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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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siegreich - wir haben keinen Krieger verloren, und keiner ist verwundet. Wir kommen zu dir zurück mit Schneckenhäusern, Barrakudazähnen, Yaupon, Tabak, feinen Stoffen und anderen Kostbarkeiten aus südlichen Ländern. Wir haben ein Bündnis mit den Völkern der Anhinga geschlossen, und als Zeichen ihres Respekts vor dem großen Wolf der Toten vom Volk der Khota senden sie dir ein Geschenk, ein Weib.«
    Die Menge klatschte donnernd Applaus.
    Zwei junge Männer mit brennenden Schilffackeln traten aus der Tür.
    Perle war starr vor Schrecken, ihr Herz schlug wie wild. Die Spannung in dieser Menschenmenge hatte nichts Gutes zu bedeuten. Wo war er?
    Sie befeuchtete ihre Lippen und schaute sich unruhig um. Alle Blicke waren auf die von Fackeln beleuchtete Tür gerichtet.
    Los, komm! Wir wollen das hinter uns bringen!
    Der Türvorhang, ein schwerer, orangefarbener Stoff, bewegte sich und teilte sich dann; der Kopf eines mageren, mißgestalteten Wolfs schob sich hindurch und spähte nach links und rechts.
    Und dann trat er hervor. Kein Wolf, sondern ein Wesen, halb Mensch, halb Wolf. Die lange Wolfsschnauze wuchs aus einem menschlichen Gesicht heraus, den Schädel bedeckte Fell, die Ohren waren leicht zurückgelegt, wie es Wölfe tun, die sich bedroht fühlen. Lange weiße, spitze Zähne schimmerten im Licht der Fackeln.
    »Mein F-f-freund.« Wolf der Toten sprach stockend und undeutlich. »Die M-macht is-s mit d-dir-r.«
    Grizzlyzahn fiel auf die Knie und senkte sein Haupt. »Ich und deine Krieger haben getan, was du verlangt hast. Wir haben Handelspartner, jetzt gehört der Flußhandel uns, und niemand kann uns mehr zurückhalten. Unseren rechtmäßigen Wohlstand können uns die Händler nicht rauben.«
    »Gut-t, m-mein F-f-reund.«
    Perle mußte immer nur auf diese entsetzliche Kreatur im Licht des Feuers starren. Da drehte sich das Ungeheuer mit glitzernden Augen zu ihr, und etwas in ihrer Seele schrie auf.
    »Dieses Weib«, erklärte Grizzlyzahn, »ist die Tochter des Anhingaführers. Die Anhinga schenken dir dieses Mädchen, Perle, zur Frau. Indem du dich mit ihr vereinst, vereinst du dich mit den Anhinga.«
    Der Wolf legte den Kopf zurück, und aus seiner Kehle brach ein geisterhaftes Heulen. Perle beobachtete ihn mit verschleierten Augen.
    »Dann ver-rein-nen wir-r uns mit dis-se Anhinga-a.« Die Kreatur ging auf Perle zu und betrachtete sie forschend. Perle zuckte zusammen, als zwei Menschenhände aus dem Wolfsfell hervorkamen und ihre Brüste betasteten und nach oben fuhren, um ihr Gesicht zu streicheln.
    »Ser-r sche-en«, zischte das abscheuliche Wesen mit verzerrter Stimme. Perle spürte, wie die Fesseln an ihren Handgelenken zerschnitten wurden.
    Lauf! schrie entsetzt eine innere Stimme, aber ihre gelähmten Muskeln konnten den Befehl nicht ausführen. Bevor sie wieder ihre Fassung gewann, packten sie grobe Hände von hinten. Sie versuchte zu schlagen, um sich zu treten, aber sie hatten sie fest im Griff, rissen ihr das Hemd von den Schultern und öffneten ihren Gürtel. Während sie schrie, zerriß der Stoff, und der Wolf lachte mit unsäglich grauenhaften Lauten.
    Zu viele Hände hielten sie fest, drehten sie hin und her und rissen ihr die Reste der Kleidung vom Körper. Sie wand sich, das Grunzen der Krieger im Ohr, die sie niederhielten. Es gelang ihr, auf die Knie zu kommen und sich zusammenzukauern. Die fürchterlichste Angst, die sie je erlebt hatte, ergriff sie und ließ sie von Kopf bis Fuß erzittern.
    Sie konnte den Kopf drehen und sah in die Menge, die verzückt und mit ehrfürchtiger Erwartung zusah. Erwartung worauf?
    Sie fuhr auf, als weiches Wolfsfell über ihren nackten Rücken glitt. Sie spürte die Wärme seines Körpers und sein heiseres Atmen. Der Wolf kauerte über ihr.
    Sie schrie, als seine Hüften auf ihr Gesäß drückten und sie sein steifes Glied zwischen ihren Beinen fühlte. Keuchend und zitternd wehrte sie sich. Aber zu viele Hände hielten sie fest. Seine Arme umfaßten ihren Brustkorb, seine Hände legten sich auf ihre Brüste.
    »Ja-a«, stieß die unmenschliche Stimme hervor. »Jets-s wirst du die F-r-au von Wolf-f der To-ot-t-en.«
    Und sie konnte nur schreien … schreien… und immer wieder schreien.
    Wellentänzer schoß vorwärts, und Otter flehte, daß der Fuchs am Bug ihn an jeder Gefahr vorbeilenken möge.
    Zu Anfang war die Nacht noch klar; einige hohe Wolken hatten den Sonnenuntergang widergespiegelt, bevor sie sich im indigoblauen Himmel auflösten. Jetzt war der

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