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Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Titel: Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Turmfalke der Aufforderung.
    Er fiel über sie her, riß an ihren Ärmeln und zerrte sie nach unten, so daß ihre Arme an den Seiten festgehalten wurden. Als er mit einer Hand an seiner Hose fingerte, um sie zu öffnen, sagte sie:
    »Stechapfel, du mußt das nicht tun. Ich will dich!«
    Er zwang ihre Knie auseinander, hielt sie an der Hüfte fest, drang so heftig in sie ein, daß es ihr weh tun mußte.
    Weinend rief Turmfalke: »Stechapfel! Bitte!«
    »Sei still!«
    Als seine Erregung wuchs, umklammerte er Turmfalkes Schultern so fest, daß seine Fingernägel in ihre Haut drückten. Schließlich stöhnte er auf und entspannte sich. Ein paar Sekunden später glitt er von ihr herab und schloß seine Hose wieder.
    Schweigend kroch er zur anderen Seite der Hütte und warf sich auf die Schlafmatten aus Rohrkolben.
    Nur wenig später begann er laut zu schnarchen.
    Turmfalke lag da, ohne sich zu rühren, wie betäubt. Innen tat ihr alles weh. Sie fühlte sich, als hätte sich ihre Seele vom Körper getrennt und schwebte in der Nähe des Rauchlochs an der Decke …
    Sie schüttelte die Erinnerung ab Und sah den Tapir an. Das rote Fleisch hatte vom Trocknen schon Runzeln bekommen. Niemals wieder. Eher werde ich ihn töten.
    Sie zwang sich auf die Beine und nahm einen frischen Quarzsplitter. Ein drohendes, schwarzes Wolkengebirge trieb von Norden heran und verdeckte die schwachen Sonnenstrahlen. Darunter wanderten Wolkenschatten über die Hügel wie schiefergraue Raubtiere auf der Jagd. Sie glaubte einen Regenschleier zu erkennen.
    Müde kniete Turmfalke sich nieder und schlitzte die dünne Bauchdecke des Kalbs auf. Sie mußte die Arme bis zu den Schultern ins Fleisch drücken, um ans Herz zu kommen. Fast besaß sie nicht mehr die Kraft, das Herz aus seinem Beutel zu schneiden, doch schließlich holte sie das Organ heraus und führte es zum Mund. Heißes Blut lief ihr das Kinn hinab und durchtränkte vorne ihr Kleid. Sie trank gierig und dankbar. Das Tapirblut rann wie Feuer durch ihre Adern und erfüllte sie mit Kraft.
    Der Junge weinte vor Freude. Seine Mutter würde am Leben bleiben. Und bald, sehr bald würde er die Gelegenheit erhalten, wieder zur Welt zu kommen, so daß er die Dinge in der Welt der Menschen in Ordnung bringen konnte Nur er konnte das tun. Niemand sonst hatte die Kraft oder die Entschlossenheit dazu.
    »Ja, Mutter. Trink soviel du kannst. Werde stark. Hörst du mich, Mutter? Ich rufe dich. Ich werde bestimmt bald geboren. Höre …«
    Von außerhalb der gestirnten Schwärze sagte der Mann: »Komm her, Junge! Ich will dir eine Geschichte erzählen. «
    »Ich muß meiner Mutter zuschauen. Was willst du?«
    Die Stimme des Mannes war so weich und sanft wie ein Wieselfell. Zärtlich sagte er: »Es war einmal ein böser Waldgeist, der einer sehr guten Träumerin in Gestalt eines Wolfes erschien und zu ihr sagte:
    ,Ich bin dein Geist-Helfer. Alter-Mann-Oben schickt mich zu dir. 'Doch die Träumerin sagte: ,Das kann ich nicht glauben. Du mußt bei der falschen Frau sein. Ich habe nichts getan, um einen Geist-Helfer zu verdienen. Vielleicht solltest du meinem Träumerbruder im Zelt nebenan erscheinen …'Und sofort war der böse Waldgeist verschwunden «

7. KAPITEL
    Funkelnd und klar sammelte sich Wasser in der von moosbewachsenen Baumstämmen umgebenen Vertiefung. Eine Schicht von Nadeln und grünen Wildrosenblättern bedeckte den Boden des Tümpels.
    Sonnenjäger setzte sein Bündel ab und betrachtete den kleinen, von Regenwasser gespeisten Bach.
    Helfer, den nichts zum Verharren trieb, lief zögernd und mit den Pfoten tief ins Moos einsinkend weiter, bis er schließlich eifrig schlabbernd am Wasser stand.
    Der Weg überquerte hier den Bach. Ein allein reisender Mann war eine leichte Beute für Raubtiere.
    Die Bären erwachten gerade aus ihrem Winterschlaf und suchten hungrig nach dem saftigen Frühlingsgras und nach allem, was sich sonst noch zum Fressen anbot. Das Brüllen von Löwen hatte Sonnenjäger erst diesen Morgen geweckt. Die Bäume hatten den Ton gedämpft, aber ohne Zweifel hatte es hungrig geklungen.
    Kahle Aste hingen von den graubraunen Stämmen der Tannen und Kiefern herab. Zu beiden Seiten des Bachbetts bedeckte ein Gestrüpp von wilden Johannisbeer- und Rosenbüschen den Hang. Über seinem Kopf raschelte ein Dickicht von immergrünen Zweigen leise im Mittagswind. Das prächtige Tal brachte Frieden und Stille.
    Seitdem Sonnenjäger das Strauchnuß-Dorf verlassen hatte, war eine unbestimmte,

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