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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Dachsschwanz weniger Glück gehabt als seine Kriegsführer. Hatte in Redweed Village eine Überraschung auf ihn gewartet? War es möglich, daß ein paar Maisbauern den großen Dachsschwanz überwältigt und ihn sogar getötet hatten? Wie dem auch sei, Schwarze Birke konnte Cahokias Truppen ebenso gut führen wie Dachsschwanz.
    Schwarze Birke band seine aufgerollte Decke hinten an seinen Gürtel, befestigte seine Kriegskeule und schlang sich den Köcher um die Schulter.
    Seine Krieger bereiteten sich zum Aufbruch vor. Durch die morgendliche Stille hörte er das Klacken von Messern und Keulen, die an die Gürtel gebunden wurden; Gesprächsfetzen drangen herüber; Pfeile klapperten, als die Köcher aufgehoben wurden.
    Schwarze Birke streckte die Arme weit über den Kopf und dehnte seine Rückenmuskeln. Der harte Boden war mit Steinen übersät. Fast die ganze Nacht hatte er sich herumgewälzt und trotzdem keine bequeme Schlafposition gefunden.
    Zarte Lichtfäden krochen über den Horizont im Osten und rankten sich in das schimmernde Blauviolett des Himmels. Routinemäßig prüfte er die Stellungen der Wachposten. Sie hockten oben auf den höchsten Felsen und überwachten die drei breitesten, nach One Mound Village führenden Entwässerungsrinnen.
    Seltsam, als sie gestern in One Mound Village einmarschierten, hatten sie das Dorf verlassen vorgefunden. Die Dorfbewohner hatten all ihre Besitztümer zurückgelassen. Sie mußten so hastig aufgebrochen sein, daß sie nicht einmal die Zeit hatten, ihre Maisvorräte mitzunehmen. Schwarze Birkes Leute hatten sämtliche Vorratshütten geplündert, ihre Beutel prall gefüllt und sich mit Essen vollgestopft.
    Hatten die Bewohner sie kommen sehen? Oder hatten sie von Verrätern wie Zaunkönig erfahren, daß Schwarze Birke neue Krieger anwarb? Dann wußten sie auch, was ihnen im Falle einer Weigerung blühte.
    Mürrisch vor sich hin brummend drängte sich Schwarze Birke durch eine Gruppe Krieger, von denen er kaum einen kannte. Er suchte Wespe und Bienenstock. Am Rande des Lagers entdeckte er sie. Sie standen mit verschränkten Armen nebeneinander, die Augen starr zum heller werdenden Himmel gerichtet.
    Als Schwarze Birke zu ihnen trat, drehte sich Wespe um. Er lächelte sie an, aber sie erwiderte sein Lächeln nicht. Der Ernst in ihren mahagonifarbenen Augen versetzte Schwarze Birkes Selbstvertrauen einen Schlag. Sein Lächeln verschwand.
    »Ist dir aufgefallen, daß sich seit geraumer Zeit keiner unserer Wachposten bewegt hat - zumindest nicht, seit es hell genug ist, sie zu sehen?« fragte sie.
    Wieder blickte Schwarze Birke auf die Klippen. Die dunklen Gestalten hoben sich vor dem pastellfarbenen Hintergrund des Morgens deutlich ab. »Und?«
    Unbehaglich scharrte Bienenstock mit den Füßen. »Vielleicht hat es nichts zu bedeuten«, sagte er.
    »Aber ich habe ein seltsames Gefühl dabei.«
    Schwarze Birke lachte. »Entspann dich. Heute gehen wir nach Norden und schließen uns Wapitihorn und den anderen an. Sollten wir noch weiteren Leuten von Petaga begegnen, bringen wir sie genauso um wie die gestern.«
    »Sie kommen!« schrie der alte Vorstehender Zahn plötzlich und rannte, so schnell ihn seine alten Beine trugen.
    »Wer kommt?«
    Vorstehender Zahns Antwort ging im Geschrei von Schwarze Birkes Kriegern unter. Wie ein aufgescheuchtes Rudel Hirsche rasten sie in panischem Durcheinander aus dem Lager. Rücksichtslos rempelten sie einander an und stolperten über Gepäckstücke.
    Schwarze Birke packte einen der vorbeihastenden Krieger am Arm und schwang ihn herum. »Was ist los? Wie viele sind hinter dir her?«
    Keuchend stieß der Mann hervor: »Hunderte - ich weiß es nicht.« Er riß sich von Schwarze Birke los und stürzte weiter nach Süden zu den Entwässerungsrinnen.
    Unter gellenden Kriegsrufen stürmten feindliche Krieger über die Hügel, legten im Lauf ihre Bogen an und schössen ihre Pfeile ab. Schwarze Birke hörte, wie Bienenstock grunzte, und drehte sich um. Er sah den Mann langsam zu Boden sinken; aus seiner Brust ragte ein grellbunt befiederter Pfeil. Blutiger Schaum quoll über seine bebenden Lippen.
    Wespe schrie: »Runter!«
    Schwarze Birke ließ sich sofort fallen und kroch auf dem Bauch zu einer senkrecht aufragenden Kalksteinplatte. Er nahm seinen Bogen, legte einen Pfeil auf die Sehne und schoß ihn mitten zwischen die anstürmenden Feinde. Es waren so viele! Schwarze Birke legte einen neuen Pfeil an.
    Links von ihm rannten Pfeifensteins Krieger gegen die

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