Gelände. Sie schaffte kaum zehn Schritte, da packten sie die Krieger erneut und schlugen sie zu Boden. Ihr wütender Schrei drang durch die dämmrige Stille bis zu Dachsschwanz.
    Ihm drehte sich der Magen um. Die Krieger zerrten Heuschrecke im malvenfarbenen Licht zu den Felsen, wo Hagelwolke wartete.
    Bei Ausbruch des Kampfes rollte sich Wühlmaus zusammen und suchte Deckung. Ängstlich beobachtete sie, wie Männer und Frauen wild durcheinanderrannten, ihre Waffen holten und auf die Felsen krochen, um von oben auf die Angreifer zu schießen.
    Wanderer tauchte neben ihr auf; ein Schweißtropfen hing an seiner Nase. »Hier entlang, Wühlmaus.
    Folge mir.«
    »Weißt du auch, wohin du gehst?«
    »Sicher«, antwortete er schroff. »Weg von hier.«
    Auf Händen und Füßen kroch Wanderer durch einen schmalen Spalt zwischen den Steinplatten. Sein Ziel war die grasbewachsene Ebene. Wühlmaus folgte ihm. Ihr mit Brandblasen übersätes Bein schmerzte unerträglich. Überall sah sie tätowierte Krieger mit in die Stirnhaare geflochtenen glitzernden Perlen umherrennen. Blauviolettes Licht fiel weich auf Sonnenblumenfelder, Disteln und Gras und ließ die Konturen verschwimmen.
    Mit ihren gefesselten Händen konnte Wühlmaus nur mühsam kriechen. Sie kam an einer Leiche vorbei, an deren Gürtel noch ein Messer hing. Sie zog es mit den Zähnen heraus, drehte sich rasch um und ließ es vor Wanderer fallen. »Schnell! Schneid die Fesseln durch.«
    Sie streckte die Hände aus. Wanderer sägte das Seil so weit an, daß sie es auseinanderreißen und mit einem Ruck ihre Hände befreien konnte. Sie nahm ihm das Messer aus der Hand und durchschnitt seine Fesseln. Anschließend steckte sie das Messer in ihren Gürtel.
    Ihr Blick wanderte blitzschnell hin und her. Aus dem Süden stürmten Krieger heran, weitere Krieger kletterten vom Flußbett herauf. Das gequälte Stöhnen der Sterbenden mischte sich mit lauten Schreien des Triumphes.
    »Wo entlang? Wohin, ohne daß sie uns -«
    »Da!« Wanderer ließ sich auf den Bauch fallen und schob sich über das dürre Gras hin zu den Schatten hochgewachsener Pflanzen. Wühlmaus robbte hinter ihm her.
    Ein Schwarm Krieger bog von den Felsen ab und verfolgte etliche von Dachsschwanz' sich auf dem Rückzug befindlichen Männern. Pfeile schwirrten durch das Gebüsch. »Heiliger Vater Sonne«, zischte Wühlmaus von Panik erfüllt. »Sie kommen direkt auf uns zu!«
    Wanderer änderte die Richtung und schwenkte scharf nach links ab in ein dichtes Distelgestrüpp.
    Wühlmaus folgte ihm. Die Stacheln ritzten ihr Arme und Gesicht auf. Keuchend blieb sie liegen und betete, es möge inzwischen dunkel genug sein, um sie vor den Blicken der Krieger zu verbergen. Doch obgleich die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, schimmerte auf den Hügelkuppen noch ein leuchtendes Grau.
    Kriegsrufe ertönten. Die Krieger kamen näher. Wühlmaus hielt den Atem an. Sie rannten auf sie zu; einer lief noch nicht einmal sechs Hand von ihrem flach ausgestreckten Körper entfernt vorbei.
    »Wir müssen hier raus!«
    »Nein!« Wanderer umklammerte mit einem Arm ihren Rücken und drückte sie auf den Boden.
    Entgeistert starrte Wühlmaus ihn an. Dann haftete der Blick ihrer weit aufgerissenen Augen an den Felsen. Ein stämmiger Krieger zerrte einen Jungen von nicht mehr als vierzehn Sommern aus seinem Versteck. Vier Männer und eine Frau eilten heran und schwangen ihre todbringenden Kriegskeulen.
    Der untersetzte Krieger schleuderte den Jungen ungefähr dreißig Hand von Wühlmaus und Wanderer entfernt zu Boden.
    »Wo ist Dachsschwanz?« fragte der Krieger mit befehlsgewohnter Stimme. »Antworte, Junge! Ist er hier?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der zu Tode verängstigte Junge. »Ich schwöre, ich - ich habe ihn nicht gesehen!«
    »Du lügst!«
    »Nein! Nein, ehrlich, ich -«
    »Wir haben keine Zeit für so was.« Der Stämmige wandte sich an seine Krieger, »lotet ihn.
    Anschließend durchsucht das Gestrüpp. Ich will Dachsschwanz!« Er machte auf dem Absatz kehrt und verschwand zwischen den

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